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Anfang 2022 ist Blackberry endgültig Geschichte

Blickt man in die 2000er-Jahre zurück, dann ist der große Auftritt von Blackberry zu sehen. Jeder Business-Mensch hat zum kanadischen Hersteller gegriffen, da die Geräte unter anderem eine QWERTZ-Tastatur hatten. Eine praktische Sache, die ein deutlich angenehmeres Schreiben ermöglichte. Zu noch mehr Erfolg sollte das eigene Betriebssystem BB10 führen, das 2011 herausgebracht wurde. Doch dieser Wunsch ging leider nicht auf, das OS blieb deutlich unter den Erwartungen und verwies Blackberry immer weiter in die Bedeutungslosigkeit. 2016 folgte im wahrsten Sinne des Wortes das Todesurteil, WhatsApp hat nämlich in diesem Jahr den Support eingestellt. Für BB10-Handys gab es keine Chance auf Rettung mehr, Nutzer wurden aber zum Glück nicht sofort ins kalte Wasser geworfen.

Stattdessen versprach der Hersteller 2017 für mindestens zwei Jahre für Unterstützung zu sorgen. Am Ende war die Frist deutlich länger, mit 4. Januar 2022 ist jedoch endgültig Schluss. BB10-Geräte werden auf Deutsch gesagt nutzlos, da unter anderem Notrufe, SMS, der BB Messenger und Telefonate nicht mehr funktionieren. Auch die folgenden Dienste werden in diesen Zusammenhang deaktiviert:

  • Blackberry E-Mail-Konten
  • Blackberry Messenger (BBM) für den Verbraucher
  • Blackberry Enterprise Server 5
  • Enhanced SIM Based Licensing (ESBL) bzw. Identity Based Licensing (IBL)
  • BlackBerry Link
  • BlackBerry Desktop Manager
  • BlackBerry Blend, Blackberry ID
  • Blackberry Password Keeper
  • BlackBerry Protect

Besondere Beachtung sollten Nutzer den E-Mail-Konten schenken. Bei Endungen wie „myblackberry.com“ oder „netzbetreibername.blackberry.com“ wird nämlich auch die Weiterleitung heruntergefahren. Für wen dieses Thema interessant ist, der sollte sich schnellstmöglich um den Umzug zu einem alternativen Anbieter kümmern.

Ein paar Services bleiben allerdings aktiviert:

  • Blackberry Password Keeper (Android)
  • BBM for Enterprise
  • BBM Enterprise for Individual Use (BBMe)
  • BlackBerry Protect (Sicherheitslösung)

Die Situation mit den Android-Modellen von Blackberry

Die Kanadier sind viel zu spät auf den Android-Zug aufgesprungen und haben deshalb auch hier keinen Erfolg. 2016 kam das DTEK60 heraus, im Anschluss daran wurde ein Schlussstrich unter die Produktion gezogen. Die gute Nachricht ist allerdings, dass das PRIV, das DTEK50 und das DTEK60 an sich weiter funktionieren. Einschränkungen kann es aber trotzdem geben, da unter anderem die E-Mail-Server deaktiviert werden. Von der Nutzung der Android-Modelle muss aber trotzdem abgeraten werden, denn bereits seit mehreren Jahren sind keinerlei Updates mehr eingegangen. Ein Sicherheitsrisiko, das vor allem im Beruf ernst genommen werden sollte.

Wie manche sicherlich wissen, gibt es nun auch noch die Marke „Blackberry Mobile“. Dahinter verbirgt sich jedoch nicht das kanadische Unternehmen, sondern es ist die chinesische Firma TCL. Sie darf unter Lizenzbedingungen Smartphones bauen, was zuletzt 2018 mit den KEY-Modellen passierte. Erfolgreich waren die Android-Handys aber nicht, ganz im Gegenteil. Im August 2020 kam es zur Einstellung der Reihe. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache fehlt demnach schon seit drei Jahren ein neues Smartphone aus dem Hause Blackberry.

Es bleibt nur ein Rat übrig

So gut Blackberry früher auch war, auf die Nutzung der Geräte sollte heute verzichtet werden. Die  BB10-Handys funktionieren ab dem 4. Januar 2022 so oder so nicht mehr und die Android-Modelle werden wohl nie mehr ein Update sehen. Sie arbeiten zwar weitestgehend normal, mit einem unsicheren Smartphone will aber niemand herumlaufen. Auch lässt die Ausstattung sehr zu wünschen übrig, denn nach 2018 ist kein neues Handy der Marke mehr vorgestellt worden.