Malware: Kaspersky Lab schlägt bei Android Alarm
Android ist ein beliebtes Betriebssystem für Schadsoftware. Das wussten wir ja bereits. Doch nun schlägt Kaspersky Lab Alarm. Fast jedes zweite mobile Schadprogramm, so die Spezialisten, attackiert mittlerweile das mobile Google-System. In der zweiten Jahreshälfte 2011 haben Cyberkriminelle verstärkt Smartphone-Nutzer mit neuen Betrugsmethoden ins Visier genommen. 34 Prozent aller Android-Schädlinge stehlen sogar persönliche Daten.
Vorsicht ist ja schon lange geboten. Doch so langsam sollte Google über die noch bestehende Software-Offenheit sowie über die Sicherheitslücken nachdenken. Laut Kaspersky Lab ist Android mittlerweile das Top-Ziel bei den mobilen Schadprogrammen. Es rückt sogar noch vor den plattformübergreifenden Java-Editionen in den Vordergrund. Allein im September stieg die Anzahl an neuer Android-Malware um 30 Prozent an. Kaspersky geht sogar noch einen Schritt weiter und behauptet, dass über 46 Prozent aller mobilen Schadprogrammen auf Android zurückzuführen sei.
Verseuchte Apps bereits im offiziellen Android Market
Erschreckend: Das Unternehmen identifizierte in jüngster Zeit immer mehr schädliche mobile Apps, die es auf den Diebstahl persönlicher Daten abgesehen haben. Geht es nach Kaspersky, zielen 34 Prozent der Schadsoftware auf die Daten des Nutzers. "Ein alarmierender Trend, wenn man bedenkt, dass derartig verseuchte Apps bereits im offiziellen Android Market aufgetaucht sind", so ein Unternehmenssprecher. Ein Beispiel für ein infiziertes Android-Schadprogramm, das im offiziellen Android Market auftauchte, ist "Trojan-Spy.AndroidOS.Antammi.b". Der Trojaner tarnte sich als einfache App für das Herunterladen von Klingeltönen und wurde nach einem Hinweis von Kaspersky Lab wieder aus dem Android Market entfernt. Wie bei traditioneller Desktop-Malware hat es Antammi.b auf alle möglichen Daten abgesehen: Kontakte, Textnachrichten, GPS-Koordinaten sowie Fotos.
Android wird bei Cyberkriminellen als Angriffsziel immer beliebter, weil die Plattform im mobilen Bereich Marktführer ist. Überdies ist sie flexibel, offen und die Apps werden derzeit bei der Verteilung noch unzureichend kontrolliert. Daher gilt: Viren- und Malware-Scanner sind ein Muss auf jedem Smartphone mit OS Android. Google wird gerade bei den Apps eine schärfere Kontrolle einführen müssen – auch wenn das einigen nicht gefallen wird. Doch Apple fährt mit dieser Firmenpolitik seit Jahren erfolgreich.