Vietnam sperrt MMOG-Spiele
Nebenwirkung durch Online-Spiele? Was sich komisch liest, gehört in Asien bereits zum Alltag. In China ist kürzlich ein 30 Jahre alter Mann nach drei Tagen Dauer-Gaming gestorben. Nun greift der Nachbarstaat Vietnam gegen die „Nebenwirkungen von Onlinespielen“ durch und sperrt Zugänge.
Als die Beijing Times davon berichtete, dass ein Mann erst ins Koma fiel und dann gestorben sei, war im asiatischen Raum Fassungslosigkeit die Tagesordnung. Wer kann denn auch schon mit solchen Nebenwirkungen von Onlinespielen rechnen? Die Regierung Vietnams jedenfalls will sich dem Problem nun annehmen und so genannte MMOGs (Massively Multiplayer Online Game) in der Nacht abschalten.
Suchtpotenzial mildern
Was in Deutschland recht beliebt ist, gleicht in Asien einer Massenbewegung. Ganze Spielhallen haben sich auf diese Art Spiele spezialisiert. In dem veröffentlichten Antrag Vietnams, will die Behörde die besagten Nebenwirkungen und damit das Suchtpotenzial mildern. Zuvor ist man eine härtere Gangart gefahren – ohne auf die Gefahren und den Fall aus China hinzuweisen. So kappte die Regierung im September 2010 die komplette Internet-Leitung. Sämtliche Bürger waren davon betroffen.
20 Millionen Vietnamesen
Ab dem 3. März 2011 müssen die Server der Spiele von 22 Uhr bis 8 Uhr abgeschaltet sein. Das ordnete nun Le Nam Thang, Minister für Information und Kommunikation des Landes, in einer offiziellen Mitteilung an. Ende des Jahres sollen die Auswirkungen der regelmäßigen Abschaltung untersucht werden. Neben der vorübergehenden Maßnahme für Online-Spiele, plant das Ministerium nach der Auswertung den Erlass zu überarbeiten. So könnten Verbesserungen auch für die Spieler folgen. In Vietnam haben über 20 Millionen Vietnamesen Zugang zum Internet. Und im Gegensatz zu der Spielekultur in Europa, gehen die meisten Spieler in Internetcafés.