Erfolg für Facebook: Datenschutz wird aufgeweicht
Facebook kommt mit einem blauen Auge davon und erzielt einen Teilerfolg in Sachen Datenschutz. Die US- Handelsaufsicht FTC hatte in der Vergangenheit dem sozialen Netzwerk vorgeworfen, die Mitglieder zu täuschen. Nun will die Behörde die Fälle nicht weiter verfolgen. Grund: Ab sofort fragt das Unternehmen seine Nutzer, sobald der Datenschutz aufgeweicht wird.
Das ist ein Schlag ins Gesicht – zumindest wenn man als Datenschützer agiert. Die Handelsaufsicht FTC hat heute bekannt gegeben, dass sie die vorgeworfenen Täuschungen, der Mitglieder von Facebook nicht weiter verfolgen werde. Der Grund dafür dürfte klar sein. So gibt das soziale Netzwerk überraschender Weise nach und wird künftig Benachrichtigungen erscheinen lassen, sobald der Datenschutz "aufgeweicht" werde. Ohne die Erlaubnis der Mitglieder wird nichts passieren. Zuckerberg selbst hat sich zu dem Fall persönlich geäußert und ist dabei sehr offen aufgetreten. "Ich bin der erste von Facebook, der eingesteht, dass wir Fehler gemacht haben."
Erfolg für Facebook
Dennoch ist die jetzt geschaffene Grundlage ein Erfolg für Facebook. Denn kurz vor dem geplanten Börsengang wird es nun etwas ruhiger werden, wenn es um den Datenschutz geht. Die Presse muss dementsprechend zurückrudern. Im Jahr 2009 hatte es angefangen, als Facebook die Datenschutzregeln ohne große Ankündigungen und ohne Details radikal änderte. Informationen wurden fortan als "öffentliche Mitteilung" behandelt. Datenschützer liefen Sturm. Darunter fielen unter anderem auch Name, das Profilbild, Geschlecht, Wohnort, die Liste der Facebook-Freunde, die Zugehörigkeit zu Netzwerken und Fan-Seiten.
Datenschutz adé
Die FTC hatte bereits 2009 Nutzer von Facebook gewarnt. Unter anderem erwecke das soziale Netzwerk nach Auffassung der Handelsaufsicht den Eindruck, dass die von den Mitgliedern genutzten Anwendungen nur für bestimmte Zeit auf deren Daten zugreifen können. Auch wurde verheimlicht, auf welche anderen Datensätze die Drittanbieter zugreifen. Ob sich allerdings etwas ändert, darf bezweifelt werden. In Zeiten der Generation "Klick" wird es auf den Nutzer selbst ankommen und dieser wird auch weiterhin dem Datenstriptease zusagen. Zudem muss Facebook an den Grundeinstellungen nichts ändern. Und sind wir doch mal ehrlich: Wer ändert schon was an den Grundeinstellungen?