Wi-Fi 6: Mehr WLAN-Leistung und Sicherheit

Wi-Fi 6 ist in aller Munde: Der neue WLAN-Standard bietet jede Menge Vorteile. In diesem Beitrag möchten wir dem neuen Standard auf den Zahn fühlen und klären und ob ein Umstieg möglich ist bzw. sich lohnt und ob dein neues Gerät Wi-Fi 6 überhaupt unterstützt.

TL;DR

Der Speed Test bei unserer Wi-Fi 6 Hardware zeigt es eindeutig: der neue WLAN-Standard kann schneller sein als die „alte“ Wi-Fi 5 Technologie. Auch bei der 6. Generation steht und fällt alles mit den äußeren Einflüssen, wie der Topografie des Hauses, der Position des WLAN-Routers und natürlich der Internetgeschwindigkeit, die man vom ISP bekommt. Allerdings dreht sich bei Wi-Fi 6 nicht alles um die potenziell schnellere WLAN-Geschwindigkeit – es soll die deutlich höhere Anzahl an Geräten, die ins WLAN wollen erhöhen. So verträgt „AX“ (das ist das Kürzel an dem Wi-Fi 6 erkannt wird) bis zu 4-mal mehr Geräte als der Vorgänger. Smarte Staubsauger, Kühlschränke, Fernseher, Smartphones, Steckdosen, Glühbirnen und Co. alle wollen sie schon jetzt ins WLAN und durch Wi-Fi 6 wird das alles etwas einfacher.

Was ist Wi-Fi 6 genau?

BILD: https://www.asus.com/content/wifi6/

Mit der 6. Generation wurden die theoretischen Geschwindigkeiten deutlich erhöht – mittlerweile können hier bis zu 9,6 Gigabit kabellos übertragen werden. Ein neuer Rekord. Neue, schnellere Prozessoren in Routern, verbesserte Codierung und der intelligenteren Nutzung des kabellosen Spektrums konnten die Datenraten erhöht werden. Aber nur theoretisch und in idealen Bedingungen.

Hinzu kommt noch, dass Wi-Fi 6 um bis zu 75% niedrigere Latenzen sorgen kann. Das ist vor allem für Gamer interessant, die auch mal auf ihrem Gaming-Laptop zuhause an einem anderen Ort zocken wollen, wo sie zuvor an den Schreibtisch und ein LAN-Kabel gebunden waren.

Was macht Wi-Fi 6 jetzt schneller?

Hier sind drei Technologien dafür verantwortlich:

1. OFDMA
2. OBSS
3. Beamforming

Alle Drei sind nicht neu und kamen schon früher oder bei anderen Technologien zum Einsatz, wurden aber für Wi-Fi 6 nochmals deutlich verbessert und modernisiert. Doch der Reihe nach.

OFDMA

OFDMA bedeutet „Orthogonal Frequency Division Multiple Access”. Kurz: Der Router ist in der Lage Kanäle in Subträger zu unterteilen, um so gleichzeitig Daten an mehrere Geräte zu übertragen. Konkret kann man sich das wie einen LKW vorstellen, der unterschiedliche Daten in einem Kanal an unterschiedliche Geräte schickt, wie Cisco das in dieser Grafik schön darstellt:

Bild: WhatIs OFDMA? – Cisco

So können mehr Geräte im gleichen WLAN mit Daten versorgt werden, ohne einen großartigen Geschwindigkeitsverlust zu erleiden. Praktisch!

OBSS

OBSS steht für “Overlapping Basic Service Sets”. Auch das ist eine aus drahtlosen Übertragungen bekannte Technologien, die in Wi-Fi 6 für ein besseres Netzwerk-Management sorgt und somit eine Netzwerküberlastung reduziert. Eine genaue Erklärung für diese Technologie lässt sich hier finden.

Beamforming

Zum Schluss kommt noch Beamforming. Diese Technologie wurde für Wi-Fi 6 nochmals deutlich verbessert. So können schnellere Geschwindigkeiten erreicht werden. Und so funktioniert es. Statt die Daten im gesamten WLAN in alle Richtungen zu verschicken, konzentriert Beamforming den Datenstrom auf ein Gerät in eine Richtung. Das verbessert die Datenübertragung nochmals stark.

So erkennst du, ob dein Gerät Wi-Fi 6 unterstützt

Das ist relativ einfach. Wenn dein Gerät ein Laptop ist, solltest du auf der Hersteller-Seite nachsehen, ob es die neue Technologie unterstützt. Nahezu alle 2021 verkauften Laptops können Wi-Fi AX.

Bei Desktop-Rechnern ist es auch relativ unkompliziert: Auch hier gilt! Beim Hersteller nachschauen, sonst auf Geizhals kontrollieren. Sollte dein Desktop-PC kein WLAN können, so ist die Frage schnell geklärt.

Update auf Wi-Fi 6

Bild: https://www.technize.com/wp-content/uploads/2019/09/Best-PCIE-wirelss-cards.jpg

Viele Hersteller bieten die Möglichkeit die WLAN Karten zu tauschen. Solltet du dich damit gut auskennen, ist ein Tausch unkompliziert. Solltest du zwei linke Hände haben, empfehlen wir das Update einen Experten durchführen zu lassen. Zunächst musst du allerdings klären, ob ein Update der Wi-Fi Karte möglich ist.

Beim Desktop-Rechner, bieten sich PCI-E Karten oder USB-Sticks an, die es bei diversen Online-Händlern um die 30€ – meistens wir deine Intel AX-200 Karte angeboten.

Zu guter Letzt muss natürlich auch der Router Wi-Fi 6 beherrschen. Namhafte Hersteller, wie Asus oder Netgear bieten entsprechende Devices an. Aber auch Xiaomi bietet mittlerweile gute Router für wenig Geld an, wie den Mi AIoT Router AX3600 für unter 100€ an. Dieser bietet neben Wi-Fi 6 auch die Möglichkeit weitere Router aus dem Hause Xiaomi, die Wi-Fi 6 beherrschen als Mesh-Netz aufzubauen und so für eine deutlich höhere WLAN Leistung im Haus oder der Wohnung zu bieten.

Lohnt sich ein Upgrade?

Diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten. Beherrschen Smartphone, Laptop und oder der Desktop-PC Wi-Fi 6, dann kann sich ein Router Upgrade schon lohnen, vor allem, wenn man in einem Gebiet wohnt, wo viele WLAN-Devices vorhanden sind. Müssen erst Laptop und Co. Aufgerüstet werden, so kann der Umstieg durchaus warten, da man hier einiges an Geld in die Hand nehmen muss.