Google Pixel 6: Android-Updates für fünf Jahre
Reinen Android-Genuss gibt es mit den hauseigenen Pixel-Smartphones. Leider können die einzelnen Modelle nicht immer überzeugen, eine Ausnahme stellt aber zum Beispiel das Pixel 5 (Mittelklasse) dar. Ein positives Merkmal haben dafür alle, nämlich drei Jahre Android-Updates. Das Versprechen von Google ist ein starkes Kaufargument, denn nicht alle Hersteller können hier mithalten. Wer also direkt und lange mit Updates versorgt werden möchte, der ist mit einem Pixel-Gerät sehr gut bedient.
Mit dem kommenden Pixel 6 ändert der Suchmaschinenriese seine Strategie, allerdings im positiven Sinne. Wie bereits vor der offiziellen Vorstellung bekannt ist (alle Leaker sind sich bei diesem Punkt einig), wird die Pixel 6-Reihe fünf Jahre lang Android-Updates eingespielt bekommen. Ein großer Schritt, der vor allem die Konkurrenz (wie Samsung und Xiaomi) unter Druck setzt. Auch Apple wird nicht sehr erfreut über diese Nachricht sein, denn Google zieht durch diese Entscheidung mit dem iPhone-Hersteller gleich. Aber warum erfolgte dieser Schritt nicht schon viel früher?
GS101-Chip als Hauptfaktor
Wenn ein Hersteller ein Android-Update anbieten möchte, dann ist er von verschiedenen Faktoren abhängig. Und zwar nicht nur von sich selbst und von Google als Android-Produzent, sondern auch von den Zulieferern. Genauer gesagt geht es um den Prozessor (in den meisten Fällen ist es Qualcomm), der mit Treibern ausgestattet ist. Soll nun eine Android-Aktualisierung erfolgen, dann müssen auch die Treiber der CPU angepasst werden. Dieser Schritt erfolgt irgendwann aber nicht mehr durch Qualcomm usw. (oder erst sehr spät), sodass ein gewolltes Update nicht bereitgestellt werden kann. Richtig ist aber auch, dass es Wege für eine selbstständige Anpassung gibt. Dann besteht aber wieder das Problem, dass die Kosten ab einem bestimmten Zeitpunkt den Nutzen übersteigen und es sich somit für ein Unternehmen nicht lohnt. Für Endverbraucher ärgerlich, aus Sicht des jeweiligen Konzerns nachvollziehbar.
Beim Pixel 6 ist es nun so, dass dieses erstmalig einen Google-eigenen SoC haben wird. Die CPU hört auf den Namen „GS101“ (Codename „Whitechapel“) und wurde in Zusammenarbeit mit Samsung entwickelt. Nichtsdestotrotz bleibt durch diese Entscheidung eine große Kontrolle durch Google, die sowohl die Hardware als auch die Treiber betrifft. Man ist also sein eigener Chef und kann daher auch die Update-Garantie von drei auf fünf Jahre erhöhen.
Ältere Pixel-Smartphones gehen vermutlich leer aus
Ein Pixel-Handy erhält drei Jahre Android-Updates. Die Erhöhung beim Pixel 6 auf fünf Jahre ist eine Wendung, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zukünftige Modelle mit eigenem Prozessor treffen wird. Schwieriger wird es bei älteren Pixel-Handys, die nämlich keine eigene CPU haben (stattdessen ist Qualcomm der Lieferant). Das heißt, man kann hier keine Erhöhung der garantierten Update-Zeit vornehmen. Ein positiver Lichtblick sind die drei Jahre aber trotzdem, und Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.
Ein wichtiger Marketing-Punkt fürs Pixel 6
Hersteller nutzen für ihr Marketing jedes noch so kleine Detail. Manchmal ist es die Kamera und manchmal das 120-Hz-Display. Vieles davon trifft auch auf das Pixel 6 zu, mit im Paket ist aber auch die längere Update-Garantie. Mit dieser Maßnahme zieht man mit Apple gleich, und das ist bekanntlich immer eine positive Sache.
Alles in einem spricht derzeit alles dafür, dass die neue Pixel-Generation ein Erfolg wird.