Shopware 5 oder Shopware 6 – das sind die Unterschiede
Shopware 5 oder Shopware 6: Welche Version passt zu Ihnen?
Bald feiert Shopware, dessen Entwicklung im Jahr 2004 begann, sein 20-jähriges Jubiläum. Grund genug, sich einmal die zwei aktuellen Versionen, Shopware 5 und Shopware 6, in einem Vergleich näher anzuschauen. Beide charakterisiert selbstverständlich der für Shopware typische modulare Aufbau. Um das System noch mit nützlichen Features zu erweitern, können Sie die Plug-ins von signundsinn für die jeweiligen Versionen anwenden.
Shopware 5 vs. Shopware 6 – technische Neuerungen und Unterschiede
Shopware 5 feierte seinen Markteinstand im Jahr 2015, rund fünf Jahre später kam mit Shopware 6 der offizielle Nachfolger heraus. Natürlich hat sich in diesem halben Jahrzehnt einiges getan, insbesondere in technischer Hinsicht bestehen durchaus erhebliche Unterschiede zwischen beiden Versionen. Gute Nachrichten gibt es für Entwickler allemal: Beide Versionen bauen weiterhin auf Symfony 4 auf, das heißt Entwickler müssen sich unabhängig der Version nicht in ein völlig neues php-Framework einarbeiten. Das spart Zeit und stellt auch bei einem geplanten Umstieg eine hohe Wirtschaftlichkeit und Effizienz sicher.
Unterschiede zeigen sich schon bei den ab Werk integrierten SEO-Funktionen. In Shopware 5 standen vor allem rudimentäre SEO-Funktionen zur Verfügung, mit der sechsten Version haben die Entwickler die technischen SEO-Features erheblich ausgebaut. Fortan ist es daher direkt ohne weitere Plug-ins möglich, Breadcrumbs und Rich Snippets zu definieren oder beispielsweise Meta-Tags festzulegen.
Ein genauerer Blick auf den Tech-Stack offenbart weitere Unterschiede:
- die Fünfer-Version nutzt jQuery, während ab der Shopware-Version 6.5 Vanilla JS (ES6) verwendet wird
- als Template Engine dient Shopware 5 Smarty, die sechste Generation verwendet Twig
- während die fünfte Version von Shopware kein integriertes Frontend-Framework hat, überzeugt Shopware 6 mit Bootstrap 4 (ab Shopware 6.5 sogar Bootstrap 5)
Das sind wichtige Punkte, die auch direkten Einfluss auf die Arbeit mit beiden Shopware-Systemen nehmen. Während die fünfte Generation Back- und Frontend fest miteinander gekoppelt hatte, das Frontend also nicht separat existierte, verfolgt Shopware 6 den sogenannten „API-first“-Ansatz. Die Storefront des Online-Shops und das Backend für Mitarbeiter sowie Entwickler lassen sich auf voneinander getrennten Servern lagern.
Die unterschiedlichen Technologien manifestieren sich in einer veränderten Responsive-Anpassung im Backend. Kann sich das Backend von Shopware 5 nicht auf mobile Endgeräte anpassen, ist solch eine Ausrichtung bei Shopware 6 kein Problem mehr.
Entwickler wird außerdem freuen, dass sie in der neuen Version nicht auf die fast schon notorische If-Regel angewiesen sind. Wir erinnern uns: In Shopware 5 müssen alle automatisierten Prozesse individuell mit einer If-Regel ausgestattet werden. Die sechste Version bringt hingegen einen Rule Builder mit. Da können selbst technisch weniger versierte Mitarbeiter bestimmte Regeln mit einigen wenigen Mausklicks festlegen und so automatisierte Prozesse zur Effizienzsteigerung nutzen. Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Händler, jeweils ohne große IT-Abteilung, dürfte das einen Pluspunkt darstellen.
Performance-Unterschiede zwischen beiden Versionen
Es überrascht nicht, dass die verschiedenen neuen Technologien in Shopware 6 direkten Einfluss auf die Performance nehmen. Generell lässt sich durchaus sagen, dass die sechste Generation von Shopware noch performanter ist – wobei Shopware 5 mit einer beständig hohen Performance zu begeistern wusste. Insbesondere die Integration von Technologien wie Bootstrap 4 im Frontend oder Vue.js verringern deutlich die Ladezeiten, was die Arbeit im Backend mitunter etwas effizienter gestaltet – zudem wirken sich schnelle Ladezeiten auch aus Kundensicht positiv aus. SEO-Punkte sammelt der Online-Shop mit geringen Ladezeiten sowieso.
Anpassungsmöglichkeiten bei Media-Inhalten
Shopware 5 war für seine sehr intuitiv anwendbare, einfache Gestaltung des Media-Managers bekannt. Nutzer mussten keine große technische Expertise mitbringen, um Medien hochzuladen und automatisch komprimieren zu lassen. Shopware 5 sammelt an dieser Stelle definitiv Pluspunkte. Die sechste Version ist keinesfalls schlechter aufgestellt. Ganz im Gegenteil sogar: In Shopware 6 gibt es in der Medienverwaltung viele neue Funktionen. Technisch weniger findige Nutzer müssen eventuell anfänglich nur etwas Zeit aufwenden, um sich in diese einzuarbeiten.
Unter anderem gibt es in der sechsten Version der Medienverwaltung und von Shopware eine automatisierte Kategoriezuordnung der Medien, außerdem bekommen Sie konsequent angezeigt, an welchen Stellen im Online-Shop die zuvor hochgeladenen Medien integriert sind.
Bestellungen, Verkaufskanäle und Co.: Worin unterscheiden sich Shopware 6 und 5 hier?
Aus Einkaufswelten werden in Shopware 6 jetzt Erlebniswelten, wobei der Unterschied keinesfalls nur die Bezeichnung ist. Einkaufswelten waren bis dato lediglich auf Kategorieseiten umsetzbar, während Erlebnisseiten sowohl auf Kategorie- als auch Detailseiten angewandt werden können. Eine Nutzung als Listing ist ebenfalls möglich, zumal sich die Erlebnisseiten jederzeit als CMS zweckentfremden lassen. Das resultiert im Endeffekt in noch mehr Möglichkeiten, um einzelne Seiten individuell anzupassen. Zudem könnte die Umstellung von Einkaufs- hin zu Erlebniswelten den Händlern Geld sparen, denn durch die Umstellung lassen sich viele Veränderungen fortan noch etwas leichter in Eigenregie umsetzen.
Für Multi-Channel-Verkäufe, also bei auf mehreren Kanälen angebotenen Produkten, war in Shopware 5 bekanntlich die Implementation eines externen Plug-ins notwendig. Oder es mussten mehrere Kategoriebäume dafür benutzt werden. Außerdem gibt es nun die Funktion „Headless Commerce“, welche Bestellungen per Spracheingabe ermöglicht.
Zusätzlich können Händler fortan zwischen Bestellungen und Lieferungen im System unterscheiden, was in der fünften Generation noch nicht möglich war. Sofern notwendig, lassen sich inzwischen Bestellungen und Lieferungen splitten, was zumindest für mehr Übersicht sorgen dürfte.
Unterschiede zwischen den Shopware-Versionen in Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung
Die eben erwähnten Einkaufswelten laden nicht mehr per Ajax, wie es in Shopware 5 der Fall war. Auf Ajax ausgelagerte Prozesse haben die Angewohnheit, beim Laden zu einer Layoutverschiebung zu führen, was wiederum Google als führende Suchmaschine negativ auslegt. Die Umstellung in Shopware 6 ist aus SEO-Sicht als positiv zu bewerten, da in der neuen Version der „Cumulative Layout Shift“, wie diese Verschiebung im Fachjargon bezeichnet wird, dank der Erlebniswelten komplett entfällt. Für ein noch besseres Suchmaschinenerlebnis mit höherer Leistungsfähigkeit können Sie mit Elasticsearch für Shopware 6 arbeiten. Die bereits eingangs dargelegten Unterschiede und neuen Features, zum Beispiel was Meta-Angaben betrifft, sind ebenfalls ein potenzieller SEO-Boost für den Online-Shop.
Anzahl der Plug-ins und Erweiterungen
Natürlich gibt es für Shopware 5 weitaus mehr Plug-ins, schließlich ist diese Version aktuell seit sieben Jahren auf dem Markt, entsprechend waren Entwickler die letzten Jahre fleißig. Shopware 6 hat erst zwei Jahre auf dem Rücken, es gibt also weitaus weniger Plug-ins – zumal einige aufgrund der geänderten Standardfunktionen gar nicht mehr notwendig sind. Jedoch wurden bereits einige nützliche Shopware 6 Plug-ins entwickelt, die Ihren Online-Shop mit zahlreichen Features bereichern können.
(FAQ) Häufig gestellte Fragen:
Wie lange erhält Shopware 5 noch Support?
Die Weiterentwicklung der fünften Version wurde bis zum Sommer 2021 vorangetrieben. Dennoch wird die alte Version nicht ewig weiter unterstützt. Nach aktuellem Stand soll der Support im Jahr 2023 entfallen, da dann Symfony 4.4 und der Security Support eingestellt werden.
Welche Neuerungen wird Shopware 6 noch mitbringen?
Natürlich wird die aktuelle Version ständig weiterentwickelt. Geplant sind unter anderem neue Regeln für den Rule Builder, Dokumentationen zu Sucheingaben und automatisierte Weiterleitungen zu Unterseiten.
Warum sollte man auf Shopware 6 umsteigen?
Es gibt keinen Grund zur Hektik, langfristig profitieren Händler natürlich davon, wenn sie Shopware in der aktuellen Version nutzen.