Englischer Lebenslauf
Für eine überzeugende Bewerbung im englischsprachigen Raum reicht die bloße Übersetzung Ihres deutschen Lebenslaufs kaum aus: Während im europäischen Ausland das sogenannte „Curriculum Vitae“ (CV) üblich ist, bewirbt man sich in den USA in erster Linie mit einem „Resume“. Auch wenn sich die beiden in Details unterscheiden – gemeinsam ist ihnen, dass es dabei weniger auf Ihre Person selbst als auf Ihre jobrelevante Kenntnisse und Erfahrungen ankommt. Und Fotos sind in beiden Fällen tabu.
Der augenfälligste Unterschied zwischen einem CV und einem Resume liegt in ihrer Länge und ihrem Verwendungszweck. Während das vor allem in Europa übliche CV eine ausführliche Darstellung Ihrer Person und Ihrer Qualifikationen präsentiert, dient es in den USA fast ausschließlich der Bewerbung für wissenschaftliche Stellen. Das für alle anderen Bewebungen genutzte Resume fasst Ihre Fähigkeiten und Qualifikationen hingegen auf meist nur einer Seite eng zusammen.
Unterschiede und Übereinstimmungen
Dass ein auf einen US-amerikanischen Job ausgerichtetes Bewerbungsschreiben (Resume) im Regelfall eine Seite nicht überschreiten und dabei weder ein Foto noch persönliche Angaben des Bewerbers wie Geburtsdatum, Nationalität bzw. Herkunft, Familienstand, Kinderzahl und Unterschrift enthalten sollte, hat vor allem zwei Gründe. Grund 1: Der Arbeitgeber möchte auf gar keinen Fall irgendeine Angriffsfläche für spätere Diskriminierungsvorwürfe bieten – die Folgen könnten ausgesprochen drastisch sein. Grund 2: Im Hinblick auf die mehr funktional betrachteten Jobfähigkeiten sind persönliche Angaben meist belanglos und verschlingen beim Lesen nur unnötig Zeit. Wer diese Eigenarten nicht akzeptiert, läuft Gefahr, dass seine Unterlagen jenseits des großen Teichs sofort im Papierkorb landen.
Davon abgesehen beinhalten CV und Resume die gleichen Elemente wie ein deutscher Lebenslauf: den Ausbildungsgang, die beruflichen Tätigkeiten inklusive Praktika, besondere Kenntnisse; außerberufliche und ehrenamtliche Tätigkeiten, gegebenenfalls Preise, Auszeichnungen und Publikationen. Wichtig: Weil sie sehr viel über die Persönlichkeit des Bewerbers aussagen, sind Ihre neben- und außerberuflichen Tätigkeiten für einen amerikanischen Personaler fast genauso bedeutsam wie Ihre fachlichen Qualifikationen. Deshalb jede Vereinsmitgliedschaft und jede Teilnahme an einem sportlichen Wettbewerb erwähnen und dabei kurz die eigene Rolle erläutern.
Die typischen Kategorien
Typische CV- bzw. Resume-Kategorien sind die folgenden, von denen entweder nur eine oder auch alle vorkommen können:
- Personal Details: In der Überschrift nennen Sie Ihren Namen, darunter Anschrift, Telefon und E-Mail-Adresse. Keine persönlichen Angaben, kein Foto!
- Personal Profile/Summary: Anschließend stellen Sie in zwei bis drei Zeilen optional Ihre Persönlichkeit vor: Eigenschaften, Erfahrungen, Fähigkeiten.
- Objective: Erläutern Sie, welche Position Sie im angeschriebenen Unternehmen anstreben und was Sie von ihm erwarten.
- Experience / Work Experience / Professional Exprience: Hierzu finden Sie weiter unten drei Gestaltungsmöglichkeiten.
- Education: Sie beginnen Ihre Auflistung mit Ihrem Hochschulabschluss. Haben Sie mehrere Abschlüsse, kommt der jüngste zuerst. Am Ende steht der Erwerb Ihrer Hochschulreife. Die Grundschulzeit interessiert niemanden. Nennen Sie Ihre Fort- oder Weiterbildungskurse und die dabei erworbenen Qualifikationen. Sind Sie Student oder Hochschulabsolvent, kann der Punkt „Education“ auch vor „Experience“ stehen.
- Skills: Es folgen Ihre Sprach- (Languages) und Computerkenntnisse (Computer/IT).
- Activities / Engagement / Hobbies: Hier nennen Sie Ihre persönlichen Interessen und sonstigen Aktivitäten.
- References: Sehr wichtig sind in den USA auch die Referenzen. Empfehlungsschreiben früherer Arbeitgeber sind deshalb allemal besser als die Kopien von Arbeitszeugnissen. Wenn Sie sie nicht beifügen wollen, sollten Sie am Ende des Lebenslaufes den Vermerk „References available on request“ anbringen, die Referenzschreiben dann aber auch für den Abruf parat haben.
- Wie schon gesagt: Datum und Unterschrift sind nicht üblich. Und denken Sie daran, dass es im Englischen keine Umlaute (ä, ü, ö) und kein ß gibt.
Experience: Drei Gestaltungsmöglichkeiten
Ihre rein funktionsbezogene Ausrichtung hat zur Folge, dass CV und Resume einen chronologischen Aufbau und einen betont sachlichen Inhalt aufweisen. Das lässt drei Varianten zu:
Der rückwärts-chronologische Lebenslauf
Er enthält prinzipiell die gleichen Informationen wie ein deutscher chronologischer Lebenslauf, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Sie beginnen also mit Ihrer aktuellen Tätigkeit und gehen von dort aus zwei bis höchstens drei Jahre in die Vergangenheit zurück. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb das Resume sehr viel kürzer ist als unser deutscher Lebenslauf – in der Regel nicht länger als eine Seite. Inhaltliche Bescheidenheit ist dabei allerdings fehl am Platz. Heben Sie die zwei, drei Qualifikationen, die mit den Anforderungen der Stellenbeschreibung am genauesten übereinstimmen, mittels Fettdruck oder Unterstreichung unbedingt deutlich hervor.
Sinnvoll ist die Struktur vor allem dann, wenn Ihre Berufsweg bislang linear, also ohne größere Brüche oder Pausen verlaufen ist. Um den jüngsten Studienabschnitt besonders zu betonen, sollten Berufeinsteiger den Abschnitt „Education“ dabei an die erste Stelle setzen.
2. Der funktionale Lebenslauf
Der funktionale Lebenslauf bietet sich an, wenn Sie bereits in mehreren zwar unterschiedlichen, aber ähnlichen Positionen bzw. Aufgabenfeldern gearbeitet haben. Indem Sie die dabei gewonnenen Kenntnisse und Fähigkeiten verschiedenen Kategorien zuordnen, lassen sich Lücken oder Positionswechsel relativ leicht überspielen.
3. Der kombinierte Lebenslauf
Weiterführende Informationen
Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus rückwärts-chronologischem und funktionalem Lebenslauf. Mit ihm betonen Sie zunächst Ihre jobrelevanten Kenntnis- und Fertigkeitskategorien und führen anschließend chronologisch Ihre Berufserfahrung auf.
Beschränken Sie sich in allen drei Fällen unbedingt auf jene Informationen und Erfolge, die für das betreffende Unternehmen relevant sind.