Apple wehrt sich gegen Flashback-Trojaner
Apple-Rechner galten bisher als besonders sicher. Aufgrund der eher geringen Stückzahlen schienen die Geräte unattraktiv für Viren und Trojaner. Ein aktueller Fall zeigt, dass sich das geändert hat.
Seit wenigen Tagen ist bekannt, dass mehr als 600.000 Apple-Rechner mit einem "Flashback-Trojaner" infiziert sind. Herausgefunden hat das der russische Antiviren-Softwarehersteller Dr. Web.
Über eine Lücke in der Programmiersprache Java wird der Trojaner verbreitet. Dazu müssen die Nutzer lediglich eine manipulierte Seite ansurfen. Der Rest erledigt such praktisch von selbst.
Die infizierten Rechner können sich anschließend zu einem gigantischen Botnet zusammenschließen und ihr schadhaftes Tun verrichten. Der Nutzer merkt davon meist wenig bis gar nichts.
Apple reagiert auf Infektion
Am gestrigen Donnerstag veröffentlichte Apple ein Sicherheits-Update, welche der Schadsoftware ein Ende bereiten soll. Oder zumindest den am meisten verbreiteten Variationen davon.
Neue Mac-Rechner werden inzwischen mit einer Java-Umgebung ausgeliefert, die für die Schadsoftware nicht mehr anfällig ist.
Während die Lücke über die Systemaktualisierung beseitigt wird, gilt es nun auch befallene Rechner zu reinigen.
Ist mein Mac befallen?
Wer einen Mac besitzt, sollte herausfinden, ob er von der Schadsoftware infiziert wurde. Die beiden Antiviren-Softwarehersteller Kaspersky sowie Dr. Web bieten einen kostenlosen Check an. Dieser prüft den heimischen Mac auf Spuren der Schadsoftware.
Der Mythos, dass Apple-Rechner besser gegen Viren und Trojaner geschützt sind, dürfte damit jedoch gebrochen sein, auch wenn derart große Angriffe nach wie vor eine Seltenheit darstellen. Den Geräten wurde bisher aber stets eine gewisse "Unberührbarkeit" nachgesagt.
Der zunehmende Erfolg von Apple steigert jedoch auch deren Verbreitung, so dass die Geräte inzwischen auch ein attraktives Ziel sind, wenn es um die Verbreitung von Schadsoftware geht.