Software in der Cloud
Daten in der Cloud zu speichern – das ist heute mehr oder weniger normal. Schon seit Jahren können Bilder, Videos und persönliche Dateien schnell und einfach in Cloud-Speichern wie Dropbox oder Google Drive hochgeladen und verwaltet werden. Mittlerweile setzen auch Unternehmen auf diese Lösung für große Datenmengen. 2011 fand die CeBIT, die größte Messe für digitale Entwicklungen weltweit, unter dem Motto „Work and Life in the Cloud statt“ – Alles klare Signale für Entwickler und Nutzer. Was genau ist Cloud-Computing? Wie funktioniert es? Welche Möglichkeiten eröffnen sich dadurch für die Wirtschaft? Und welche Risiken können damit einhergehen? Diese Fragen gilt es im Folgenden zu beantworten.
Cloud-Computing: Eine Definition
Der Begriff beschreibt ein Netzwerk aus Servern für die Infrastruktur, Betriebssystemen, Programmen und Applikationen. Die sogenannte Cloud, zu Deutsch Wolke, ist also ein virtuelles Rechenzentrum. Daten, Informationen und mittlerweile ganze Systeme werden extern gelagert. Was als reines Speichermedium begann, lässt sich heute in drei Teile gliedern:
- IaaS, also Infrastructure as a Service: Dieser Bereich beschreibt Server und Datencenter, die von verschiedenen Anbietern angemietet werden. Sie bilden die Basis der Cloud. Der größte Platzhirsch ist heute Amazon.
- PaaS, also Platform as a Service: Dieses Element bietet die Möglichkeit Betriebssysteme oder Entwicklerwerkzeuge im Netz bereit zu stellen. Das ermöglicht Anbietern eigene Softwares zu kreieren, die dann über die Cloud verbreitet werden können.
- SaaS, also Software as a Service: Dieser Begriff beschreibt die Möglichkeit für Anbieter, bestimmte Programmdienste mehreren Nutzern über eine online Plattform bereit zu stellen. Applikationen wie beispielsweise ERP-Softwares für Unternehmen werden heute in die Cloud verlagert. Die Software ist dann nicht mehr auf den firmeninternen PCs verortet, sondern mobil in der Wolke abrufbar.
Unterteilt werden die Cloud-Systeme dann noch in Public- und Private-Varianten. Gerade Firmen und Konzerne tendieren eher zu einer in sich geschlossenen Private-Version. So ist die maximale Datensicherheit garantiert. Diese Systeme sind allerdings auch mit höheren Kosten verbunden.
Wirtschaften im Web 4.0: Die Möglichkeiten der Cloud
Das heutige Internet und seine Funktionen – zu der auch die Cloud gehört – wird von Experten oftmals als Web 4.0 bezeichnet. Für Unternehmen ergeben sich aus den Entwicklungen der letzten Jahre besondere Vorteile und Möglichkeiten:
- Leistungsfähige Infrastrukturen durch die passenden Softwares: Kommunikation, Management von Ressourcen, Lagerhaltung, Marketing etc. Das alles läuft im Idealfall zentral über ein System in der Cloud, das die Basis für gewinnorientiertes Wirtschaften legt.
- Maximale Effizienzsteigerung über alle Bereiche einer Firma hinweg: Mit Hilfe von Cloud-Computing können Prozesse nachhaltig optimiert und die komplette Bandbreite eines Unternehmens genutzt werden.
- Verzicht auf große interne Speicher und Rechenzentren: Die Datenspeicherung erfolgt extern. Auch langwierige Updates oder das Warten auf die Installation der neuen Programme fallen komplett weg. Parallel dazu benötigen Cloud-basierte Lösungen kaum Systemvoraussetzungen. Das macht sie zu unkomplizierten Allroundern im Unternehmensalltag.
- Mobiler Zugriff: Mit den Systemen kann von überall über Smartphone, Tablet oder PC gearbeitet werden. Das unterstützt die derzeit gängigen Arbeitszeitmodelle wie beispielsweise Home-Office.
- Pay per Use-Bezahlen: Das heißt Firmen zahlen nur für die Applikationen, die sie auch tatsächlich nutzen. Flexibilität ist hier das Stichwort. Das ist einer der größten Vorteile des Cloud-Computings gegenüber herkömmlichen Software-Lösungen. Diese bestehen oftmals aus Komplett-Paketen ohne variable Applikationen.
Diese Funktionen von Cloud-basierten Softwares eröffnen Start-Ups, mittelgroßen Familienunternehmen und weltweit agierenden Konzernen gleichermaßen die Möglichkeit modern und vor allem effizient zu arbeiten. Die vergleichsweise günstigen und individuell anpassbaren Software-Lösungen sind weitere Punkte, die für das Cloud-Computing sprechen.
Cloud-Computing und der Risikofaktor Datenverlust
Vorbehalte gegen diese neue Art der Technik gibt es immer noch viele. Das erste Argument, das gegen die Cloud ins Feld getragen wird, ist die Datensicherheit. Spätestens seit der Einführung der neuen Datenschutz-Grundverordnung DSGVO fürchten Unternehmen sich vor Datenverlusten und Abmahnungen aller Art. Doch auch hier hat das Cloud-Computing in den letzten Jahren deutlich zugelegt. Mittlerweile sind sensible Unternehmensdaten auf externen Speichern sicherer als auf internen. Datenverluste können dadurch minimiert werden.
Gründlicher Vergleich von Anbietern
Cloud-Computing ist keine absolute Neuheit mehr. Dennoch: Sorgfältig zu vergleichen lohnt sich für Firmen. Unterschiedliche Anbieter setzen diverse Schwerpunkte, die je nach Branche verschieden sind. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist daher eine gründliche Analyse notwendig. Diese Fragen sollten vor der Anschaffung beantwortet werden:
- Welche Funktionen werden für das Unternehmen benötigt?
- Wie viele Personen müssen darauf zugreifen können?
- Wieviel Budget steht für die Cloud-Lösung zur Verfügung?
So können von vorneherein Anbieter ausgeschlossen und auch der Einarbeitungsprozess drastisch verkürzt werden. Zudem bleiben die Kosten so von Anfang an übersichtlich – bei Bedarf kann das System erweitert oder geschmälert werden.
Wer nicht in die Cloud zieht wird abgehängt
Experten prognostizieren, dass Firmen, die nicht in der nahen Zukunft auf Cloud-Computing setzten, vom digitalen Fortschritt überholt werden. Das heißt auf lange Sicht, dass sie an Wirtschaftlichkeit und unter dem Strich Gewinn verlieren. Um das zu verhindern, lohnt es sich auf jeden Fall Cloud-basierte Softwares zeitnah in den Firmenalltag einzugliedern.