Kfz-Diagnose selber machen: Fällige Ersatzteile wechseln
Im Schnitt hat jeder deutsche Haushalt Minimum ein Auto vor der Tür oder in der Garage stehen. Insgesamt sind es über 46 Millionen zugelassene PKWs in der Bundesrepublik, welche regelmäßig genutzt werden. Doch ist mal wieder irgendetwas kaputt oder steht ein Service an, dann kann es oftmals sehr teuer werden. Mitunter ein Grund dafür ist, dass immer mehr Technik verbaut wird, sodass die Reparatur oftmals gar nicht so einfach selber zu machen ist und nur schwer erkennbar ist, wo eigentlich das Problem liegt. Eine Vielzahl von Sensoren messen während des Betriebes jede Menge Daten und werten diese aus. Die Diagnoseprogramme erfassen Fehler und Leistungen von Abgasen, Achsen, Bremsen, Getriebe und Motor und speichern diese ab. Werden Unstimmigkeiten gemessen, dann werden diese im Fehlerspeicher des Fahrzeuges hinterlegt. Geht man dann in eine Werkstatt, dann liest diese die Daten aus und behebt wo mögliche Fehler, welche sie nach der Behebung aus dem Speicher des Fahrzeuges wieder löscht. Oftmals kann dann eine Reparatur auch recht teuer werden, da übereifrig auch Fehler behoben werden, die nicht unbedingt bearbeitet werden müssten. Doch wie kommt man selber an diese Daten um eigenhändig überprüfen zu können was die Fahrzeug fehlt, um zu wissen ob die ausgeführten Reparaturen auch gerechtfertigt sind oder man sie sogar selbst beheben könnte? Oder muss man dafür zwingend in eine Werkstatt fahren, weil nur diese das fachgerecht auslesen kann?
Was wird zum Fehler auslesen benötigt?
Im Grunde genommen ist es ganz einfach die Fehlercodes eines Fahrzeuges auszulesen. Voraussetzung dafür ist, dass der Pkw nach dem Jahr 2000 produziert wurde, denn seit 2001 ist es bei Benzinern Pflicht und seit 2004 bei Dieselfahrzeugen, dass sie über eine On – Board –Diagnose – Schnittstelle verfügen, kurz genannt OBD II. Diese Schnittstelle ist nichts anderes als eine Steckplatz über den die Fehlercodes des Steuergerätes ausgelesen werden können. Hierzu benötigt man nur ein kleines Gerät was angesteckt werden muss.
Wo befindet sich die OBD II Schnittstelle?
Die Schnittstelle darf maximal einen Meter entfernt vom Fahrersitz sein. Somit ist ausgeschlossen, dass sie beispielsweise im Kofferraum ist. Meistens ist sie im Bereich des Lenkrads bzw. etwas weiter unten im Bereich des Knies des Fahrers, kann jedoch auch in der Mittelkonsole oder beim Handschuhfach sein. Sollte man die Schnittstelle nicht finden, dann gibt es im Internet zu jedem Fahrzeugtypen eine Beschreibung oder man kann auch im Benutzerhandbuch des Fahrzeuges fündig werden.
Wie funktioniert die Fehlerauslesung genau?
Um also die gespeicherten Fehler auszulesen, muss ein Adapter an die Schnittstelle angesteckt werden. Dieses sogenannte Diagnosegerät ist mit einer Software ausgestattet, welche die Fehler auf dem Gerät sichtbar macht. Die Ausgabe erfolgt in Zahlencodes, deren Bedeutung man schnell und leicht im Internet zu jedem Fahrzeugmodell finden kann.
Dieses Diagnosegerät kann man mittlerweile sehr günstig im Internet bestellen und man muss nicht mehr mehrere Tausend Euro dafür hinlegen. Ab etwa 30 Euro aufwärts kann man Diagnosegeräte finden, wobei man nicht auf die aller billigsten Varianten zurückgreifen sollte, jedoch für 60 -80 Euro lassen sich schon relativ gute Modelle finden.
Eine weitere Variante ist ein Adapter welcher angesteckt werden muss und dann über Bluetooth oder WLAN mit einem Smartphone oder Tablet verbunden wird. Mit Hilfe verschiedenster Apps können dann die Fehlercodes ausgelesen werden. Vorteil daran ist, dass bei vielen Versionen eine große Datenbank an gespeicherten Fehler vorhanden ist, sodass man auch gleich die Bedeutung der Codes weiß und beispielsweise bei bestimmten Symptomen erkennen kann das neue Domlager fällig sind. Die Fehlercodes selbst kann man auf Wunsch auch direkt über die APP löschen, was man jedoch als Laie unterlassen sollte ohne den Ursprung des Fehlercodes zu wissen.
Doch auf dem Endgerät können über die APP noch weitere interessante Informationen abgerufen werden, viele davon auch in Echtzeit. Unter anderem Abgaswerte, Drehzahl, Fahrgeschwindigkeiten, Verbrauchswerte, Standort und Navigation.
Fehlercodes besser zu Hause oder in der Werkstatt auslesen?
Mit Sicherheit ist es von Vorteil wenn man auch von zu Hause aus regelmäßig die Fehlercodes seines Fahrzeuges ausliest. Somit kann man vermeiden, dass aus einem anfänglich womöglich einfach und günstig zu behebenden Problems oder technischen Fehlers, schlussendlich eine teure Reparatur wird. Hier kann man selbst frühzeitig reagieren und ist nicht auf den nächsten TÜV oder Werkstatt Besuch angewiesen.
Neben dem Vorteil der frühzeitigen Erkennung von Problemen und Verschleißerscheinungen, hat die regelmäßige Kontrolle zu Hause, von den Fehlercodes auch den Vorteil, dass man schon vor dem Besuch in der Werkstatt weiß um welches Problem e sich handelt und welche Reparatur auszuführen ist. Somit kann einem keiner was vormachen, und die Werkstatt nicht wie so oft Dinge repariert die eigentlich gar nicht nötig gewesen wären. Eine weitere Möglichkeit um vorzeitig Bescheid zu wissen, ist ein Besuch bei den Bosch Experten für systematische Fehlersuche. Hier muss man zwischen 20 – 60 Euro je nach Standort für die Fehlerauslesung einrechnen.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass sich die Investition eines Diagnosegeräts sehr schnell rechnen kann, da man sowohl Werkstattkosten sparen, als auch Fehler frühzeitig erkennen kann.