Amazon Cloud Drive
Der Online-Shop Amazon ist bereits im vergangenen Jahr in neue Gefilde aufgebrochen, als in den USA die Amazon Cloud Drive startet. Seit wenigen Wochen steht der Service nun auch deutschen Nutzern zur Verfügung. Zeit für eine kleine Kritik zur Dropbox-Alternative von Amazon.
Web-Speicherdienste schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Jedes Unternehmen ist davon überzeugt, dass der eigene Cloud-Speicherdienst der bessere ist. Doch bereits da wird es kompliziert. Da es mehrere Dienste gibt, kann nur einer der beste sein. Zumindest für spezielle Anforderungen.
Amazon hat vor wenigen Wochen den heiß erwarteten Kandidaten „Amazon Cloud Drive“ in Deutschland gestartet. Gerade passgenau zum Kindle sowie dem neuen App-Shop.
Wir haben uns die Cloud Drive etwas genauer angesehen und sagen Ihnen, ob Sie auch für Sie einen Blick wert ist.
Amazon Cloud Drive, die Dropbox-Alternative
Bevor man sich im Detail mit Cloud Drive von Amazon auseinandersetzt, muss man die Euphorie bremsen, die diesem Dienst entgegengebracht wird. Ohne Frage hat Amazon hier alles richtig gemacht. Das Rad neu erfunden hat man jedoch nicht.
Die Cloud Drive bleibt ein Cloud-Speicherservice, wie es ihn auch anderweitig auf dem Markt gibt. Sei es nun durch Dropbox oder eine der anderen, aufgrund eines schwachen Markennamens eher unbeachteten Optionen.
Amazon Cloud Drive und Dropbox im Vergleich
Legt man als nichtzahlender Kunde das Angebot der Cloud Drive neben das von Dropbox, unterscheidet sich erstmal wenig bis gar nichts. Jeder Nutzer erhält bei Amazon Cloud Drive 5 Gigabyte kostenlosen Speicherplatz.
Das klingt erst einmal nach einer Unmenge Speicher und ist es irgendwo auch. Doch auch bei Dropbox gibt es kostenlosen Speicher – obgleich nur 2 Gigabyte.
Kostenloser Speicher
Interessanter wird es erst, wenn es darum geht den kostenlosen Speicher aufzustocken. Bei Amazon Cloud Drive ist mit 5 Gigabyte Schluss. Dropbox hingegen legt hier erst los.
Wer neue Dropbox-Nutzer wirbt, kann pro Nutzer 500 MB bis zu einer Höchstgrenze an insgesamt 16 Gigabyte „hinzuverdienen“. Insgesamt stehen Ihnen also bei Dropbox im besten Fall 18 Gigabyte kostenlos zur Verfügung. Bei Amazons Cloud Drive stagnieren Sie bei 5 Gigabyte.
Mehr Speicherplatz gegen Bezahlung
Sie brauchen mehr Speicherplatz und sind bereit dafür auch etwas zu bezahlen? Leider enttäuscht Amazon hier erneut. Für runde 8 Euro pro Monat bekommen Sie geradezu lächerlich anmutende 20 Gigabyte. Fast denselben Speicherplatz bietet Dropbox kostenlos an, solange Sie genügend Freunde werben.
Doch Dropbox kann auch hier noch einmal übertrumpfen: 100 Gigabyte für 9,99 US-Dollar im Monat sind deutlich mehr, als man aktuell bei Amazon Cloud Drive erhält. Das Preis-Leistungs-Verhältnis fällt überdeutlich zugunsten von Dropbox aus.
Nutzerinterface und Bedienbarkeit
An letzter Stelle sei noch die Benutzeroberfläche erwähnt. Bekanntlich ist bei diesem Thema vieles Geschmackssache. Doch Amazons Cloud Drive bietet hier momentan noch nicht die Features, die man wirklich braucht.
Ebenso schmerzlich vermisst man eine App für Android-Geräte oder das iPhone.
Insgesamt betrachtet, muss man Cloud Drive natürlich zugestehen, dass der Dienst neu ist – zumindest in Deutschland. Doch Amazon hätte die Ressourcen für einen besseren Start gehabt. Umgesetzt hat man dies leider nicht. Aber vielleicht folgt dies noch. Es wäre zu erwarten.