Computerspiele in der Medizin: Spielend therapiert werden
In den Jahren verändert sich so manches auf unglaubliche Weise. Gerade die Medizin geht neuerdings neue Wege. In Mainz beispielsweise haben Mediziner das heilende Potenzial der japanischen Konsole Wii entdeckt. Mit ihr sollen Rehabilitationsbehandlungen neurologischer und neurochirurgischer Erkrankungen beschleunigt geheilt werden.
Bereits in Alten- und Pflegeheime wird die Spielekonsole Wii eingesetzt. Sie soll den älteren Menschen bei Bewegungsabläufen helfen und die Motorik sowie das Gehirn trainieren. Ein ähnliches Ziel verfolgen die Ärzte und Wissenschaftler der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. Die Konsole soll auch dort die Feinmotorik und den Gleichgewichtssinn trainieren. Der Fokus liegt vor allem bei Patienten, die einen schweren Unfall hatten.
Spielerisch gesund werden
Der Sinn dahinter liegt auf der Hand: Die Patienten mussten zuvor immer wieder dieselben Übungen zelebrieren. Das schleift, demotiviert den Patienten und führt mit der Zeit zur falschen Ausführung der Übungen. Anders die Wii; mit Ihr können Patienten spielerisch zwar auch immer die gleichen Spiele absolvieren (Wii Sports), doch es sind jedes Mal neue Situation im Spiel selbst.
XBox verfolgt ähnliches Prinzip
Nach einem Vortrag habe man sich dazu entschlossen, dieses Konzept auch in Mainz einzuführen. Die Bedingungen könnten nicht besser sein. Die Klinik hat mehrere Projekte im laufenden Betrieb, die gerade Anwendungen computergestützter und roboterisierter Verfahren erforschen. Hier will man mit der Wii am lebenden Objekt nicht nur Forschen, die Ergebnisse sind Entscheidend. Die Zukunft wird noch mehr solcher Projekte hervorzaubern. Auch die Microsoft XBox 360 verfolgt mit der Kinect ein ähnliches Prinzip. Auch hier sind bereits Universitäten am experimentieren, um zu sehen, welche Forschungsgebiete tangiert werden könnten.