Drei Multifunktions-Tintenstrahldrucker im Vergleich
Nun erwartet euch ein vielleicht nicht ganz gerechter Vergleich, denn die drei ausgewählten Drucker, die ich auf Herz und Nieren untersucht habe, liegen in den drei Preisklassen billig, moderat und teuer. Alle Drucker sind Multifunktions-Tintenstrahldrucker, die sowohl Drucken, Kopieren, aber auch Scannen können. Nur einer kann sogar Faxen. Ich denke ihr dürfte sehr gespannt sein, welcher dieser drei Drucker von jeweils unterschiedlichen Herstellern am Ende die Nase vorne hat. Die Bewertungskriterien für den Vergleich sind zum einen das Design und Aussehen, Geschwindigkeit und Lautstärke, Funktionalität, Druckqualität, und zum anderen Tintenverbrauch und Tintenkosten.
Für gerade einmal 55 Euro geht der Canon Pixma mp 210 an den Start. Ein sicherlich günstiger Preis, das trotz zahlreichen Funktionen und einer 4-Sterne Kundenbewertung von maximal 5 Sternen bei Amazon.
Der Hersteller Canon wirbt mit einer einwandfreien Fotodruckqualität und einem schnellen Startzeit durch „Quick Start“. Zwar hat dieser Drucker weder ein Display noch ein Kartenlesegerät, für 55 Euro jedoch durchaus zu verzeihen. Als ich die Druckerpatronen und die dazugehörigen Preise gesehen habe, wurde mir richtig schlecht. Ganze 16 Euro wollen die Hersteller für eine Patrone. Alle vier Tintenstrahl-Patronen würden somit knapp 64 Euro kosten.
Eine Preisklasse höher kann man den Brother MFC-465CN finden, dieser Multifunktionsdrucker kostet 135 Euro und besticht sofort mit der Druckgeschwindigkeit. Sehr erstaunlich auch, dass Amazon-Kunden diesen Drucker mit 5 von 5 möglichen Sternen bewertet haben.
Original Brother Tintenpatronen kosten hier einen ganzen Euro mehr, nämlich 17 Euro. Bei dem Canon Pixma wundert es mich zwar nicht, aber für 135 Euro sollte man davon ausgehen können, den Drucker nicht mehr durch die Patronen abzubezahlen. Sofort fiel mir das mittig platzierte Display auf, welches alle Ausdrucke vorher darstellt. Der MFC-465CN ist der einzige Drucker mit einer Fax-Funktion im Vergleich, vielleicht kann der Drucker mit dieser Funktion punkten.
Zu guter Letzt wagt der wesentlich teurere Epson Stylus Photo PX700W mit einem Preis von fast 205 Euro den Vergleich. Epson ist bekannt dafür, dass die Druckerpatronen mit Chips versehen sind. Sobald eine Patrone leer ist, muss diese ausgetauscht werden. Geschieht dies nicht, kann man einfach nicht mehr drucken, auch wenn man noch genügend schwarze Tinte vorrätig hat.
Die Tintenpatronen kosten jeweils um die 8 Euro, das ist etwa um die Hälfte günstiger als die Konkurrenten. Ein Multipack kostet knapp 40 Euro, dafür sind vier Farben und einmal schwarz enthalten. Endlich mal ein Drucker, bei dem man die Anschaffungskosten mit den Tintenpatronen abzahlt. Sehr schön auch, dass man DVDs ganz einfach bedrucken kann, die Geschwindigkeit bei Ausdrucken ist wansinnig gut.
Den günstigsten Drucker möchte ich direkt bewerten. Laut Hersteller landet ein A4-Textausdruck nach 6 Sekunden im Schacht. Ein Fotoausdruck in der Größe 10 x 15 Zentimeter dauert etwa 45 Sekunden. Nicht gerade langsam, aber auch nicht wirklich schnell. Vom Design her kann man nicht meckern, die Form wurde futuristisch und modern gehalten mit abgerundeten Ecken. Die Farbe wurde komplett schwar und grau gehalten, hierbei sieht das grau jedoch nach sehr billiger Plastik aus. Nicht gerade ein Hingucker, für ein Schreibtischfach jedoch durchaus ausreichend. Als ich diesen Drucker bei Mediamarkt getestet habe, viel mir sofort die enorme Lautstärke auf. Man hört genau, wie sich der Druckkopf mit den Patronen hin und her bewegt. Zum Glück quietscht er nicht, aber man hört ein sehr motorisches rastern. Wie bereits angesprochen bietet dieser Drucker neben einem Quick Start keinerlei weiteren Funktionen, die erwähnenswert sind. Eben ein Drucker, der nur drucken muss und ab und zu ein Blatt einscannen sollte. Das Kopieren kann man bei diesem Gerät leider vergessen: Das Einscannen dauert knappe 30 Sekunden, anschließend wird jedes A4-Papier nach 6 Sekunden vollständig bedruckt ausgeworfen. Möchte man 100 Seiten kopieren, so dauert dies ganze 10 Minuten, eindeutig zu lange. Dafür kann man von der Druckqualität nur positives behaupten, die Farben erscheinen klar und deutlich, ordentlich abgestuft und detailgetreu. Erwähnt habe ich schon den sehr intensiven Tintenpatronen-Preis, dieser liegt bei 16 Euro und ist für mich inakzeptabel.
Brother schickt den MFC-465CN ins Rennen und bietet für 135 einen richtig guten Drucker, soviel sei bereits gesagt. Designerisch wurde sich zwar nicht sonderlich viel Mühe gegeben, aber es müssen ja auch sehr viele Geräte wie ein Scanner und ein Fax-Gerät in den MFC-465CN. Leider wirkt dieser Multifunktions-Drucker sehr groß und glotzig. Für den Schreibtisch sicherlich nicht geeignet, vielmehr für ein großes Schubfach. Ganze 40 Seiten druckt man in nur einer Minute, wenn nur Text auf einer A4-Seite steht. Das ist im Vergleich zu anderen Drucker sehr schnell, knapp 1,5 Sekunden braucht somit ein Ausdruck. Eine gewisse Lautstärke ist auf jedenfall zu vernehmen, denn das viel verbaute Plastik leitet jedes Pochern sofort weiter und verstärkt den Geräuschpegel sogar noch. An Funktionalität hat der Brother sehr viel zu bieten, zum einen ein LC-Display und die Fax-Funktion. Scannen kann der Drucker in einer großen Auflösung von bis zu 6000 x 1200 dpi in nur 15 Sekunden. Wer auch hier 100 Seiten kopieren möchte, muss mindestens 2 Minuten und 30 Sekunden einplanen. Im Vergleich zum günstigsten Modell richtig schnell. Die Druckqualität ist bei diesem Modell sogar noch ein wenig genauer und schärfer. Gerade Bilder werden hochglänzend auf Fotopapier übertragen, das liegt wahrscheinlich daran, dass der Brother in seinen Tintenpatronen eine Art Spezialharz verwendet. Leider kostet eine Tintenpatrone circa 17 Euro, das macht den MFC-465CN auf Dauer viel zu teuer. Wer alle 2 Monate neue Tintenpatronen braucht, der bezahlt nach einem Jahr ganze 408 Euro. Dieser Preis ist eindeutig zu teuer. Da kann man sich gleich einen Drucker für 500 Euro kaufen. Eigentlich schade, dass Brother seine Kunden mit zu teuren Patronen vergraulen muss.
„Profis wählen Epson.“ Mit diesem Ausspruch wirbt Epson seine Kunden und enttäuscht sie auf keinenfall. Einwandfreies Design trifft auf einmalige Funktionalität. Scannen, Drucken und Kopieren geschieht in Sekundenschnelle, ähnlich wie bei dem Brother-Modell in weniger als 1,5 Sekunden. Epson verwendet in seinem Modell Stylus Photo PX700W ausschließlich hartes Plastik im Klavierlack-Look. Dieser Drucker sieht designerisch nicht nur einmalig aus, sondern dämmt jede Art von Geräuschen sofort. Der Gesamtpegel ist sehr leise, dies trotz wahnsinniger Geschwindigkeit. Das Display ist ein gutes Stück großer als das vom Brother-Modell, Sonderfunktionen wie das Bearbeiten der Bilder gelingt somit spielend schnell und einfach. Besonders gut gefällt mir bei diesem Modell, dass man bei Nichtnutzung das Display ganz einfach einklappen kann, so kommt kein Staub und Schmutz auf das LCD. Nach gerade einmal 10 Sekunden spuckt der Epson ein Foto in der Größe 10 x 15 Zentimeter in einem vom A4-Schacht seperaten Schacht aus. Der Brother braucht wesentlich länger. Scannen gelingt in weniger als 10 Sekunden, somit benötigt man für 100 Kopien durchschnittlich die gleiche Zeit wie bei dem Brother MFC-465CN. 8 Euro für Druckerpatronen finde ich angemessen. Man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei um Markenqualität handelt. Epson selber sagt, dass alles eine Harmonie bilden muss und sich ergänzen sollte. Wer in original Ware investiert, muss später keine Kosten für die Reperatur des Druckkopfs bezahlen. Diese Reperatur kostet meistens bis zu 150 Euro. Ein Fotolabor kann bessere Farbenvielfalt gar nicht leisten, wahrscheinlich nutzen diese den Epson. Ausgezeichnete Druckqualität darf man für diesen Preis auf jedenfall erwarten.
Der für mich mich Abstand beste Drucker in diesem Vergleich ist der 205 Euro teure Epson Stylus Photo PX700W, denn er arbeitet schnell, leise und eignet sich hervorragend für private und auch berufliche Zwecke. Garantiert unverwischte Druckergebnisse liefert dieser Multifunktions-Tintenstrahldrucker in knapp 1,5 Sekunden für reinen Text. Fotodrucke im Format 10 x 15 Zentimeter gelingen dem Epson nach nur 15 Sekunden. Keines der aufgeführten Modelle kann hier mithalten. Den Herstellern gelang mit diesem Designer-Modell ein neuer Schritt in die Zukunft.
An zweiter Stelle gehört meines Erachtens der Brother MFC-465CN für 135 Euro. Der Geräuschpegel ist durchaus erträglich, das Design sollte schon verbessert werden. Für den Bedarf im Büro ist der Brother eher nicht zu empfehlen, denn dafür ist das Fax-Gerät zu langsam und die Menüführung zu kompliziert. 17 Euro für Tintenpatronen sind absolut nicht angemessen, hier würde ich persönlich zu kompatiblen Patronen, die nicht von Brother stammen, kaufen. Leider ist hierbei die Gefahr sehr groß, dass der Druckkopf verschmiert und zerstört wird.
Ein sehr knapper dritter Platz verdient der Canon Pixma mp 210, würde dieser Drucker einen tick schneller sein und die Druckerpatronen um 5 Euro heruntergesetzt werden, würde jeder Konkurrenz-Drucker arm aussehen. Fast hätte dieses Canon-Modell es auf den zweiten Platz geschafft, denn für knapp 55 Euro lohnt sich diese Anschaffung wirklich. Zwar fehlt dem Modell Schnickschnack wie ein Display oder ein Kartenlesegerät, aber für seltene Benutzung wäre dieser Drucker auf jedenfall sehr zu empfehlen.