Kommentar: Nutzen die Deutschen keine Sicherheitssoftware?
Sind deutsche Internetnutzer tatsächlich unvorsichtig? Laut einer Umfrage, ignorieren viele Anwender Abwehrmechanismen gegen Trojaner, Viren und ähnlichem. Das geht aus einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Infratest im Auftrag von Microsoft hervor. Eine Feststellung, die so nicht stimmt.
Ein Klick und plötzlich reagiert der Rechner anders als zuvor – zeigt womöglich keinerlei Veränderungen und stellt eine neue Verbindung zu einem anderen Rechner her. Überträgt ab sofort persönliche Daten an Dritte. Viren, Trojaner und andere Schadsoftware sind ein Übel des Internets. Eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Infratest, die im Auftrag von Microsoft erstellt worden ist, beschreibt genau dieses Szenario. Laut der Umfrage kümmern sich die Deutschen immer weniger um den Schutz ihrer Rechner.
Aufkommen von Schadsoftware steigt
Jeder fünfte soll demnach keine regelmäßigen Updates installieren, um beispielsweise sein AntiViren-Programm auf dem neusten Stand zu halten. Hierbei muss allerdings erwähnt werden, dass auch lediglich 1.137 Personen ab 14 Jahren befragt worden sind. Die Zahl der Befragten ist so gering, dass sie definitiv keine repräsentative Aussage zulässt. Schätzungen zufolge ist zwar das Aufkommen von Schadsoftware weiterhin dramatisch und steigt auch weiter an. Doch die Hersteller von Virensoftware vermelden Rekordzahlen bei ihren Downloads ihrer AntiViren-Software.
Der Anwender muss mündiger werden
Die Zahlen passen also nicht wirklich mit dem Gesamtverhalten der deutschen Anwender überein. Geht es nach der Umfrage, ist ein positiver Trend nicht in Sicht. Er verliert sogar pflichtbewusste Nutzer. Legt man die Zahlen via Raster auf Gesamtdeutschland nutzen von rund 80 Millionen Einwohnern, satte 64 Millionen Virenprogramme und achten auch auf Updates. Eine Zahl, die sehr wohl aufzeigt, wie es um die Sicherheit auf deutschen PCs steht. Zu 99 Prozent kommt es noch immer auf den Nutzer an. Klickt dieser nicht, passiert auch nichts. Einige Spezialisten gehen sogar soweit, dass sie ohne Sicherheitssoftware durch das Netz surfen.
Hersteller von Software, gerade von Betriebssystemen, nutzen diese Umfragen gerne dazu, noch mehr Sicherheit zu forcieren. Das ist ja zunächst einmal nicht schlecht. Doch suggeriert die hier beschriebene Umfrage eindeutig ein falsches Verhalten der Anwender. Die Hersteller sind gefragt, Mechanismen zu entwickeln, auch ohne "vergessenes" Updates sicher durch die virtuelle Welt des Netzes zu surfen. Und das Wichtigste: Der Anwender selbst muss mündiger werden und erkennen, was klickbar ist – auch ohne Virensoftware.