Was ist ein elektronisches Laborbuch?
Die Arbeit im Labor ist spannend und kompliziert zugleich. Aufregend ist es, auf wissenschaftlicher Basis neue Erkenntnisse zu treffen und Dinge herauszufinden und bestätigen zu können. Vorsicht ist dagegen bei der Dokumenation der erhobenen Daten geboten. Ein Durcheinander in der Laborarbeit ist sehr hinderlich. Ein elektronisches Laborbuch kann dabei helfen. In diesem Artikel erfahrt ihr alles Wissenswerte über das Laborbuch.
Was ist ein Laborbuch?
Ein Laborbuch – aus dem Englischen inspiriert auch Laborjournal genannt – ist im Grunde die Erweiterung eines einfachen Notizbuchs. Jedoch darf dabei kein gewöhnliches Heft aus dem Schreibwarenladen verwendet werden. Zumindest nicht, wenn man vorhat, wissenschaftliche Entdeckungen oder Erkenntnisse später zu publizieren oder gar ein Patent anzumelden.
Wie ist ein Laborbuch zu führen?
Bei der Entdeckung großer wissenschaftlicher Zusammenhänge oder der Anmeldung eines Patentes kommt es darauf an, sauber zu arbeiten. Im Zweifel hat jemand anderes bereits die gleiche Erkenntnis oder Idee. Sollte es dazu kommen, dass zwei Personen oder Gruppen die gleichen Ergebnisse präsentieren oder sich etwas patentieren lassen wollen, entscheidet die Führung des Laborbuchs über den Zuschlag. Wer sich an die folgenden international vorgegebenen Regeln hält, hat gute Chancen bei der späteren Anerkennung der wissenschaftlichen Leistung keine Fehler zu machen.
- Wichtig ist bei der Dokumentation auf eine klare Struktur zu achten. Meistens werden mehrere Laborbücher nebenher geführt. Zwischen den einzelnen Projekten muss es daher notwendige Querverweise geben.
- Sämtliche Notizen müssen Tinte geführt werden. Dabei geht es darum, dass im Nachhinein keine Details ausgetauscht werden dürfen. Bei einem elektronischen Laborbuch ist darauf zu achten, dass die verwendete Software anerkannt und fälschungssicher ist.
- Ein Laborbuch darf wie erwähnt im Nachhinein nicht verändert werden können. Ebenfalls ist es wichtig, dass schlüssig gearbeitet wird. Ein fachkundiger Kollege oder Mitarbeiter muss die Aufzeichnungen nachvollziehen können und anhand dieser zu den gleichen Ergebnissen kommen können.
- Korrekturen müssen so sichtbar gemacht werden, dass die zuerst geschriebene Zahl noch zu lesen ist. Ein einfaches Löschen und austauschen verstößt gegen diese Regel. In Papierform sind deshalb Tipp-Ex und Schwärzen tabu, bei einem elektronischen Laborbuch muss die Korrektur ebenfalls erkennbar sein.
- Ein Inhaltsverzeichnis und dazu passende Überschriften sind notwendig, um später einfacher durch das Laborbuch navigieren zu können.
Vorteile eines elektronischen Laborbuchs
In einer Zeit, in der alle möglichen Prozesse digitalisiert und mit dem Internet verbunden sind, macht diese Entwicklung auch vor dem klassischen Laborbuch nicht halt. Ein elektronisches Laborbuch hat dabei immense Vorteile. Es ist schneller, sicherer und weniger anfällig für Fehler.
Geringe Anfälligkeit für Fehler durch ein elektronisches Laborbuch
Wo Menschen im Spiel sind, passieren Fehler. Ganz lässt sich dieser Faktor nicht eliminieren, jedoch hat das elektronische Laborbuch den entscheidenden Vorteil, keine Abschreib- oder Übertragungsfehler zu machen. Wer Daten elektronisch erhebt und diese von einem Computer abschreibt, kann bei der Übertragung Fehler machen. Ein elektronisches Laborbuch übernimmt die Messdaten direkt, wodurch die Richtigkeit dieser garantiert werden kann.
Verbesserte Zusammenarbeit durch ein elektronisches Laborbuch
Über ein elektronisches Laborbuch können zudem mehrere Personen zeitgleich an einem Projekt arbeiten, ohne dafür im gleichen Raum oder derselben Stadt sein zu müssen. Mit Hilfe einer stabilen Internetverbindung lassen sich neu gewonnene Daten und Erkenntnisse in Echtzeit teilen. Unterschiedliche Labore, Gruppen oder Personen können so gemeinsam an einem elektrischen Laborbuch arbeiten.
Die Zeitersparnis durch ein elektronisches Laborbuch
Durch die Integration einer Suchfunktion lassen sich ohne lästiges Blättern schnell notwendige Daten und Einträge heraussuchen. Außerdem passieren in einer elektronischen Laborautomatisierungssoftware viele Abläufe automatisch. Dieser Vorgang und die Suchfunktion helfen dabei, deutlich an Zeit zu sparen und potenziellen Konkurrenten somit immer einen Schritt voraus zu sein.
Fazit zum elektronischen Laborbuch
Ein elektronisches Laborbuch – auf englisch „electronic lab notebook (ELN)“ – bietet also gewaltige Vorteile. Wichtig ist aber, dass die verwendete Software entsprechenden Vorgaben entspricht. Es kommt durchaus vor, dass Anbieter solcher Software wie SciNote ELN-Systeme mit der Anerkennung durch wissenschaftliche Organisationen werben. Vor dem Gebrauch eines elektronischen Laborbuchs sollte die Seriosität dieser Angabe geprüft werden.