China blockt Googles Gmail
China und Google werden wohl keine Freunde mehr. Google hat nun Informationen veröffentlich, die angeblich verdeutlichen, wie China den Dienst Gmail blockt. Laut einigen Aussagen von Google-Verantwortlichen sind mögliche Unruhen im eigenen Land schuld an der Haltung.
"Was ist da bloß wieder in China los." Eine Aussage, die zurzeit bei Twitter tausendfach verbreitet wird. Was ist passiert? Google erreichten Anfang der Woche Meldungen, die eindeutig aufzeigen sollen, dass China Google-Konten des Gmail-Dienstes sperrt. Jetzt sollen die Fälle untersucht werden. Laut Google haben Nutzer des E-Mail-Dienstes eine Meldung angezeigt bekommen, die technische Probleme "vorgaukelt".
Facebook und Twitter
Nach eigenen Angaben sollen wohl die wochenlangen Proteste im Nahen Osten schuld an der Reaktion Chinas sein. Denn aus Nordafrika, wo die Nachrichten über die Proteste neben starker Verbreitung via Social Media (Facebook, Twitter sowie Gmail) auch viele Abnehmer im eigenen Land fanden, gelangen die schrecklichen Bilder von Gewalt auch in den Westen – empörte Spitzenpolitiker waren die Folge. In China wäre das aber einer Katastrophe gleichzusetzen. So wird das Land, die Bürger, auf Sparflamme gehalten. Nur das nötigste an westlichen Informationen erreicht den Internetnutzer. Würde also ungefilterte Information an die Bürger gelangen, wüchse der Druck auf die chinesische Regierung enorm.
Nun hat Google forsch reagiert und über Nachrichtenagenturen verkünden lassen, dass es keine technischen Probleme gab. Ein Google-Sprecher ließ gegenüber der AFP verkünden, dass "das System ausgiebig geprüft wurden sei und man annehme, dass es eine Blockade von Seiten der Regierung ist." Das vermuten nun auch andere Medienhäuser. Die chinesische Regierung will offensichtlich Demonstrationen im eigenen Land verhindern.
Google zieht womöglich Konsequenzen
Vor einigen Wochen wurde diese Haltung das erste Mal sichtbar. Eine kleine Gruppe politischer Gegner versammelte sich auf einer belebten Straße in Shanghai und forderte freie Meinungsäußerung. Journalisten begleiteten die Demonstration. Bereits nach wenigen Minuten wurde die Kundgebung gewaltsam ausgelöst, Gegner verhaftet und westliche Journalisten eingeschüchtert – Filmmaterial konfisziert. Dennoch gelangten Bilder ins Internet. Wie Google nun reagieren werde, ist noch unklar. Erst letztes Jahr gab es großen Streit mit der chinesischen Regierung. Das Unternehmen zog sich daraufhin nach Hong Kong zurück.