Google geht gegen Conten-Farmen vor
Die Kritik der Verlage und von den im Internet ansässigen Unternehmen scheint zu fruchten. Google will mit einer Änderung des Suchalgorithmus die Suchergebnisse so verbessern, dass so genannte Content-Farmen keine Chance mehr in den Ergebnissen haben. Das Problem hat die Suchmaschine bisher immer versucht zu leugnen.
Es scheint ein Krieg gegen Windmühlen zu sein. Doch der Suchmaschinen-Primus ist sich dank der bedrohlichen Content-Lage sicher, dass eine solche Änderung zum richtigen Zeitpunkt kommt. Google trennt Internetseiten mit weniger inhaltlichem Wert, von denen, die selbst geschriebenen Content zur Verfügung stellen. Wer also Inhalte kopiert, abschreibt und sie sinnfrei ins Netz stellt, wird abgestraft. Die Seite selbst verliert am Ranking und fällt somit in den Such-Ergebnissen. Es scheint so, als wenn die aktuelle Guttenberg-Affäre der Auslöser dafür war.
Millionen Seiten betroffen
Einzelne Blogs fragen sich zurzeit, wie das Unternehmen das genannte umsetzen will. Welcher Algorithmus kann guten und nachhaltigen Inhalt von schlechtem unterscheiden? Und wann spricht man von schlechtem Content? Google hält sich noch bedeckt. Das Unternehmen spricht lediglich davon, dass Seiten mit Reportagen, Hintergrund-Artikel und eigen recherchierten Einträgen vorrangig behandelt würden. Wie das technisch allerdings umgesetzt wird, ist nicht bekannt. Aber immerhin sind von der Aktion 11,8 Prozent Inhalt betroffen. Die Millionen von Seiten sind also nicht nur eine kleine Schönheitsreparatur.
Testphase läuft bereits
Für einige Medien wird sich nichts ändern. Doch für die, die beispielsweise Agenturtexte übernehmen, könnte es ganz dick kommen. Die Suchmaschine würde doppelten Content erkennen und vielleicht den, mit neuerem Datum aus dem Netz verbannen – oder wenigstens die Seite aus den ersten Ergebnissen tilgen. Für einige Blogs, die auf Agenturtexte setzen, wäre das allerdings ein Todesurteil.
Aber in erster Linie will Google Conten-Farmen wie Demand Media aus dem Netz vertreiben. Das Unternehmen überflutete in den letzten Jahren förmlich das Internet mit billigem Inhalt. Google verspricht, dass die jetzige Suche nicht drunter leiden werde und sich dementsprechend nur marginal etwas verändert wird. Zurzeit wird der Algorithmus in den USA getestet und soll erst nach Erfolg auf andere Länder übertragen werden.