WAP
In den späten 1990er Jahren, wurde ein erster Schritt in die Erschließung des Internets für den Mobilfunkmarkt getan. Dank des ersten Wireless Application Protocoll (WAP 1.0) konnten Mobilfunknutzer nun im Internet surfen. Die zugänglichen Inhalte wurden auf dem Handybildschirm durch Wireless Markup Language dargestellt. WML war eine reduzierte Version der Hyper Text Markup Language (HTML).
Der WML-Inhalt wurde vom Handy per Funkwellen an einen WAP-Client übertragen.Von diesem aus übersetzte ein WAP-Gateway die Inhalte und Anfragen für einen Web-Server. Für den Aufbau der Verbindung zwischen Handy und Gateway war das Wireless-Session-Protocol (WSP) zuständig. WML und WSP wurden in den Versionen WAP 1.2 bis 2.0 letztendlich durch Hyper Text Transfer Protocol (HTTP) und Secure Socket Layer (SSL) ersetzt.
WAP-Übertragungsraten von bis zu 56 KB/s
Aufgrund der verminderten Darstellungsfähigkeit damaliger Handys standen anfangs nur Bilder in grün/schwarz und schwarze Schrift zur Verfügung. Die Datenübertragungsraten konnten in den späteren Jahren bis zu 56 KB/s erreichen.
Mit WAP riefen Handybesitzer Sportergebnisse, Börsenkurse, Nachrichtenangebote, Kontostände und E-Mails ab. Außerdem entstand der Markt für den Handel von Klingeltönen und Hintergrundmotiven. Dazu brauchten Nutzer ein Enhanced-Messaging-System fähiges Handy, wie etwa das Siemens M50. Übertragen wurden die WAP-Inhalte im GSM-Netz.
WAP-Dienste unverhältnismäßig teuer
Alle großen Anbieter schlossen nach und nach WAP-Angebote in ihre Produktpalette mit ein. Der Preis bewegte sich von 8 Cent (damals noch das Doppelte in Pfennigen) bis 18 Cent pro Minute im GSM-Netz. Da pro Minute oder Klick abgerechnet wurde, waren die Dienste stets teuer. Das hat sich nicht geändert. Wenn man den Service mit anderen Diensten vergleicht, bleiben die Kosten unverhältnismäßig. WAP konnte sich in Deutschland nie richtig etablieren. Weniger als 10 Prozent aller Handybesitzer nutzten den Dienst.