Digitalisierung in der Maschinenbaubranche
Die Covid-19-Pandemie stellt die Maschinenbaubranche vor eine schwierige Situation. Laut der 8. Blitzumfrage der VDMA vom September sind die Angestellten der Maschinenbauunternehmen stärker von der Kurzarbeit betroffen als andere Branchen. Im Vergleich der Monate Juli und Juni ist die Zahl Kurzarbeitskräfte um 24.000 auf 378.000 gestiegen. Aber auch der Wegfall von Aufträgen spielt eine wichtige Rolle. 68 % der Befragten sind der Meinung, dass die Krise durch den Ausbau der Automatisierung und der Digitalisierung gemeistert werden kann.
Print-on-Demand-Anbieter machen es vor
Ingenieure und Unternehmen haben bereits die Möglichkeit, ihre Prototypen sowie ihre Serienproduktion über Print-on-Demand-Anbieter kostengünstig, schnell und bedarfsgerecht abzuwickeln. Von der CNC-Bearbeitung, dem 3D Druck-Service, bis zur Blechbearbeitung lassen sich individuelle Kundenwünsche unkompliziert über den eigenen Laptop beauftragen. Die Anbieter erlauben es, z. B. eine CNC-Skizze auf der Online-Plattform hochzuladen. Anschließend wird die Skizze automatisiert überprüft und ein Angebot binnen weniger Minuten übermittelt. Direkt danach kann die Produktion einer ausgewählten Stückzahl von Prototypen gestartet werden. Zusätzlich fallen die Lieferzeiten der Produkte wesentlich kürzer aus als in der herkömmlichen Produktion. Darüber hinaus lässt sich auch der aufwendige Spritzguss, bei dem das Fließen und Erstarren des Materials einen entscheidenden Einfluss auf das Endergebnis hat, über solche Plattformen gezielt abwickeln.
Diese Möglichkeit der Automatisierung und Digitalisierung ist somit keine Zukunftsmusik. Auch wenn die Strukturen in Maschinenbauunternehmen sehr kompliziert sein können, lassen sich durch digitale Experten und Programmierer Plattformen erstellen, die auf die eigenen Bedürfnisse angepasst sind.
KREATIZE – Ein Unternehmen aus Deutschland revolutioniert den Markt
Kreatize ermöglicht Fertigungsunternehmen in Deutschland und Europa über Cloud-Lösungen die unkomplizierte Erstellung von Prototypen und Kleinserien. Ebenso wird der Einkaufsprozess optimiert und die Auslastung der Kapazitäten erhöht. Durch die sogenannte „Manufacturing Cloud“ ist es möglich binnen kurzer Zeit auf ein Partnernetzwerk zuzugreifen, um dortige Kapazitäten zu nutzen. Während sich der Einkaufsprozess in herkömmlichen Maschinenbauunternehmen als sehr aufwendiger Prozess gestaltet, sorgt Kreatize für eine völlige Automatisierung im Einkauf. Angebote liegen schneller vor, Kosten lassen verringern und die Lieferzeit verkürzt sich. Somit ist dieses Unternehmen auch ein gutes Beispiel für die Umsetzung der Automatisierung und Digitalisierung.
Unternehmen müssen sich den Marktbedingungen anpassen
Große Unternehmen wie Apple, Zalando, Microsoft oder CNN haben es vorgemacht: Während einer Krise haben sie die Chance ergriffen und ein Unternehmen gegründet. Aber nicht nur deswegen sollten Unternehmen aus der Maschinenbaubranche die Digitalisierung in Angriff nehmen. Ein Unternehmen überlebt nur, wenn es sich den aktuellen Marktbedingungen anpasst. Auch Restaurantketten haben sich über die Jahre verändert. Ein Beispiel dafür ist MC Donalds. Sie haben nicht nur den veralten Bestellprozess optimiert, sondern direkt die komplette Außendarstellung. Verweigern sich Unternehmen der aktuellen Entwicklungen werden sie in Zukunft nicht mehr am Markt bestehen können.
Die Online-Welt als Chance für die Maschinenbaubranche
Die Digitalisierung bietet den Unternehmen zusätzliche Möglichkeiten, um neue Aufträge zu gewinnen. Mit einer Firmenwebsite, einer Online-Plattform und Social-Media-Kanäle ergeben sich interessante Vertriebsstrukturen. Auf der einen Seite lassen sich über diese Dienste mehr Daten über die Nutzung der Angebote des Unternehmens sammeln. Und auf der anderen Seite ist es möglich, die Kernkompetenzen und das Produktportfolio maßgeschneidert der Zielgruppe zu präsentieren. So ist es möglich, die Produktion im Unternehmen in der Art anzupassen, dass die Kunden den größtmöglichen Nutzen aus dem Angebot ziehen können. Ebenso wird durch die digitale Werbung keine breit gestreute Interessensgruppe angesprochen, sondern nur die Personen, die auch an dem Produktportfolio interessiert sind. Zurückhaltung ist in dieser Zeit die falsche Devise. Maschinenbauunternehmen müssen sich den Marktentwicklungen gezielt annehmen.