Grafikkarte übertakten
Im Wettkampf der stärksten Grafikkarten greifen viele Kunden zu preislich meist völlig überzogenen Modellen. Dabei würden auch einfachere Modelle mehr Leistung bringen. Vorausgesetzt man geht das Risiko einer Übertaktung ein. Wir zeigen Ihnen, was eine Übertaktung der Grafikkarte bringt und wie Sie dabei vorgehen müssen.
Regelmäßig präsentieren Nvidia und ATI neue Grafikkarten-Chips, die mit einer noch höheren Leistung aufwarten. In vielen Fällen verschlingen die High-End Modelle einen Großteil des Budgets für einen neuen PC. Wer sich mit der Mittelklasse begnügen muss, kann jedoch noch etwas zusätzliche Leistung aus den Karten herauskitzeln. Werksseitig sind die Grafikkarten nämlich nicht auf die maximale Leistung ausgelegt.
Was Sie vor dem Übertakten wissen müssen
Bevor Sie mit dem Übertakten Ihrer Grafikkarte beginnen, sollten Sie sich folgendes klar machen: Das Übertakten greift direkt in die Grafikkarte ein und führt im Regelfall zu einer größeren Abwärme. Es besteht jedoch auch das Risiko, dass der Grafikchip oder sonstige Bauteile beschädigt werden. Sie nehmen die Übertaktung also auf eigenes Risiko vor. Wir können keinerlei Haftung für möglicherweise entstehende Schäden übernehmen.
Die beiden weiteren wichtigen Punkte sind diese: Durch die Übertaktung erzeugt die Karte mehr Abwärme, die wiederum aufgefangen werden muss. Im Zweifel muss also ein stärkerer Lüfter eingebaut werden. Zudem sollten Sie sicherstellen, dass Sie immer den aktuellsten Grafikkarten-Treiber installiert haben.
So übertakten Sie Ihre Grafikkarte
Um Ihre Grafikkarte zu übertakten, gibt es einige spezielle Tools. Gelegentlich bieten die Hersteller solche Tools selbst an. Alternativ sollten Sie sich auf die Suche nach einem „Powerstrip-Tool“ machen. Diese Programme erkennen unterschiedliche Grafikchips und können diese übertakten.
Beim Übertakten selbst sollten Sie sich zuerst auf den Chiptakt und anschließend auf den Speichertakt fokussieren. Erhöhen Sie die Werte anfangs nur um sehr kleine Werte und testen Sie im Anschluss deren Stabilität. Falls Sie nämlich über das Ziel hinausschießen, sind Grafikfehler, Systemabstürze bis hin zur defekten Grafikkarte möglich.
Wie gehe ich richtig vor?
Wenn Sie Ihre Grafikkarte übertakten wollen, sollten Sie behutsam vorgehen. Meist sind Leistungssteigerungen um etwa 10 Prozent jedoch kein Problem. Betrachten Sie dies jedoch nicht als pauschale Formel, da viele Karten bereits mit 5 Prozent am Limit angelangt sind.
Die Devise lautet folglich, immer um winzige Schritte zu erhöhen und danach die Stabilität zu testen. Erhöhen Sie den Takt beispielsweise in kleinen Schritten zu je 5 MHz. Das Gehäuse während des Tests geöffnet zu belassen, bringt zwar mehr kühle frische Luft an die GPU. Vermeintlich stabile Werte können bei geschlossenem Gehäuse durch die entstehende größere Wärme jedoch zum Absturz führen.
Denken Sie auch daran, dass das Übertakten möglichst nicht an einem einzigen Tag geschieht. Nehmen Sie kleine Übertaktungen vor, um den Rechner im Anschluss für den Rest des Tages ganz normal zu verwenden. Bleibt der Rechner stabil, können Sie am Folgetag weitere Leistungssteigerungen testen.
Wie erkenne ich den kritischen Punkt?
Auch wenn es banal klingt: Sie wissen sehr schnell, wenn das Limit erreicht wurde. Bildstörungen, Artefakte, Aussetzer, Ruckler. Die Liste der Störungssignale ist lang. Verwenden Sie zudem noch ein Monitoring-Tool für die Temperatur der GPU. Die Hersteller geben meist einen Maximalwert für die GPU-Temperatur heraus. Diesen sollten Sie nicht überschreiten.