Digitalisierung – und dann?
Die Digitalisierung ist ein Megatrend wie die Industrialisierung, der Ausbau des Schienennetzes, die Elektrifizierung und die Verbreitung des Automobils. Alle diese bisherigen Megatrends haben Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig verändert. So wie die Digitalisierung zu Befürchtungen und sogar Ängsten führt, haben es auch die vergangenen Megatrends getan. Aufhalten konnte man sie jedoch nicht und so ist es auch mit der aktuellen Entwicklung. Die Frage, die sich letztlich stellt, ist die, wie sich die Digitalisierung so nutzen lässt, dass am Ende tatsächlich auch alle von ihr profitieren können.
Ziel ist die Optimierung
Die flächendeckende Verbreitung des Internets war der Startschuss für die nun fortwährende Digitalisierung nahezu aller Wirtschafts- und Lebensbereiche. Die technologischen Entwicklungen haben zu weitreichenden Veränderungen im Kundenverhalten, in der Kommunikation, in Arbeitsprozessen sowie in Vertriebs- und Marketingmöglichkeiten geführt und tun es immer noch. Eng verknüpft ist der Begriff Digitalisierung meist mit Optimierungspotenzialen. Ehemals analoge Industriezweige sind längst schon im Wandel und sich darüber im Klaren, dass sich zukünftig ohne Digitalisierung kein Geschäft mehr machen lässt. Grundlage für all diese Entwicklungen stellt die Netzinfrastruktur der Telekommunikationsanbieter dar.
Auch, wenn man die endgültigen Konsequenzen dieses Wandels noch nicht gänzlich absehen kann, dass die Digitalisierung Wirtschaft und Gesellschaft komplett verändern wird, daran kann nicht gezweifelt werden. Eine Um- beziehungsweise Abkehr ist nicht mehr möglich. Die Digitalisierung ist längst nicht mehr nur ein Thema der IT-Industrie, sie hat Auswirkungen auf alle Wirtschaftsbereiche und somit die gesamte Gesellschaft.
Digitalisierung macht vor nichts halt
Als Erstes hat der Einzelhandel die wirtschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung zu spüren bekommen. Versandhändler wie Amazon oder Ebay dominieren heute den Markt. Funktionieren kann das nur, weil der Kunde letztendlich Vorteile durch diese Art des Handels hat. Auch in Bereichen, von denen man es eigentlich gar nicht erwarten würde, macht die Digitalisierung keinen Halt. Die Landwirtschaft beispielsweise hat in den Industrienationen schon lange nichts mehr mit dem klassischen Bild vom Bauern zu tun. Maschinen bewirtschaften die Flächen GPS gesteuert vollkommen automatisch, Maschinen füttern die Nutztiere und auch bei der Ernte kommen voll automatisierte Maschinen zum Einsatz. Anders wäre es heute gar nicht möglich, den immer steigenden Nahrungsmittelbedarf zu decken. Welche Entwicklungen zukünftig noch zu erwarten sind, kann man heute schon erahnen. Der digitale Barkeeper beispielsweise ist ein verblüffendes Beispiel für Rationalisierung und Digitalisierung in der Gastronomie.
Chancen nutzen
Es kommen zahlreiche Fragen, auf die es im Zuge der aktuellen Entwicklungen zu beantworten gilt. Wenn beispielsweise mehr und mehr Arbeit automatisiert verrichtet werden kann und Mitarbeiter zunehmend mehr auch orts- und zeitunabhängig arbeiten können, stellt sich die Frage, wie Führungskräfte zukünftig ihren Kontrollpflichten nachkommen sollen. Auch die Frage nach der Beschäftigung und Bezahlung von großen Teilen der Gesellschaft steht im Raum. Ideen wie etwa das bedingungslose Grundeinkommen, was vor einigen Jahren noch ein Hirngespinst von einigen Querdenkern gewesen sein mag, werden heute ganz konkret diskutiert. Chancen jedenfalls gibt es viele, wenn man die Digitalisierung nicht nur als einen reinen Wirtschaftsaspekt, sondern eben als einen gesamtgesellschaftlichen betrachtet. Genauso wie die Gefahr besteht, dass zunehmende Digitalisierung nur einigen wenigen zugutekommt, besteht die Chance, dass alle von ihr profitieren können. Aus diesem Grund darf jedoch auf keinen Fall alleine der Wirtschaft die Gestaltung der Digitalisierung und aller sie umfassenden Bereiche übernehmen.
Was nun?
Es ist daher die dringlichste Aufgabe der Politik die Digitalisierung zu steuern und dafür zu sorgen, dass auch gesamtgesellschaftlich von ihr profitiert werden kann. Die positiven Auswirkungen auf einzelne Bereiche lassen sich nicht leugnen. Im Fokus vieler Optimierungsprozesse stehen schließlich der Mensch und der Versuch, ihm möglichst viele Dinge zu erleichtern. Schon heute lebt eine Generation, die das Leben vor dem Internet gar nicht mehr kennt und sich ein Leben ohne die zahlreichen Annehmlichkeiten kaum vorstellen kann. In naher Zukunft wird das für alle lebenden Menschen gelten. Man kann auch davon ausgehen, dass der nächste Megatrend kommen wird. Was das allerdings sein wird, lässt sich mit der heutigen Vorstellungskraft kaum vorhersagen.
Viele Aspekte der kommenden Veränderung sind schon eingetreten, wir befinden uns gerade sozusagen mitten im Wandel. Auch wenn es viele kritische Stimmen gibt, die auf zu erwartende Probleme aufmerksam machen, eins lässt sich nicht leugnen: Jeder sogenannte Megatrend hat die Wirtschaft nachhaltig verändert und somit auch die Gesellschaft. Es gilt nunmehr nicht einfach alles zu kritisieren, was schlechter wird bzw. werden kann, sondern Lösungen zu entwickeln, um die nicht mehr aufzuhaltende Digitalisierung dazu zu nutzen, die Gesellschaft insgesamt zu verbessern und mehr Wohlstand zu ermöglichen. Rein theoretisch ist das durchaus möglich, wenn man bedenkt, dass der Wegfall von Arbeit, Automatisierung und künstliche Intelligenz dem Menschen letzten Endes tatsächlich mehr Zeit geben könnten, sich mit sich selber und seiner Umwelt auseinanderzusetzen.