Glücksspielsteuer und Co. – Das sollte man in Deutschland wissen
Das Online Glücksspiel genießt seit einigen Jahren einen regelrechten Boom. Auch wenn die gesetzliche Situation der Online Casinos lange in einer Grauzone lag, haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen bei einer Online Spielhalle angemeldet. Für viele Spiele gehört eine Runde Poker oder Blackjack im Live-Casino mittlerweile einfach dazu. Und auch die Möglichkeit, dabei noch etwas zu gewinnen, ist nicht zu verachten. Doch müssen diese Gewinne eigentlich versteuert werden? Wir haben uns genauer mit dem Steueraspekt beim Online Glücksspiel beschäftigt und zeigen euch, was ihr darüber wissen müsst.
Neues Gesetz schreibt Steuersatz vor
Da das Online Glücksspiel im Vergleich zu traditionellen Spielbanken noch relativ jung ist, war die bisherige Gesetzeslage in erster Linie für die stationären Spielbanken ausgelegt. Je nach Vergnügungssteuer mussten diese Häuser bis zu 25 % der Einnahmen versteuern, die nicht als Gewinne ausgezahlt wurden. Dementsprechend hoch lag auch immer die Ausschüttungsrate. Mit dem Inkrafttreten der neuen Glücksspielverordnung im Sommer 2021 wurden auch die Abgaben neu geregelt. Online Casinos und digitale Spielbanken werden in Zukunft pauschal mit 5,3 % der Einsätze besteuert. Damit werden Online Casinos im Endeffekt wesentlich stärker besteuert, als ihre Offline-Pendants. Einige Betreiber haben bereits angekündigt, gegen diese neuen Regeln zu klagen.
Neue Steuer könnte nach hinten losgehen
Eigentlich wurde die neue Spielverordnung erlassen, um den Spielerschutz zu stärken und für mehr Sicherheit der Spieler zu sorgen. Die neue Besteuerung könnte allerdings ein Schuss in den Ofen sein. Denn aufgrund der neuen Regelbesteuerung müssen die Online Casinos die Auszahlungsquoten senken, um weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können. Denn bei einem Steuersatz von 5,3 % und einer ursprünglichen RTP-Rate von 94,7 % würde das Online Casino keine Gewinne mehr fahren können. Einen genaueren Überblick zum neuen Glücksspielsteuer Gesetz findest du auch hier. Wenn aus diesem Grunde immer mehr Spieler auf andere Online Casinos setzen sollten, würden letztlich auch die Steuereinnahmen sinken.
Gewinne bleiben in der Regel steuerfrei
Zwar sind die Anbieter von Online Glücksspiel verpflichtet ihre Abgaben zu machen, für die Spieler hat sich hingegen kaum etwas geändert. In der Regel sind Gewinne aus Glücksspielen nach dem Lotteriegesetz steuerfrei. Das gilt zumindest für einen Großteil der Spieler, die nur zum Spaß spielen. Eine weitere Voraussetzung ist, dass der Gewinn in der EU erzielt wurde. Dementsprechend wichtig, ist es auch, dass du in einem Online Casino mit einer europäischen Lizenz spielst. Während der Gewinn im ersten Jahr steuerfrei bleibt, fallen ab dem zweiten Jahr Steuern auf eventuelle Zinsen an. Berufsspieler hingegen, die von Pokerturnier zu Pokerturnier reisen oder „professionell“ an den Automaten spielen, sind ab einem gewissen Einkommen zur Einkommenssteuererklärung verpflichtet.
Bei diesen Casinos bleiben die Gewinne steuerfrei
Um weiterhin keine Steuern auf Gewinne bei Online Casinos zahlen zu müssen, ist es wichtig, auf Anbieter zu setzen, die in der EU ansässig sind bzw. über eine EU-Lizenz verfügen. Die meisten Anbieter arbeiten beispielsweise mit einer Glücksspiel-Lizenz aus Malta oder Curacao. Beide Länder gehören rein rechtlich zur EU und bieten aufgrund ihres liberalen Glücksspiel-Gesetzes eine gute Geschäftsgrundlage für diese Anbieter. Nicht zuletzt aus diesem Grunde gehen die meisten Online Casinos mit Lizenzen aus diesen EU-Staaten an den Start.
Auch 2022 bleiben die Gewinne aus dem Online Glücksspiel in der Regel steuerfrei. Nach der abendlichen Runde Blackjack, Poker oder bei den Slotgames sollte man aber wieder in das reale Leben zurück finden und sich immer bewusst machen, dass man nur so viel Geld einsetzen sollte, wie man im Falle einen Verlustes verkraften kann. Es ist und bleibt ein Spiel zwischen Gewinn und Verlust.