Was bedeutet GNU GPL?
Wer kostenlose Software nutzt, kommt häufig mit den unterschiedlichsten Lizenztypen in Berührung. Eine besonders häufig genutzte Variante ist dabei die GPL-Lizenz. Was genau es damit auf sich hat und worauf Sie bei der Nutzung achten müssen.
Definition
GPL steht für General Public License. Es handelt sich dabei um eine Lizenzierungsmöglichkeit für freie Software. Besonders erwähnenswert an der GPL ist dabei die grundlegende Ausrichtung auf vier umfangreiche Freiheiten, die es Dritten ermöglichen, mit dem entsprechend lizenzierten Produkt zu arbeiten.
Was ist erlaubt?
Die GPL gewährt im Kern vier große Freiheiten, die nachfolgend genauer erläutert sind:
Keine Einschränkungen für das Programm
Die GPL erlaubt die vielfältige Nutzung der lizenzierten Software – und zwar für jeden Zweck. Das bedeutet, dass Sie Software unter der GPL sowohl privat als auch kommerziell genutzt werden können.
Quellcode muss immer mitverteilt werden
Ein Programm unter der GPL darf kostenlos aber auch kostenpflichtig verteilt werden. Sie können den Download einer Anwendung unter GPL also kostenpflichtig gestalten. Parallel haben Sie jedoch die Pflicht, den Quellcode mit der Anwendung zu verteilen. Alternativ müssen Sie den Quellcode auf Anfrage bereitstellen, wobei diese Bereitstellung ausschließlich zu den Kosten erfolgen darf, die Sie selbst hatten.
Anwendung studieren
Es ist den Empfängern der Anwendung vorbehaltlos erlaubt, die Anwendung und deren Arbeitsweise zu studieren. Darauf aufbauend darf die Anwendung auch nach eigenen Bedürfnissen angepasst werden, sodass sie spezifischen Anforderungen besser entspricht.
Kein Veröffentlichungszwang
Veränderte Versionen müssen nicht neu veröffentlicht werde. Falls Sie veränderte Versionen jedoch öffentlich zugänglich machen wollen, darf dies erneut nur unter der GPL geschehen.
Was ist nicht erlaubt?
Die GPL erlaubt zwar zahlreiche Freiheiten, kennt aber natürlich auch Einschränkungen, die es zu beachten gilt. Hierzu zählen die folgenden Einschränkungen:
Kein Lizenzgebühren
Zwar dürfen Sie für die Verbreitung Geld verlangen. Eine Lizenzgebühr zur Nutzung der Software ist jedoch nicht gestattet und verstößt gegen die GPL. Nehmen Sie von derartigen Ideen also Abstand.
Verteilung nur nach GPL
Wenn Sie eine GPL Anwendung verändert haben, dürfen Sie diese kostenlos oder kostenpflichtig verbreiten. Sie müssen jedoch beachten, dass Sie die GPL-Lizenz nicht unterschlagen dürfen. Wenn Sie eine veränderte GPL Anwendung veröffentlichen, muss dies erneut unter der GPL geschehen.
Einbehalten des Quellcodes
Wenn Sie Ihre veränderte Anwendung zur Verfügung stellen, muss dies immer mit dem Quellcode einhergehen. Beziehungsweise muss dieser Quellcode auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Eine Nichtbeachtung dieser Lizenzbedingung stellt eine Verletzung der GPL-Lizenz dar.