Alarmsysteme mit Sprachalarmierung
Sicherheit ist ein ganz entscheidender Faktor für das allgemeine Wohlbefinden. Alarmsysteme können diese Sicherheit auf unterschiedliche Art und Weise verbessern bzw. optimieren. Entscheidend ist oft, dass Personen in Gefahrensituationen möglichst genaue Informationen über die akute Bedrohung benötigen, um entsprechend reagieren zu können. Herkömmliche Alarmsysteme sind dazu nicht immer optimal geeignet.
Alarmsignale verfehlen oft ihren eigentlichen Zweck
In Gefahrensituationen, insbesondere bei einem Brand, zählt jede Sekunde. Je größer das betreffende Gebäude, desto aufwendiger ist in den meisten Fällen eine ordnungsgemäße Evakuierung, und desto schwieriger wird es, die Sicherheit aller in dem Gebäude befindlichen Personen zu gewährleisten. Personen müssen schnellstmöglich informiert und das Gebäude geordnet verlassen werden. Oftmals ist es heute leider so, dass Alarme nicht ernst genommen werden oder Personen denken, dass es sich um einen Fehlalarm handelt. Darüber hinaus lässt sich ein Alarmsignal meist keiner bestimmten Bedrohung zuordnen und auch, wenn regelmäßig Brandschutzübungen abgehalten werden, kommt es immer wieder vor, dass Personen nicht auf Alarmsignale reagieren. Wenn es denn ein Fehlalarm ist, wird sich im Anschluss niemand über die daraus resultierenden Konsequenzen Gedanken machen, wenn es kein Fehlalarm war, werden die Verantwortlichen mit berechtigten Vorwürfen konfrontiert.
Konkrete Anweisungen durch Sprachalarme
Einen entscheidenden Vorteil gegenüber herkömmlichen Alarmsystemen können hier Sprachanweisungen mittels Sprachalarmanlagen (SAA) bieten. Über eine Sprachalarmierung kann man den betreffenden Personen neben dem reinen Alarmsignal ganz konkrete Anweisungen oder auch Hinweise geben.
Alarmsysteme mit Sprachalarmierung können entweder automatisch (in Kombination mit etwa Brandmeldeanlagen) oder auch manuell durch ein Mikrofon aktiviert werden. Auf diese Weise lassen sich entweder vorgefertigte Warnungen oder Anweisungen über die angeschlossenen Lautsprecher wiedergegeben werden oder aber individuelle Ansagen gemacht werden. Im Gegensatz zu anderen Warnsignalen eignet sich das gesprochene Wort deutlich besser, um Personen vor bestimmten gefahren zu warnen. Alarmsignale tendieren dazu Personen eher zu erschrecken und können zu einer Panik führen, was sich durch eine entsprechende Sprachalarmierung vermeiden lässt.
Die nötigen Maßnahmen zum Schutz aller beteiligten lassen sich durch gezielte Sprachhinweise oder Anleitungen wesentlich besser Umsetzen als mit einem reinen Alarmsignal. Eine zusätzliche Videoüberwachung des Gebäudes und einzelner Räume kann das Sicherheitspersonal zudem effektiv unterstützen, wenn sichergestellt werden muss, dass auch alle Räume evakuiert sind.
Vielseitige Einsatzzwecke, manchmal auch verpflichtend
Neben Büro- und Verwaltungsgebäuden macht die Sprachalarmierung vor allem in öffentlichen Einrichtungen, beispielsweise in Einkaufszentren, Hotels, Schulen und Kindergärten, Universitäten, Krankenhäusern oder Flughäfen, weiterhin Parkhäusern, Museen und anderen vergleichsweise großen Gebäuden Sinn. Die Installation von entsprechenden Anlagen wird in vielen Landes- und Musterverordnungen gefordert. Wenn von der Baubehörde ein entsprechendes Sprachalarmsystem im Zusammenhang mit dem Brandschutzkonzept gefordert wird, muss zwingend eine SAA eingesetzt werden. Andere elektroakustische Alarmsysteme sind bei einer Evakuierung im Brandfall nicht geeignet. Neben dem Einsatz als Alarmsystem können Sprachalarmanlagen auch für Informations- oder Werbedurchsagen oder zur Musikbeschallung eingesetzt werden.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Sprachalarmanlagen in das bestehende Sicherheitskonzept zu integrieren. Unter folgendem Link kann man diesbezüglich mehr erfahren.
Vorteile von SAA
Alarmsysteme mit Sprachalarmierung haben im Gegensatz zu anderen Alarmsystemen durchaus vielfältige Vorteile:
- Alarm ist glaubwürdiger und eindeutiger
- Durchsagen können auch mehrsprachig gestaltet werden
- Es können konkrete Anweisungen und Informationen gegeben werden
- Panikreaktionen lassen sich vermeiden oder mindern
- Personenströme können gezielt geleitet werden
- Räumungszeiten können entscheidend verkürzt werden
- Eine stufenweise Evakuierung wird ermöglicht (beispielsweise am wenigsten gefährdete Bereiche zuletzt)
- Potentielle Fehlalarme können schnell korrigiert werden
Zahlreiche Studien belegen die wesentlich höhere Effizienz von Sprachalarmanlagen im Vergleich zu reinen Alarm- oder Sirenensignalen. Sprachalarmanlagen sind also ein wichtiger Bestandteil moderner Alarmierungs- und Räumungskonzepte für Gebäude. Sofern die Anlage professionell geplant und installiert wurde, ist es nahezu unmöglich, dass entsprechende Sprachalarmierungen nicht wahrgenommen werden können.
Planung und Inbetriebnahme
Die technischen Anforderungen an entsprechende Systeme sind durchaus komplex. Alarmsysteme mit Sprachalarmierung müssen nach allgemeinem Stand der Technik geplant und in Betrieb genommen werden, da nicht oder falsch wiedergegebene Hinweise zu weitreichenden Folgen führen können. Aus der DIN VDE 0833-4 lassen sich alle dafür relevanten Anforderungen entnehmen. Ein Gebäude lässt sich in verschiedene Bereiche einteilen, in welchen dann unterschiedliche Sprachalarmierungen zum Einsatz kommen können. Hier müssen Faktoren wie Raumgrößen, Nachhallzeit, Störgeräuschpegel und Schalldruck bei der Erstellung der Pläne berücksichtigt werden.
Die verwendeten Komponenten und die Dimensionierung der Anlage sind immer abhängig von der individuellen Situation bzw. den Gegebenheiten im jeweiligen Gebäude. Um den ordnungsgemäßen Betrieb einer solchen Anlage zu gewährleisten, unterliegen die verwendeten Komponenten europäischen und nationalen Normen. Eine regelmäßige Wartung der Anlage ist wie bei anderen Alarmsystemen unumgänglich, um langfristig ordnungsgemäß zu funktionieren.