Was ist BeReal?
Eine Welt ohne Social Media wäre vermutlich eine bessere, ist aber mittlerweile undenkbar geworden. Egal ob Nachrichten und Diskussionen auf Twitter, Videos und Entertainment auf YouTube und Twitch oder Beiträge und Bilder auf Facebook und Instagram: Social Media dominiert unseren Alltag. Ein großes Problem ist dabei das Vorspielen von gefälschter Echtheit. Besonders anfällig ist Instagram mit bearbeiteten oder gefilterten Bildern, die ein falsches Schönheitsideal verbreiten. Um dagegen vorzugehen, gibt es eine neue Social Media App. BeReal. Wie die App funktioniert, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Das ist BeReal
Was der Name bereits vermuten lässt, soll eine Aufforderung an alle Nutzerinnen und Nutzer sein. Be Real heißt aus dem Englischen übersetzt Sei Real oder Sei Echt. Wer die neue Social Media App BeReal nutzt, möchte also möglichst echt auftreten und dabei authentisch wirken. Doch wie funktioniert das?
Wie funktioniert Social Media?
Um herauszufinden, was BeReal anders als herkömmliche Social Media Apps macht, sehen wir uns erstmals an, wie Instagram und Co funktionieren. Ursprünglich wurde Instagram entwickelt, um eine Art digitales Fotobuch erstellen zu können, welches mit Freundinnen und Freunden geteilt werden konnte. Auf Instagram wurden also die aktuellen Bilder aus dem Urlaub, dem Alltag oder von besonderen Events hochgeladen. Das Umfeld, welches die Nutzerin oder den Nutzer abonniert hat, bekommt die neuesten Bilder chronologisch im Feed angezeigt und kann darauf in Form eines Kommentars oder eines Likes reagieren. Mittlerweile gibt’s es einige neue Möglichkeiten wie Stories, Videos oder Reels. Da auf BeReal ausschließlich Fotos gepostet werden können, beschränken wir uns auch bei Instagram auf diese Funktion.
Auf Instagram werden also Bilder aus dem Privatleben veröffentlicht. Was früher hauptsächlich für Privatpersonen vorgesehen war, ist mittlerweile die größte Werbefläche des Internets. Marken, Promis und andere Akteure mit großer Reichweite nutzen Instagram, um auf sich oder neue Produkte aufmerksam zu machen. Dabei werden oft unrealistische Dinge vorgetäuscht. Die perfekte Haut nach der Nutzung einer Creme ist bearbeitet, der schöne Körper eines Fitnessmodels mehr der Nachbearbeitung durch Photoshop geschuldet als das Ergebnis der beworbenen Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio. Zahlreiche dieser Beispiele täuschen den meist sehr jungen Nutzerinnen und Nutzern von Instagram vor, wie Perfektion aussehen kann. Diese falschen Ideale sind für die junge Generation nicht erreichbar und führen nicht selten zu psychischen Problemen wie Depressionen oder dem Gefühl, nicht schön genug zu sein. Diesem Problem nimmt sich BeReal an.
Was macht BeReal anders?
Auf BeReal stehen andere Werte im Vordergrund. Während der Einsatz von Filtern und Photoshop in anderen Social Media Apps normalisiert ist, gibt es diese Möglichkeiten auf BeReal nicht. Auch lassen sich in der neuen App keine Fotos hochladen. Lediglich spontane Schnappschüsse sind möglich, welche sich im Anschluss nicht bearbeiten lassen. Der Ablauf sieht folgendermaßen aus.
- Man erstellt sich einen Account und verbindet sich mit seinen Freundinnen und Freunden.
- Zu einer willkürlichen Uhrzeit bekommen alle Nutzerinnen und Nutzer die Benachrichtigung, ein BeReal aufzunehmen.
- Im Anschluss hat jeder 2 Minuten Zeit um ein Foto davon zu machen, was gerade passiert.
- Gleichzeitig wird mit der Selfie-Kamera ein Foto des Gesichts gemacht.
Das Spannende dabei ist, dass die Fotos zwar öfter aufgenommen, aber nicht bearbeitet werden können. Auch einen Filter sucht man in BeReal vergeblich. Zwar lässt sich ein „Late“ posten, falls man die 2 Minuten mal nicht einhalten kann, dennoch findet man auf der App hauptsächlich nicht-optimierte Situationen aus dem Alltag. Geschönte Umstände, die der Inszenierung dienen, bleiben damit auf Instagram und Co.