PC gehackt?
Es ist die Horrorvorstellung eines jeden PC-Nutzers. Man wird Opfer eines Hackerangriffs, der Schadsoftware auf den PC bringt. Egal ob Trojaner, Virus oder sonstige Schadanwendungen: Ist der PC erst einmal verseucht, gilt es schnellstmöglich angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Unser Notfallplan hilft Ihnen, den Überblick zu bewahren.
Wer schon einmal das Opfer eines Hackingangriffs wurde, weiß unter Umständen, wie katastrophal die Auswirkungen sein können. Von einer relativ überschaubaren Situation bis hin zum Komplettverlust sämtlicher Daten ist alles denkbar. Wichtig ist, beim Erkennen der Bedrohung richtig zu reagieren.
Wann gilt mein PC als gehackt?
Der Ausdruck Hacking wird von PC-Nutzern häufig als Synonym verwendet, wenn Dritte den PC mit Schadsoftware infiziert haben. Zwar kann ein Hackerangriff dieses Ziel haben, in erster Linie geht es beim Hacking jedoch eher um den Einbruch in ein System, um beispielsweise vorhandene Sicherheitslücken aufzuzeigen.
Wenn Ihr PC gehackt wurde, sind also Dritte darin eingedrungen und haben meistens auch Schadsoftware hinterlassen. Diese kann unterschiedlicher Natur sein. Denkbar sind in erster Linie Viren und Trojaner, die Ihren PC lahmlegen.
Wie erkenne ich, dass mein PC gehackt wurde?
In der Tat ist es nicht immer ganz einfach, einen Angriff auf das eigene System zu erkennen. Beispielsweise fällt es dann besonders schwer, wenn ein Keylogger still und leise im Hintergrund läuft. Ihnen fällt dies nicht auf. Die einzige Alarmquelle ist ein eventuell installiertes Anti-Viren-Programm.
Andere Schadprogramme zeigen sich hingegen weit auffälliger. Etwa indem Sie den PC sperren und nur gegen eine Bezahlung freigeben wollen, wie etwa im Falle des BKA-Trojaners. Alternativ werden Sie vielleicht mit Werbebanner drangsaliert. Grundsätzlich gilt: Sofern sich Ihr PC besonders merkwürdig verhält, besteht die Chance für eine Infektion mit Schadsoftware.
Was tun, wenn ich gehackt wurde?
Sobald Sie sich einigermaßen sicher sind, dass Ihr PC gehackt wurde, sollten Sie umgehend Schutzmaßnahmen ergreifen. Unser Notfallplan hilft Ihnen im Kampf gegen den Hacker-Angriff:
Schritt 1
Trennen Sie den PC vom Internet. Dadurch ist diesem keine weitere externe Kommunikation möglich. Deaktivieren Sie also WLAN oder stecken Sie das LAN-Kabel aus. Lassen Sie den PC vom Internet getrennt, bis die Situation geklärt ist.
Schritt 2
Falls nicht bereits geschehen, versuchen Sie noch persönliche Daten zu retten. Erstellen Sie also ein Backup. Dies kann auf vielfältigem Wege geschehen. Etwa wenn Sie die Festplatte ausbauen und an einen anderen PC anschließen. Alternativ über externe Datenträger wie USB-Sticks. Wichtig ist hier, dass Sie die Schadsoftware letzten Endes nicht zu einem Drittgerät übertragen.
Schritt 3
Ist Ihre Anti-Viren-Software aktuell? Hat sie die Schadsoftware erkannt? Falls nein, sollten Sie diese dringend einem Update unterziehen. Laden Sie die Virendefinitionsdatei dabei auf einen anderen PC herunter und übertragen Sie diese per USB-Stick auf den infizierten Rechner. Wird die Schadsoftware auch nach einem Update nicht erkannt, können Sie diese an den Hersteller des Programms senden. Vorausgesetzt Sie haben das Schadprogramm bereits auf Ihrem Rechner identifizieren können.
Schritt 4
Ihr Rechner ist vom Netz getrennt, das Anti-Viren-Programm war nicht erfolgreich, doch Ihre persönlichen Daten konnten Sie extern sichern? Dann wird es Zeit für die härtere Gangart, die so manchem PC-Nutzer Schweißperlen auf die Stirn treibt: Die Festplatte formatieren.
Schritt 5
Nach einer erfolgreichen Formatierung sollten Sie gleich nach dem Betriebssystem erneut ein Anti-Viren-Programm installieren. Lassen Sie dieses nach dem ersten Systemstart erneut die gesamte Festplatte prüfen.
Schritt 6
Sobald der PC gesäubert wurde und wieder funktionstüchtig ist, sollten Sie Ihre extern gesicherten Daten langsam zurückspielen. Sinnvoll kann es auch sein, den Infektionsherd weiter einzugrenzen. Haben Sie vielleicht einen infizierten Mail-Anhang geöffnet? Oder war Ihr Betriebssystem nicht Up-to-Date, was den Einbruch erleichtert hat? Egal wo die Störquelle liegt, sie muss eingegrenzt und so gut wie möglich behoben werden.
Mein PC wird immer wieder gehackt
Wenn Ihr PC wiederholt zum Ziel von Hackerangriffen wird, liegt das Problem meist weit tiefer. In derartigen Fällen empfiehlt sich die Unterstützung eines Experten einzuholen. Dieser sollte sich dabei auch die Zeit nehmen, das System tatsächlich zu prüfen. Das Formatieren des Systems mit anschließender Neuinstallation darf keine Dauerlösung sein.