Twitter-App: Experten kritisieren Datenschutz
mediaTest digital warnt vor einer Nutzung der Twitter-App. Experten des deutschen Unternehmens für mobile Sicherheitslösungen und App-Analysen unterstellen gravierende Sicherheitslücken. Seit Elon Musk mit seinen eigenen Vorstellung von meinungs- und Redefreiheit den Kurznachrichtendienst übernommen hat, ist Vorsicht geboten. Besonders der Datenschutz lässt zu wünschen übrig.
Wer ist mediaTest digital?
Die Firma, welche die Twitter-App auf Herz und Nieren geprüft hat, kommt aus Deutschland und heißt mediaTest digital. Sie hat sich auf die Überprüfung und Analyse von Apps sowie auf mobile Sicherheitslösungen spezialisiert. In ihrem letzten Test nahmen die Analysten von mediaTest digital die Twitter App für iOS und Android unter die Lupe. Das Ergebnis ist besorgniserregend.
Twitter App fordert Zugriffsrechte und schwächelt beim Datenschutz
Das Ergebnis der Untersuchungen legt nahe, dass Twitter die Datenschutz-Grundverordnung (DSVGO) nicht allzu ernst nehme. Die iOS-App verwendet diverse Analyse- und Tracking Tools, um das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer auszuwerten. Im Vordergrund steht dabei das Verhalten beim Ansehen von und die Reaktion auf bestimmten Content. Diese Daten werden zusammen mit Metadaten und Log-In-Informationen an den App-Hersteller gesendet. Die Server dafür liegen in den USA und werden somit in ein nicht DSGVO-konformes Land transportiert.
Auch bei den Zugriffsrechten hat Twitter gerne die Kontrolle. Wer die mobile App auf iOS oder Android nutzt, gewährt Twitter Zugriff auf Kamera, Kontakte, Kalender, Standort, Mikrophone und Medien. Diese Daten sind zur vollumfänglichen Nutzung der App notwendig, die Zustimmung in deren Nutzung sollte sich dennoch vorher gut überlegt werden.
Ist die Twitter-App noch nutzbar?
Durch die Übernahme von Twitter durch Elon Musk ist auch ein Stück Ungewissheit eingezogen. Niemand weiß, wohin der ehemals reichste Mann der Welt mit seinen eigenen Vorstellungen von Rede- und Meinungsfreiheit hinwill. Ob man die eigenen Daten in die Hände eines einzelnen Menschen legen will, sollte zumindest gut überlegt sein. Wer die Twitter-App bisher mit Vorsicht genossen hat, kann das auch weiterhin tun. Nicht alle Zugriffsrechte sind erforderlich, um Twitter nutzen zu können.