Breivik-Prozess: Livestreams und Liveticker
Am heutigen Montag wurde das Verfahren gegen Anders Breivik eröffnet. Breivik hatte im Juli 2011 77 Menschen in Norwegen kaltblütig ermordet. Mit Gewehrschüssen sowie einer Bombe sorgte er für Chaos. Im Verfahren soll nun geklärt werden, welche Strafe Breivik droht.
Die Staatsanwaltschaft hat im Falle einer Verurteilung die Höchststrafe inklusive Sicherungsverwahrung gefordert. Da Breivik sich als unschuldig betrachtet, plädieren seine Verteidiger entsprechend auf Freispruch.
Breivik rechtfertigt seine Tat seit der Festnahme damit, dass er Norwegen gegen den Islam sowie den Kulturmarxismus verteidigen wollte. Ihm sei nichts anderes übrig geblieben, als so zu handeln, wie er es tat.
Beobachtet vom Netz
Im Internet wurden die Äußerungen von Breivik schon 2011 heftig diskutiert und von der Trauer zusätzlich angeschürt. Auch jetzt, zur Eröffnung des Verfahrens, bebt die Netzgemeinde wieder auf.
Diverse Nachrichtenangebote bieten einen Online-Liveticker für ihre Leser. Dazu gehören etwa Focus, Stern oder Bild. Doch auch darüber hinaus berichten nahezu alle Netzmedien über das Verfahren.
Eine kurze Abfrage bei Google News zeigt, dass es allein für den Tag der Verfahrenseröffnung über 2.000 indexierte Artikel gibt. Das Interesse an dem Verfahren ist also enorm.
Nachrichtensender wie N24 bieten sogar einen Online-Livestream zum Verfahren, der über die aktuellsten Ereignisse berichtet.
Medien rollen den Fall neu auf
Beängstigend ist dabei jedoch die Rolle der Medien. Während die norwegische Bevölkerung nur noch ein Ende des Kapitels Breivik herbeisehnt, wird das Thema durch die Medien jetzt erneut breit aufgerollt. Breivik wiederum nutzt dieses enorme Medieninteresse, um sich selbst in Szene zu setzen.
Dies nutzte er bereits bei der Verfahrenseröffnung, als er mit gestrecktem rechten Arm und geballter Faust den Medienvertretern gegenüberstand. Auch am zweiten Verhandlungstag muss man mit einer entsprechenden Darbietung rechnen.