Kino.to: Mitarbeiter muss ins Gefängnis
Die Raubkopie-Seite „Kino.to“ wurde vor einigen Monaten hoch genommen und durch die zuständige Staatsanwaltschaft gesperrt. Millionen Filme und Serien standen auf dem Portal nur einen Klick entfernt. Nun wurde ein erster Mitarbeiter der Seite zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Weitere Urteile sollen folgen.
Nun ist der erste Mitarbeiter der Seite Kino.to verurteilt wurden. Die im Juni 2011 festgenommenen Betreiber der Raubkopie-Seite stehen aktuell vor dem Amtsgericht Leipzig. Er ist zwar kein Hauptverdächtiger, doch der 33-Jährige Webdesigner soll in 1,1 Millionen Fällen schuldig sein. Hauptpunkt der Anklage: die illegale Verwertung von urheberrechtlich geschützten Werken. Was ein wenig überrascht, ist die Begründung der Richter. So soll das Urteil aufzeigen, dass bei derartigen Taten mit erheblichen Strafen zu rechnen ist – Auge und Auge, Zahn um Zahn könnte man meinen.
Betreiber erzielten Millionen Umsatz
Glaubt man den Angaben des nun Verurteilten, hat er zwischen Januar 2009 und Juni 2011 190.000 Euro eingenommen. Er ist damit einverstanden, die Werbeeinnahmen, also die knapp 200.000 Euro wieder zurück in die Staatskassen fließen zu lassen. Ob die angegebene Summe allerdings der Wahrheit entspricht, sei dahingestellt. Denn immerhin erkannte die Richterin, dass es dem Portal nur um das Geld ging. Der Inhalt war reine Nebensache. Das unterscheide das Portal von anderen Portalen, die zum Teil von Filmfans betrieben werden. Die Betreiber hatten in den Jahren mehrere Millionen Umsatz erzielt.
Auf dem Portal Kino.to fanden Nutzer über eine Million Links, die wiederum zu geschützten Werken führten. Glaubt man den Aussagen der Betreiber, kamen zirka 140.000 Links monatlich dazu. In welchen Dimensionen sich das Portal bewegte, wird anhand des Drahtziehers plastisch. So hat der Mann aus Leipzig mehrere Konten geführt, auf denen insgesamt 2,5 Millionen Euro sicher gestellt wurden. Dem 38-Jährigen droht nun eine hohe Haftstrafe. Doch zunächst werden die Mittelsmänner verurteilt, auch um wahrscheinlich weitere Informationen herauszubekommen. Insgesamt gab es nach eigenen Angaben 13 Festnahmen.
Kurz nachdem das Portal geschlossen wurde, starteten andere Betreiber ein ähnliches Portal mit selbigem Inhalt. Selbst das Design was "fast" dasselbe.