Krypto-Unternehmen ziehen sich wegen der angespannten Marktlage aus dem Sponsoring zurück
Der Hype ist vorbei. Nachdem in den letzten Jahren Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether in ungeahnte Höhen schossen und auch andere auf der Blockchain basierende „Wertgegenstände“ im Internet reißenden Absatz fanden, ist aktuell ein deutlicher Rückschritt zu spüren. Die meisten Kurse der Kryptowährungen haben deutlich an Wert verloren und sind parallel zur Börse gefallen. Da auch in den nächsten Wochen und Monaten mit mehr Verlusten am Aktienmarkt zu rechnen ist, könnte der Wert der Kryptowährungen noch weiter fallen. Allerdings handelt es sich dabei um relativ neue Währungen, deren Zusammenhang mit Weltwirtschaft und Aktienmarkt noch nicht eingeschätzt werden kann.
Was ist der Kryptowinter?
Sicher ist nur, dass sich die Währungen, aber auch alle Unternehmen, die sich auf die Kryptowährungen und deren Handel spezialisiert haben, in einer ersten richtigen Krise befinden. Nachdem die Kurse der wichtigsten fiktiven Währungen die letzten Jahre rapide anstiegen, haben sich unterschiedlichste Unternehmen gebildet, die vom Handel der „Kryptos“ profitieren. Da das Potenzial des Marktes aktuell sehr schwer einzuschätzen ist und aufgrund der hohen Kursverluste ein sogenannter „Krypto-Winter“ ausgebrochen ist, befinden sich auch die sekundären Märkte, wie zum Beispiel die Handelsplattformen für Kryptowährungen in der Krise.
Bei den Unternehmen, die in den vergangenen Jahren Milliarden von US-Dollar ins Marketing und Sponsoring gesteckt haben, sitzt heute das Geld nicht mehr so locker. Zwar ist der Geldfluss noch nicht ganz versiegt, doch herrscht aktuell absolute Ebbe. So sprechen Unternehmen, die noch vor wenigen Jahren Hunderte Millionen US-Dollar in lukrative Sponsoringdeals gesteckt haben, in der vorherrschenden Wirtschaftslage von Kostenreduktion und Entlassungen.
Die Medien berichten, dass die Kryptobörse FTX, die erst im letzten Jahr viele Millionen locker gemacht hat, um als offizieller Sponsor des NBA Teams Miami Heat aufzutreten, aus Verhandlungen über weitere Sponsoringverträge ausgestiegen ist. Das Unternehmen, welches für mehr als 100 Millionen US-Dollar die Namensrechte des Stadions in Miami kaufte, soll sich erst kürzlich aus den Gesprächen mit den LA Angels zurückgezogen haben.
Ursprünglich wollte FTX als Sponsor auf dem so genannten Jersey Patch des MLB-Teams auftreten, zog sich aber aufgrund der steigenden Kosten und sinkenden Kurse zurück. Das Sponsoring des Teams, welches laut Einschätzungen der Wettexperten von bwin nicht zum erweiterten Favoritenkreis der Major League Baseball gehört, hätte den aktuell sowieso etwas engen finanziellen Rahmen gesprengt.
Ausblick in die Zukunft
Es bleibt spannend abzuwarten, ob nach dem „Kryto-Winter“ auch wieder ein „Krypto-Sommer“ folgt und nach der Krise wieder ein Hoch kommt. Die Chancen sind hoch, dass nach der Krise wieder eine Erholung auf die Vorkrisenniveaus folgt und Sponsoringdeals, die aktuell noch utopisch klingen, in wenigen Monaten wieder ganz normal sind. Viele Branchen nutzten die Strahlkraft des Sports für Marketing. Auch von den Kryptounternehmen ist zu erwarten, dass sie in der Zeit nach der Krise wieder vermehrt auf Sport und Sponsoring setzen.