Was ist Scam?
Betrugsmaschen im Netz erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Immer wieder fallen ahnungslose Bürger auf die gut durchdachten Methoden der Betrüger herein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Scam erkennen und sich schützen können.
Definition
Beim Scam handelt es sich um einen Vorschussbetrug. Der Betrogene tritt dabei finanziell oder mit Sachgegenständen in Vorleistung. Dafür soll er im Austausch noch mehr finanzielle Mittel oder wertvollere Sachgegenstände erhalten. Dies ist jedoch nie der Fall, da die Betrüger weder die finanziellen Mittel noch die Ware haben, um den „Handel“ abzuschließen. Unabhängig davon war dies natürlich auch nie beabsichtigt.
Wie erkenne ich Scam?
Scam ist ein Phänomen, welches bereits seit Jahrzehnten auf immer neue Weise auftritt. Dementsprechend haben sich auch die Vorgehensweisen immer wieder leicht geändert. Im Kern fallen derartige Betrugsmethoden jedoch noch immer durch einige wichtige Merkmale besonders deutlich auf:
Merkmal 1
Die Kontaktaufnahme erfolgt unerwartet und online – beispielsweise per E-Mail oder über Soziale Netzwerke.
Merkmal 2
Ihnen wird ein extrem hoher Geldbetrag versprochen.
Merkmal 3
Es gibt eine vermeintlich plausible Erklärung für den Reichtum, so ist beispielsweise eine unbekannter Erblasser aufgetaucht oder eine frühere Gewinnspielteilnahme war erfolgreich.
Merkmal 4
Das versprochene Geld kann nie direkt überwiesen werden. Es wird immer auf einen Transaktionspartner verwiesen. Das sind angebliche Notare, ausländische Banken und dergleichen.
Merkmal 5
Die Kontaktaufnahme erfolgt in schlechtem Englisch. Selbst Laien der englischen Sprache erkennen die zahlreichen Fehler in Rechtschreibung und Grammatik.
Bekannte Methoden
Die klassische Vorgehensweise beim Scam ist immer gleich. Nach der ersten Kontaktaufnahme warten die Betrüger darauf, ob das Opfer auf das „Geschäft“ mit dem vermeintlichen Vermögen eingeht. Sobald dies geschieht, werden dem Opfer zahlreiche echt wirkende Dokumente übermittelt, aus denen hervorgeht, dass das Opfer den Millionenbetrag bekommen soll.
Aufgrund von rechtlichen Bedingungen muss das Opfer jedoch vor der Transaktion Verwaltungsgebühren, Sicherheiten oder Versicherungsgebühren begleichen. Diese liegen meist deutlich unter der Summe des versprochenen Geldes, weshalb viele Betrogene dafür in Vorleistung treten.
Die Transaktion verzögert sich im Anschluss immer wieder. Mitunter werden sogar persönliche Treffen in Metropolen wie London oder Madrid vereinbart, zu denen aber niemand erscheint.
Fallbeispiele
Beim Scam-Betrug haben sich in den vergangenen Jahren einige typische Modelle etabliert. Hierzu zählen:
Nigeria-Scam
Bei dieser Scam-Variante wird dem Opfer ein erheblicher Geldbetrag versprochen. Sobald das Opfer finanziell in Vorleistung getreten ist, verzögert sich die Auszahlung immer wieder. Das eigene Geld ist weg, der versprochene Millionenbetrag geht nie ein.
Gebrauchtfahrzeug-Scam
Egal ob Kauf oder Verkauf. Im Bereich Gebrauchtwagen gibt es Scam in beide Richtungen. Tritt das Opfer als Verkäufer auf, erhält es einen überzahlten Scheck. Bei Abholung des Fahrzeugs durch den Betrüger soll es den überschüssigen Betrag einfach mitgeben. Der Scheck platzt jedoch meist kurz darauf. Die Überzahlung ist dann aus eigenen Mitteln finanziert worden. Das Auto ist ebenfalls bereits weg. Beim Kauf wird die Masche umgekehrt gespielt. Das Opfer tritt hier als Käufer auf und soll das weit unter Wert angebotene Fahrzeug aus dem Zoll auslösen. Hierfür tritt das Opfer finanziell in Vorleistung. Leider gibt es aber kein Fahrzeug.
Apartment-Scam
Eine Methode, die vor allem in Ballungsgebieten mit hohen Mieten immer häufiger anzutreffen ist. Betrüger bieten Wohnungen zu enorm günstigen Konditionen an. Der Preis sei so günstig, weil man beruflich für längere Zeit ins Ausland müsse. Potenzielle Mieter sollen zur Besichtigung einfach die erste Miete plus Kaution auf ein Treuhandkonto überweisen, danach würde der Schlüssel zur Besichtigung zugestellt. Der Haken daran: Das Treuhandkonto ist kein echtes Treuhandkonto. Der Betrüger hat sofort Zugriff auf das Geld. Die Wohnung gibt es nicht. Der zugestellte Schlüssel passt nirgendwo. Achten Sie also bei Portalen wie Immowelt oder Immobilienscout24 auf potentielle Täter. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber „Betrug bei Immoscout und Immowelt verhindern„.
Internet-Love-Scam
Eine besonders perfide Methode des Vorschussbetrugs. Hierbei wird in Zusammenhang mit einem Fake-Profil die große Liebe vorgegaukelt. Damit der vermeintliche Traumpartner jedoch anreisen kann, muss das Opfer das Bahn- oder Flug-Ticket bezahlen. Ist das Geld erst überwiesen, scheitert das Treffen aus vermeintlich nachvollziehbaren Gründen. Mitunter wird versucht, das Opfer mehrmals zur Geld-Transaktion zu bewegen. Werden Sie misstrauisch, wenn Ihnen ähnliches auf Plattformen wie Friendscout angeboten wird. An dieser Stelle empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber „Betrug bei Friendscout erkennen„.