Abzocke bei GMX ProMail?
Nahezu jeder Freemail-Anbieter versucht inzwischen mit kostenpflichtigen Zusatzangeboten bei den Nutzern zu landen. Oftmals geht dieser Schuss jedoch nach hinten los, wie bei GMX ProMail. Nutzer fühlen sich betrogen und prangern eine Abzocke an. Oftmals zu Unrecht, da die Vertragsbedingungen schlicht beim Abschluss nicht gelesen wurden.
Wer bei GMX ein Mailkonto besitzt, kann meist nur auf die typischen Standardfunktionen zugreifen. Doch GMX bietet noch mehr. Mit ProMail kann das eigene Konto deutlich verbessert werden.
Was ist GMX ProMail?
Wenn sich ein Nutzer für GMX ProMail entscheidet, gehen damit einige Zusatzfunktionen einher. Die Postfachgröße steigt etwa auf 5 Gigabyte an. Pro Monat können 50 SMS kostenlos versandt werden. Zudem wird der Account werbefrei und die Fax-Funktion steht zur Verfügung.
Der besondere Leckerbissen ist jedoch die von GMX als „exklusiv“ beschriebene E-Mail-Adresse, die Sie mit dem Upgrade Ihres GMX-Kontos erhalten.
Das Angebot ist für einen Monat kostenlos zu testen. Danach werden 2,99 Euro Nutzungsgebühr pro Monat fällig. Genau dieser Sachverhalt treibt jedoch zahlreiche Kunden in den Wahnsinn.
Das Problem: Automatische Vertragsverlängerung
In regelmäßigen Abständen bietet GMX seinen Nutzern den Service ProMail zum kostenlosen Testen für eine gewisse Zeitspanne an. Häufig handelt es sich dabei um einen Zeitraum zwischen 4 Wochen und 3 Monaten.
Was viele bei der Annahme dieser Testphase jedoch übersehen, ist das Kleingedruckte. In den Vertragsbedingungen wird klar darauf hingewiesen, dass sich der Vertrag automatisch verlängert, sofern nicht fristgerecht gekündigt wird.
Viele übersehen diese Passage oder versäumen die fristgerechte Kündigung. Was danach folgt, ist ein Marathon aus Rechnungen, Mahnungen bis hin zu Mahnbescheiden.
Warum sich Nutzer betrogen fühlen
Problematisch wird die Situation jedoch auch aus anderen Gründen. So berichten einige Nutzer über eine erfolgreiche Kündigung, die auch bestätigt wurde. Doch wenig später seien wieder Rechnungen für ProMail eingetrudelt.
Bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus: Nach der Kündigung taucht bei einigen Nutzern beim Einloggen in GMX eine zusätzliche Passwortabfrage auf. Viele geben unüberlegt Ihr Kennwort ein, ohne den Inhalt zu lesen.
Hier fragt GMX jedoch, ob man die Kündigung wirklich durchführen will. Durch Eingabe des Passworts widerruft man diese.
Die miese Masche
Eine sicherlich miese Masche, die jedoch nur schwer angreifbar ist. Den Nutzern mag dies im Endeffekt nicht viel helfen, doch oftmals ist das Abonnenement einfach selbstverschuldet.
Geschenke werden schnell angenommen. Vertragsbedingungen nur überflogen. Soll das Passwort neben dem Login erneut eingegeben werden, liest man sich keine Details zur erneuten Passwort-Abfrage durch.
Es mag nicht die feine Art sein, wie GMX hier vorgeht. Bei einem rechtskräftig geschlossenen Vertrag von Abzocke zu sprechen, ist jedoch ebenso dreist. Es liegt nunmal auch in der Verantwortung eines jeden Nutzers, sich detailliert zu informieren, bevor man etwas abschließt.