Nationalbibliothek England: 650 Millionen Zeitungsartikel verfügbar
Es gehört wohl zu den größten Archiven der Welt. Das Online-Archiv der britischen Nationalbibliothek verfügt bald über 650 Millionen historische Zeitungsartikel. Zusammen mit Brightsolid-Online-Publishing werden die Artikel der letzten 300 Jahre gesammelt. Der Clou dabei: Alle Artikel sind ab sofort im Internet frei zugänglich.
Archive machen grundsätzlich Spaß. Einige Zeitungen wie beispielsweise hierzulande die SZ bietet ihr komplettes Archiv online an – natürlich im bestehenden Abo. Die britische Nationalbibliothek geht einen ähnlichen Weg. Gemeinsam mit dem Brightsolid-Online-Publishing werden insgesamt 650 Millionen Artikel archiviert und stehen ab sofort online zur Verfügung. Zurzeit sollen es satte vier Millionen Seiten sein, die gescannt worden sind. Lokale sowie regionale Zeitungen mischen bei dem Mega-Projekt mit und es wird künftig sogar weiter gepflegt.
Erfinder Thomas Edison ist mit dabei
Was beim ersten Studieren der Artikel auffällt, sind die sehr alten Artikel, die aus dem 1700 Jahrhundert stammen. Das berichtet unter anderem auch der Telegraph. Das lesen dieser Artikel macht einfach nur Spaß, selbst ohne speziellen Hintergrund. So war damals die Schreibweise eine völlig andere, als die heutige Schreibe. Aber auch über bestimmte Erfindungen und Ereignisse darf sich der Leser schlau machen. So berichtet beispielsweise die Zeitung North Wales Chronicle am 1. Dezember 1877 über die Erfindung des Phonographen. Kein geringerer als Thomas Edison war der Erfinder.
Der leitende Archivar ist überaus glücklich, dass das Projekt endlich online zur Verfügung steht. "Von überall auf der Welt können die Menschen nun altes Wissen und Hintergründe studieren. Das ist einzigartig." Einzigartig sind dabei die Konditionen, die für den Dienst anstehen – lediglich eine geringe Gebühr für einen kompletten Artikel wird fällig. Knapp sieben Pfund kosten 48 Stunden. Monatlich ist der Eintritt ins Archiv für 30 Pfund und jährlich für 80 Pfund zu erwerben. Zum Inhalt zählen auch bisher unveröffentlichte Briefe aus vergangenen Kriegsjahren. Sie wurde von den Angehörigen speziell freigegeben. Zudem sind damals viele solcher Briefe in den lokalen Zeitungen veröffentlicht worden. Auch sie stehen nun bereit.
Bis 2020 sollen alle Digitalisierungen fertiggestellt sein. Ziel ist es, 650 Millionen Artikel online zur Verfügung zu stellen, auf 40 Millionen Websites.