Was sollte eine CD oder eine DVD im Handel kosten?
Nach einer kleinen Diskussion am gestrigen Tag habe ich mich entschlossen, heute eine Frage mehr oder weniger zu beantworten. Immer wieder diskutiert über die Frage, wieviel eine CD oder DVD im Handel maximal kosten sollte, damit die Anzahl der Piraterie zurückgeht und sich jeder lieber ein original Medium zulegen möchte. Ich muss ehrlich zugeben, meine letzte CD und DVD habe ich schon vor etwas längerer Zeit gekauft, ich kann man eigentlich gerade gar nicht daran erinnern. YouTube bietet jedem was man möchte, deswegen höre ich mir die Musik direkt an und sehe gleichzeitig dazu die Musikvideos. So habe ich keine Ausgaben und ich lade mir Musik nicht illegal herunter. Wenn ich Verwandten oder Bekannten manchmal CDs oder DVDs schenke, so nervt mich der doch sehr hohe Preis ziemlich. Schon etwas happig für 15 Euro ein Album mit vielleicht 10 Titel zu kaufen. Natürlich müssen Produktionsarbeiten und Materialverarbeitung vernünftig vergütet werden, aber doch nicht in der Preiskategorie. Einen richtigen Schrecken habe ich bekommen, als ich mir eine brandneue DVD kaufen wollte: MediaMarkt wollte doch nicht tatsächlich 49,99 Euro dafür haben, dass ich mir zwei Stunden einen Film angucke.
Man muss davon ausgehen, dass in jedem Lied sehr viel Arbeit steckt, sowohl von den Interpreten, als auch von den Produzenten. Ein Rohling kostet in einer sehr hohen Auflage vielleicht 20 Cent, eine aufwendige Verpackung inklusive Booklet wird um die 80 Cent kosten. Das sind lediglich geschätzte Werte und können vom tatsächlichen Wert sehr variieren. Geht man also davon aus, dass die tatsächlichen Kosten 1 Euro betragen dann sind 15 Euro sehr viel. Viele sellen sich die Frage, was Musiker vom Gewinn einer verkauften CD eigentlich abbekommen. Dieser Wert kann sehr unterschiedlich sein. Künstler wie Paul Potts bekommen zum Beispiel einen Vertrag, der besagt, dass der Künstler direkt mit 1.000.000 Euro vergütet wird, von weiteren Gewinnen jedoch nichts erhält. Im Internet habe ich gelesen, dass Paul Potts, der Opernsänger von der Telekomwerbung, bereits etwa 1,5 Millionen CDs verkauft hat. Rechnet man sich nun den etwaigen Reingewinn durch den Verkauf der CDs aus, so merkt man, dass riesige Summen an Plattenunternehmen gehen. Für einen durchaus vernünftigen Wert inklusive Abzügen an Künstler, Produzenten, Materialverbrauch und Marketing halte ich 7,50 Euro Reingewinn je CD. Bei 1,5 Millionen CDs macht dies eine Summe von 11.250.000 Euro. Diese Gewinne gehen dann komplett an Plattenfirmen. So oft wie neue Stars „geboren“ werden würde meines Erachtens auch ein Reingewinn von 4,5 Millionen genügen. Somit müsste ein Kunde pro verkaufter CD etwa 3,75 Euro bezahlen, wenn eine CD um die 1,5 Millionen mal verkauft wurde.
Meinen Rechnungen kann man entnehmen, dass es sinnlos ist, über Plattenpreise zu diskutieren, denn es wird sich definitiv nichts ändern. Eher werden CDs noch teuer, unter anderen wegen erhöhter Mehrwertsteuer. Ich muss zugeben, ich würde sehr viele Alben kaufen, wenn eine CD nur 3,75 Euro kosten würde. DVD sollten sich etwa im gleichen Preisrahmen bis 5 Euro bewegen, das wäre für sicherlich alle ein verschmerzbarer Wert. Aber ich glaube selbst wenn man die Preise derart drastisch senken würde, würden viele Menschen CD-Piraterie betreiben und einfach wegen dem „Kick“, etwas verbotenes zu tun, weiterhin dem Musikmarkt schaden.