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Akku-Revolution: Wie neue Batterietechnologien Smartphones und Wearables verändern

Smartphone

Unsere Smartphones werden immer leistungsfähiger, die Displays hochauflösender und auch Wearables wie Smartwatches oder kabellose Kopfhörer sind aus dem Alltag der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken. Rechenleistung und Sensorik entwickeln sich in rasantem Tempo weiter. Ein Bereich bleibt aber nahezu unverändert: die Akku-Technologie. Moderne Lithium-Ionen-Batterien stoßen jedoch mittlerweile an ihre physikalischen Grenzen – sowohl hinsichtlich ihrer Kapazität als auch der Ladegeschwindigkeit.

Forscher arbeiten daher mit Hochdruck an neuen Materialien und Konzepten, um Akkus langlebiger, sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten. In den letzten Jahren haben einige Innovationen in diesem Kontext für Aufsehen gesorgt: Feststoffbatterien, Natrium-Ionen-Akkus und sogar organische Batterien stehen in den Startlöchern, um die bisherige Technologie abzulösen. Doch welche dieser Lösungen hat wirklich das Potential, sich in Zukunft durchzusetzen?

Feststoffbatterien: Der nächste große Schritt?

Eine der vielversprechendsten Alternativen zur klassischen Lithium-Ionen-Technologie sind Feststoffbatterien. Während herkömmliche Akkus eine flüssige Elektrolytschicht enthalten, ersetzen Feststoffakkus diese durch eine feste, nicht entflammbare Substanz.

Der Vorteil: Sie sind sicherer, können mehr Energie speichern und ermöglichen deutlich schnellere Ladezeiten. Unternehmen wie Toyota oder QuantumScape investieren Milliarden in entsprechende Forschungen und prognostizieren eine Marktreife in den kommenden Jahren.

Neben Smartphones und Elektroautos könnten solche Akkus auch in anderen Geräten eine große Rolle spielen. Von E-Zigaretten bis hin zu tragbaren Medizingeräten profitieren alle Anwendungen, die auf kompakte und langlebige Energiequellen angewiesen sind. Eine klassische Vape, deren Akkulaufzeit bisher stark begrenzt ist, könnte mit dieser Technologie zum Beispiel deutlich länger ohne Aufladen auskommen. Außerdem würden die Geräte sicherer werden, da das Risiko der Überhitzung sinkt.

Natrium-Ionen: Die kostengünstige Alternative?

Lithium ist eine endliche Ressource, die zudem aufwändig abgebaut werden muss. Eine nachhaltigere Lösung besteht in Natrium-Ionen-Batterien. Diese Technologie basiert auf Natrium, das in großen Mengen auf der Erde vorkommt. Es ist deutlich günstiger als Lithium. Unternehmen wie CATL haben bereits erste marktfähige Akkus entwickelt, die in Elektroautos verbaut werden sollen.

Der größte Nachteil bisher: Natrium-Ionen-Akkus haben eine geringere Energiedichte als ihre Lithium-Pendants, wodurch sie größere Bauformen benötigen. Für Smartphones oder Wearables sind sie daher noch keine ernsthafte Alternative. Für stationäre Speicherlösungen oder einfache IoT-Geräte könnten sie dagegen schon bald eine kosteneffiziente Option darstellen.

Graphen und Silizium: Die Zukunft der Schnellladung?

Eine weitere große Herausforderung der heutigen Akkutechnologie ist die lange Ladezeit. Graphenbasierte Batterien könnten hierfür die Lösung bringen.

Bei Graphen handelt es sich um ein ultradünnes Material aus Kohlenstoff, das eine extrem hohe Leitfähigkeit besitzt. Damit könnte es die Ladegeschwindigkeit drastisch erhöhen − Forscher sprechen von vollständigen Ladevorgängen in wenigen Minuten.

Ein ähnlicher Ansatz besteht in dem Einsatz von Silizium in Anoden, um die Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien zu steigern. Unternehmen wie Tesla experimentieren bereits mit dieser Technologie, um Elektrofahrzeuge schneller und effizienter aufzuladen. Für den Massenmarkt sind diese Technologien jedoch noch einige Jahre entfernt.

Wie sich der Markt in den nächsten Jahren verändern wird

Während aktuell noch unklar ist, welche Technologie sich am Ende wirklich durchsetzen wird, ist eines sicher: Die Akkutechnologie befindet sich an einem Wendepunkt.

Feststoffbatterien werden in den kommenden fünf Jahren vielleicht schon zur neuen Norm, während Natrium-Ionen-Akkus in günstigen Geräten und Energiespeichern Anwendung finden könnten.

Für den Verbraucher bedeutet das vor allem eines: Smartphones, Wearables und andere mobile Geräte werden in Zukunft leistungsfähiger, sicherer und schneller aufladbar sein. Bis dahin bleibt die Herausforderung, mit den bestehenden Akkus möglichst effizient umzugehen – etwa durch optimiertes Laden und bewussteren Energieverbrauch.