Bekannt aus

Lebenslauf

Er greift sich die Bewerbungsmappe, schlägt sie auf, schaut auf den Lebenslauf – und fällt im selben Moment auch schon die Entscheidung: „ja“ (lesen) oder „nein“ (nicht lesen). Findet er Ihren Lebenslauf zu kurz, zu lang oder sonst wie unattraktiv, senkt sich binnen Sekunden sein innerer Daumen. Gefällt er ihm, reckt er sich nach oben. Und je nachdem, ob er nach oben oder unten zeigt, haben Sie eine Chance oder keine Chance, den gewünschten Job zu bekommen.

Deshalb sind Sie gut beraten, wenn Sie sich über Ihren Lebenslauf rechtzeitig und gründlich Gedanken machen. Denn seitdem die Personalentscheider auf dem Standpunkt stehen, man müsse einen Bewerber allein aufgrund seines Lebenslaufs einstellen oder nicht einstellen können, ist diese schriftliche Darstellung Ihrer Ausbildungs-, Berufs- und Lebensphasen wichtiger als das Anschreiben. Und wenn Sie am Ende des Verfahrens auf dem erhofften „Sessel“ sitzen wollen, dürfen Sie ihn zwar noch immer tabellarisch verfassen, aber nicht mehr unbedingt chronologisch und deutlich mehr auf Ihre Tätigkeiten bezogen. Anders ausgedrückt: Das, was Sie können und in der Vergangenheit gemacht haben, muss sofort ins Auge springen. Dabei gilt: Ihr Lebenslauf ist Ihr literarisches Selbstbild – und das sollte so aussagefähig und nachprüfbar sein, dass es den Personaler sofort für Sie einnimmt. Wie schaffen Sie das?

Layout und Gliederung

Das Grundprinzip eines erfolgreichen Lebenslaufs heißt „Lesefreundlichkeit“. Wichtig sind dabei zum Beispiel eine glasklare Gliederung, ein ausreichend großes Schriftbild (10 bis 12 Punkt) und eine Untergliederung in einzelne Textblöcke. Dabei schreiben Berufseinsteiger ihre Vita chronologisch und zeigen damit den Roten Faden in ihrer Entwicklung auf, während Bewerber mit Berufserfahrung ihre Lebensbausteine sinnvollerweise rückwärts auflisten und die für den ausgeschriebenen Job besonders wichtige Berufserfahrung damit an den Anfang stellen. Dabei darf die Länge des Lebenslaufs die üblichen knapp zwei Seiten durchaus übersteigen – bei Bewerbern mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung sogar um das Doppelte. Als hilfreich erweist sich dabei eventuell die sogenannte „dritte Seite“- aber nur, wenn sie zusätzliche Einstellungsargumente wie eine Art Leistungsbilanz mit Beispielen für erfolgreiches Arbeiten enthält. Bei Bedarf kann man eine Lebenslauf Vorlage nutzen, um eine Gliederung für den Lebenslauf zu haben.

Wichtige Formalien

Wichtige formale Grundlagen für Ihre Bewerbung sind der oben genannte Seitenumfang, die Überschrift „Lebenslauf“ oder „Curriculum Vitae“ mit anschließenden Angaben zu Person, eine grafisch ansprechende Präsentation mit klarer, lesefreundlicher Struktur, Block-Unterteilung und linksseitig hervorgehobener Zahlenleiste, eine leicht lesbare Computerschrift (z. B. Arial), die mit der des Anschreibens übereinstimmt (handgeschriebener Lebenslauf bitte nur auf Aufforderung), einzeiliger Zeilenabstand und eine Schriftgröße von 10 bis 12 Punkt , eine Zeitangabe mit vollen Monaten (11/07 – 03/09), eine durchlaufende Kennzeichnung am unteren Rand (Lebenslauf Sabine Helfrich, Seite 1) und – am Schluss – die Angabe von Ort und Datum sowie handschriftlicher Unterschrift (Vor- und Zuname). Das Foto bitte rechts oben auf den Lebenslauf kleben und zwar so, dass der oder die Abgebildete den Leser anschaut.

Der inhaltliche Aufbau

Ein sinnvoller inhaltlicher Aufbau sieht so aus:

  1. Persönliche Daten: Vor- und Zuname, evtl. Geburtsname, Anschrift mit Telefonnummer und Email, Geburtsdatum, Geburtsort, Familienstand, Religionszugehörigkeit (falls für den Arbeitsplatz wichtig) und Staatsangehörigkeit (nur bei Ausländern)
  2. Berufserfahrung, bei Einsteigern Praxiserfahrung aus Praktika oder Hochschule, Arbeitgeber (korrekte Rechtsform angeben!) einschließlich Ort, Abteilung und Position, Kurzbeschreibung von zwei bis fünf Tätigkeitsbeispielen, die zur neuen Stelle besonders gut passen.
  3. Schule, Ausbildung und Studium: mittlere Reife an der Karl-Rehbein-Schule, Datum des Abschlusszeugnisses, Zivildienst/Wehrdienst/soziales Jahr, Ausbildungsbezeichnung, Ausbildungsort, Lern- und Erfahrungsbereiche, Abschluss, Hochschulstudium (Studiengang, Universität, Abschluss und Abschlussnote, Schwerpunkte und Thema der Abschlussarbeit)
  4. Zusatzqualifikationen: Sprachen, PC-Kenntnisse (wenn möglich an Stellenbeschreibung anpassen), besondere Führerscheine, Personenbeförderungsscheine
  5. Fort- und Weiterbildung (nicht für Berufseinsteiger): über den Beruf hinausgehende Seminare (signalisieren Leistungsbereitschaft); bei Studenten: Zertifikaten anderer Fachrichtungen nennen
  6. Auslandsaufenthalte
  7. In geeigneten Fällen Hobbys

Erfahren Sie mehr zum Thema

Stichwort Zeugnisse

Natürlich sollten Sie alle beruflichen Stationen durch ein Zeugnis oder eine Referenz belegen können – Sie müssen aber durchaus nicht alle diese Belege Ihrer Bewerbung beifügen. Ein Personalentscheider interessiert sich weder für ein Zeugnis aus der Grundschule noch für einen Seminarschein oder ein Vordiplom. Legen Sie den Bewerbungsunterlagen also nur das Zeugnis Ihres höchsten Schulabschlusses sowie die Urkunde über Ihren Hochschulabschluss bei. Falls Sie schon sehr lange berufstätig sind, dürfen Sie frühe, nicht relevante Zeugnisse oder Zertifikate getrost weglassen – es sei denn, sie passen zur angestrebten Position wie der Schlüssel zum Schloss.