Wikileaks: Gründer Julian Assange von Scotland Yard gefasst
Julian Assange, der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, wurde heute am frühen Morgen von Scotland Yard verhaftet. Der gebürtige Australier soll noch am gleichen Tag dem Richter vorgeführt werden. Ihm droht die Auslieferung nach Schweden, wo er wegen Verdacht auf Vergewaltigung gesucht wird.
Bereits am frühen Morgen hieß es in vielen Medienberichten, dass der 39-jährige sich freiwillig stellen wolle. Ob er sich tatsächlich selbst in Gewahrsam begeben hat, ist nicht bekannt. Assange soll noch heute vor dem City of Westminster Magistrates Court erscheinen. In den nächsten Tagen muss das Gericht unter anderem entscheiden, ob der Wikileaks-Gründer an Schweden ausgeliefert werden soll.
Wegen sexueller Belästigung und Nötigung gesucht
Die schwedischen Behörden ermitteln gegen den gebürtigen Australier wegen Verdachts auf sexueller Belästigung und Nötigung. Assange selbst wies die Vorwürfe bereits mehrfach zurück und behauptete, dass dies eine Kampagne des Geheimdienstes sei. "Wir wurden vor schmutzigen Tricks gewarnt, nun haben wir den ersten Versuch", schrieb Assange dazu in seinem Twitter-Account.
Erst kürzlich veröffentlichte Wikileaks knapp 250.000 Unterlagen des US-Außenministeriums. Die diplomatischen Depeschen beschrieben vor allen Dingen, wie die USA die Regierungen vieler Länder sieht. Zuvor hatte die Enthüllungs-Plattform etwa 90.000 Dokumente zum Krieg in Afghanistan publiziert.
Wikileaks geht weiter
Nach der Abschaltung von Wikileaks beim Nameserver und dem Einfrieren des Spendenkontos durch PayPal ist die Festnahme des Gründers ein weiterer Rückschlag. Die weiteren Mitarbeiter am zeigen sich aber entschlossen: Sie kündigten bereits auf Twitter an, dass sie auch ohne ihren Gründer und Chefredakteur weiterarbeiten wollen. So würden bereits heute Abend weitere Unterlagen des amerikanischen Außenministeriums auf der Webseite erscheinen.