Was kosten SMS wirklich?
Der Short Message Service, besser bekannt als SMS, ist für viele Mobilfunk-Provider eine wahre Goldgrube. Während die Kunden bis zu 19 Cent pro SMS bezahlen müssen, sind die Kosten für die Vermittlung einer solchen Kurznachricht fast bei Null. Wir haben durchgerechnet, was eine SMS kostet.
Der Short Message Service war ursprünglich eigentlich dazu gedacht, den Kunden über Störungen im Netz zu unterrichten. Doch er hat sich weiterentwickelt. Kurze Nachrichten mit 160 Zeichen sind seit Jahren die beste Einnahmequelle für die Provider.
Der Grund dafür ist relativ simpel. Die Übertragung der 160 Zeichen Nachrichten kostet kaum Geld. Im Gegenzug zahlen Verbraucher bis zu 19 Cent für eine SMS. Dass die Provider sich einen Gewinn durch die erbrachte Dienstleistung wünschen, ist noch nachvollziehbar. Doch vor allem bei Kurznachrichten ist die Gewinnspanne mehr als erschreckend.
Was kostet eine SMS für den Provider?
Eine Kurznachricht mit 160 Zeichen ist nicht ganz 200 Byte groß. Eine unglaublich geringe Datenmenge, die auch beim Transfer kaum ins Gewicht fällt. Legt man die Preise für Datenübertragungen bei Internetnutzung zugrunde, zeichnet sich ein deutliches Bild.
Das Megabyte an Daten kostet den Verbraucher etwa 24 Cent. Ein Megabyte entspricht rund einer Million Byte. Um diesen Wert mit SMS-Nachrichten zu erreichen, müsste man 5.000 Kurznachrichten verschicken. Ein Wert, der sich nur schwerlich erreichen lässt, wenn man nicht alle 10 Minuten eine Kurznachricht verschickt.
Wieviel können Provider pro SMS verdienen?
Doch rechnet man erst die Kosten um, wird es noch interessanter. Eine SMS könnte entsprechend des Datenpreises bei Internetnutzung nur einen Bruchteil des gegenwärtigen Preises kosten. Wenn ein Megabyte (abgerundet auf eine Million Bytes) 24 Cent kostet, dürften eine SMS-Nachricht mit 200 Byte folglich gerade einmal 0,0048 Cent kosten.
Die meisten Kurznachrichten kosten jedoch zwischen 9 und 19 Cent, wenn Sie nicht von einer SMS-Flatrate abgedeckt sind. Es braucht keinen Taschenrechner um zu erkennen, wie enorm überteuert eine SMS ist.
Zwar sind die Gewinne nur Cent-Beträge. Doch auch hier gilt: Die Masse führt zu erheblichen Einnahmen. Die Zahl der verschickten SMS ist im Laufe der Zeit stetig gestiegen – auch mit SMS-Flatrates. Inzwischen wandern pro Sekunde weit über 1.000 SMS über die Mobilfunknetze.
Ist das Abzocke?
Ob man hier von Abzocke sprechen kann, ist schwer zu sagen. Schließlich darf man nicht vergessen, dass auch der Netzbetreiber kosten hat. Diese dürften den enormen Preis jedoch kaum rechtfertigen, der momentan für eine SMS veranschlagt wird.
Auch die EU-Kommission ist sich des Problems bewusst und ist dieses bereits angegangen. Günstigere Tarife für Kurznachrichten sind jedoch noch in weiter Ferne oder werden durch SMS-Flatrates kompensiert.
Gibt es Alternativlösungen?
Die SMS ist begehrt und wird nach wie vor häufig genutzt. Doch keinesfalls ist Sie unantastbar. Spätestens mit Diensten wie WhatsApp ist ein neues Zeitalter der mobilen Kurznachrichten eingeläutet worden. Immer mehr Nutzer greifen auf derartige Apps zurück. Bevorzugt WhatsApp selbst, da die App bereits eine sehr breite Nutzerbasis besitzt.
Wenn Sie sich über überzogen teure SMS ärgern und über Alternativen nachdenken, sollten Sie solche Tools wie WhatsApp einmal genauer ansehen.