Grafikkarte backen
Wer schon einmal erheblich Probleme mit der eigenen Grafikkarte hatte, der weiß, dass in vielen Fällen keine echte Reparatur möglich ist. Sobald der Defekt an der Hardware vorliegt, ist die Grafikkarte nicht mehr zu gebrauchen. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen sich die Grafikkarte noch retten lässt – indem Sie diese im Backofen aufheizen.
Die Grafikkarte will partout nicht mehr so richtig funktionieren oder produziert merkwürdige Bildfehler? Häufig ist damit das Ende der teuren Komponente eines PCs eingeläutet. Dabei sind derartige Grafikkarten nicht immer völlig defekt.
In manchen Fällen hilft es, die Grafikkarte im Backofen aufzuheizen. Was nach einem dummen Scherz klingt, kann in einige Fällen wahre Wunder bewirken.
Nur defekte Grafikkarten testen
Ein wichtiger Hinweis vorab: Verwenden Sie für diese Versuche niemals eine eindeutig funktionsfähige Grafikkarte! Sie führen die nachfolgenden Schritte auf eigene Verantwortung durch. Greifen Sie also in jedem Fall zu einer Grafikkarte, die sowieso bereits als defekt eingeordnet ist und eigentlich in die Entsorgung wandern würde.
Was bedeutet Grafikkarte backen?
Wie die Bezeichnung selbst bereits erahnen lässt, können Sie Ihre Grafikkarte bei einem Fehler wirklich im Backofen backen. Vorher sollten Sie aber sicher gehen das es wirklich an der Grafikkarte liegt.
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Bildstörungen verschiedenster Art können darauf hindeuten. Es besteht zwar auch das Risiko, dass der Grafikchip selbst defekt ist. In diesem Falle wird jedoch nichts weiter passieren, als dass die Grafikkarte nach dem Backen weiterhin funktionslos bleibt.
Was passiert beim Backen der Grafikkarte?
Beim Backen der Grafikkarte geschieht im Kern folgendes: Die Kontaktstellen auf der Grafikkarte werden erhitzt. Dazu zählen neben den Kontaktstellen auch Lötzinn oder dergleichen.
Mitunter kommt es vor, dass diese Kontaktstellen durch die gewöhnliche Nutzung der Grafikkarte getrennt werden. Etwa weil die Grafikkarte ebenfalls sehr heiß wird und dann das Material aufweicht.
Durch das Backen im Backofen werden sämtliche Komponenten erhitzt, was mitunter zu einem wiederhergestellten Kontakt und damit erneuter Funktionsfähigkeit der Grafikkarte führt.
Wie kann ich meine Grafikkarte backen?
Als erstes müssen Sie ihren Backofen auf 100°C vorheizen. Wenn Sie dies getan haben, können Sie Ihre Grafikkarte mit Backpapier und ohne Kühler in den Ofen legen. Achten Sie dabei darauf, dass die Grafikkarte nach Möglichkeit relativ „frei“ im Backofen liegt. Besonders günstig ist es beispielsweise, wenn Sie für diesen Vorgang ein Grillgitter verwenden.
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Nun lassen Sie die Grafikkarte 30 Minuten lang bei ungefähr 100°C im Ofen. Entfernen Sie sich während dieser Zeit nicht zu weit, falls es zu Problemen kommt. Dies sollte jedoch nicht der Fall sein. Sollten Sie sich über einen merkwürdigen Geruch wundern, dürfen Sie beruhigt sein. Dieser ist bei dem genannten Vorgang völlig normal.
Nach den 30 Minuten können Sie die Grafikkarte aus dem Backofen entnehmen. Lassen Sie diese danach einige Zeit abkühlen, montieren Sie den Lüfter und bauen Sie die Grafikkarte anschließend wieder in Ihrem Rechner ein.
Im günstigsten Fall hat die gleichmäßige Erhitzung sämtlicher Komponenten dazu geführt, dass gestörte Kontaktstellen wieder verbunden sind. Das Ergebnis sollte eine wieder vollends funktionierende Grafikkarte sein. Streikt die Karte auch weiterhin, können Sie zwar einen erneuten Backversuch starten, doch im Regelfall liegt das Problem dann tiefgreifender und kann mit derartigen „Hausmanns-Tricks“ nicht behoben werden.
Reinigen Sie den Backofen
Ein wichtiger Tipp zum Abschluss: Reinigen Sie unbedingt den Backofen, bevor Sie erneut Lebensmittel darin zubereiten. Auch das Auslüften des Backherds ist dringend zu empfehlen. Sie müssen zwar keine Vergiftung befürchten. Wenn Sie den Backofen jedoch direkt im Anschluss für Lebensmittel nutzen, dürfte deren Geschmack eher ernüchternd sein.