NEC – Raubkopien auf der Spur
Der japanische Elektroartikel-Hersteller NEC stellt eine neue Möglichkeit für das Identifizieren von nicht legalem Videomaterial vor. Die für den MPEG-7-Standard entwickelte Technik ermöglicht es Rechteinhabern illegale Kopien ihrer Inhalte ausfindig zu machen und deren Verbreitung zu stoppen. Der Vorteil liegt in der völlig maschinell ablaufenden Suche, bei der theoretisch ein Computer ausreicht, um in einer Sekunde 1000 Stunden Film zu untersuchen.
Das Verfahren zum Schützen des Materials basiert auf generierten Signaturen, die mit den Originalen abgeglichen werden. Dazu wird für jeden Video-Frame ein digitaler Fingerabdruck erstellt. So können selbst kleinste Veränderungen, wie das Hinzufügen von Untertiteln oder das Entfernen von Werbung anhand von Helligkeitsunterschieden zwischen einzelnen Teilbereichen benachbarter Bilder erkannt werden. Auch das Erkennen eines abgefilmten oder neucodierten Materials stellt die Analyse vor keine Probleme. Aufgrund des verwendeten Algorithmus dauert die Analyse auf einem normalen Desktop-Rechner nur wenige Sekunden.
Ein weiterer Schutz bietet die Content Identification, bei der Rechteinhaber ihre digitalen Fingerabdrücke bei Web-Services registrieren und so den Upload des Materials vollständig unterbinden. Möchte ein Benutzer beispielsweise bei einem Video-Portal ein geschütztes Werk hochladen, dessen digitale Fingerabdrücke in der Datenbank vorhanden sind, wird der Vorgang sofort abgebrochen. Das Prinzip der Content Identification könnte auch in privaten Abspielgeräten zum Einsatz kommen, um die Wiedergabe nicht lizensierte Inhalte zu verbieten.
Auch wenn die NEC Technologie bereits in den MPEG-7-Standard aufgenommen wurde, gibt es noch keine Reaktionen von Filmstudios. Sollte sich der Kopierschutz tatsächlich als unknackbar erweisen, wird sich dies aber wahrscheinlich noch ändern.