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Hosts-Datei ändern

Wer sich in den Tiefen des eigenen Windows-PCs oder Macs besser auskennt, ist mit Sicherheit schon einmal über die sogenannte „Hosts“ Datei gestolpert. Diese Datei wird heute zwar kaum noch verwendet, ist jedoch dennoch enorm interessant. Vor allem dann, wenn man den eigenen Internetverkehr unter Umständen regulieren will.

Wer schon einmal ein lokales Netzwerk (LAN) betrieben hat, wird wissen, dass die einzelnen PCs im Regelfall nicht mit einem „Namen“ angesprochen werden. Im Netzwerk, egal ob lokal oder im Internet, identifiziert sich jeder Rechner mit einer IP-Adresse. Doch woher weiß der eigene PC oder Internetanbieter, dass beispielsweise die URL techfacts.de zu der IP-Adresse 87.230.63.45 gehört? Unter anderem die Hosts-Datei ist hierfür entscheidend.

Was ist eine Hosts Datei?

Stellen Sie sich die Hosts-Datei im Optimalfall wie eine Art Telefonbuch vor. Die IP-Adressen sind dabei die Telefonnummern, die Namen entsprechen dabei URLs wie techfacts.de.

Sobald Sie in die Adresszeile Ihres Browsers techfacts.de eingeben, versucht Ihr PC oder Mac diese Webadresse in eine IP-Adresse aufzulösen. Dazu greift er zuerst auf die Hosts-Datei auf Ihrem PC oder Mac zu. Findet sich dort kein entsprechender Eintrag, wird die IP-Adresse über einen DNS-Server Ihres Providers aufgeschlüsselt.

Von diesem Vorgang bekommen Sie im Regelfall nichts mit, da er sehr schnell vorangeht und Ihnen somit praktisch nicht auffällt.

Wozu dient die Hosts-Datei?

Bevor es umfangreiche DNS-Server gab, musste die Hosts-Datei diese Aufschlüsselung bereitstellen. Zwischenzeitlich könnte man jedoch meinen, dass die Datei ausgedient hätte. Schließlich verfügt jeder Provider über ausreichend DNS-Server, um eine Kommunikation auch ohne Hosts-Datei auf dem lokalen Gerät zu ermöglichen.

Dieser Gedanke ist grundsätzlich auch richtig, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Durch die Hosts-Datei lässt sich beispielsweise Einfluss darauf nehmen, wohin ein Benutzer bei Eingabe einer bestimmten Webadresse geleitet wird.

Innerhalb eines Firmennetzwerks können Sie etwa dafür sorgen, dass ein Pool bestimmter Webseiten immer auf Ihre Unternehmenswebseite umgeleitet wird. Vielleicht möchten Sie ja nicht, dass Ihre Mitarbeiter auf den Stellenanzeigen der Konkurrenz während der Arbeitszeit surfen. Oder aber Sie haben Kinder, denen Sie einige Webseiten sperren wollen. Wobei sich hier spezielle Software wie eine Internet-Kindersicherung eher empfiehlt.

Nachteilig wird die Datei, weil auch Schadsoftware diese gerne manipuliert. Denken Sie beispielsweise einmal an das Update Ihrer Anti-Viren-Software. Für das Update muss diese auf das Internet, also eine bestimmte Webadresse, zugreifen. Einige schadhafte Anwendungen nutzen die Hosts-Datei, um die Webadresse für Updates umzuleiten. Die Konsequenz: Ihr Anti-Viren-Programm kann sich nicht mehr updaten.

Wo finde ich die Hosts-Datei?

Windows

Bei einem Windows-PC finden Sie die Hosts-Datei im Regelfall im Verzeichnis „c:\Windows\System32\drivers\etc\“. Nutzen Sie ein Windows-Betriebssystem vor Vista, finden Sie die Datei bereits einen Pfad zuvor, also unter „C:\Windows\System32\drivers\etc“.

Mac OS X

Sollten Sie einen Mac besitzen und somit OS X nutzen, finden Sie die Hosts-Datei im Verzeichnispfad „/etc/hosts bzw. /private/etc/hosts“.

Wie kann ich die Hosts-Datei bearbeiten?

Windows

Bei Windows ist die Angelegenheit etwas komplexer. Bis zu Windows XP lässt sich die Hosts-Datei so bearbeiten, wie dies auch bei OS X der Fall wäre – also anklicken, öffnen, bearbeiten, speichern. Ab Windows Vista wird die Situation jedoch mitunter knifflig, da die Datei im Systemverzeichnis liegt.

Um die Hosts-Datei auch dann bearbeiten zu können, müssen Sie den Editor oder ein anderes Textprogramm als Administrator starten. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Symbol und wählen Sie „Als Administrator ausführen“ an. Danach können Sie über das jeweilige Textprogramm die Hosts-Datei öffnen, bearbeiten und auch abspeichern.

vor Mac OS X

Im Falle von OS X müssen Sie die Datei einfach mit einem Texteditor öffnen. Direkt im Anschluss können Sie dann sämtliche notwendigen Einstellungen vornehmen. Achten Sie dabei darauf, dass Zeilen eventuell mit einem Raute-Symbol (#) auskommentiert sind. Das bedeutet, dass Sie nicht aktiv sind.

ab Mac OS X

Wenn Sie bereits Mountain Lion benutzen, ist die Situation wie bei aktuellen Windows Versionen etwas komplexer. Denn auch Apple schützt die Hosts-Datei inzwischen vor Veränderungen. Über das Terminal können Sie die Hosts-Datei jedoch problemlos bearbeiten. Loggen Sie sich dazu vorab im Administrator-Account ein.

Öffnen Sie zunächst das Terminal, geben Sie darin folgenden Befehl ein und drücken Sie im Anschluss daran die Enter-Taste: sudo nano/etc/hosts.

Sie können in der nun geöffneten Hosts-Datei am Ende neue Einträge hinzufügen. Das Schema ist dabei stets identisch. Über Strg+X lässt sich die Hosts-Datei wieder schließen. Bestätigen Sie Ihre Änderungen mit der Tastenkombination Strg+Y und einem anschließenden Enter.

Die an der Hosts-Datei vorgenommenen Änderungen wären erst nach einem Neustart verfügbar. Durch einen Trick können Sie dies jedoch umgehen. Öffnen Sie erneut das Terminal, geben Sie folgenden Befehl ein und drücken Sie die Enter-Taste: sudo usr/bin/dscacheutil -flushcache. Wenn Sie das Terminal jetzt beenden, sind die durchgeführten Anpassungen sofort aktiv.