Killerspiele: Senken Videospiele die Kriminalitätsrate?
Eine interessante Studie ist pünktlich zur Gamescom veröffentlicht worden. Killerspiele schaffen es immer wieder in den Fokus der Politik sowie der Medien. Doch Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Videospiele die Kriminalitätsrate senken. Auch wenn der folgende Grund fragwürdig erscheint, ein guter Ansatz ist es allemal.
Videospiele senken die Kriminalitätsrate, weil sie potenzielle Straftäter unter den Spielern an Konsole und Bildschirm fesseln. Das gibt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) an, die in Zusammenarbeit mit der Baylor University und der University of Texas at Arlington durchgeführt worden ist. Auch wenn es sich etwas amüsant anhört und das eigentlich Thema verfehlt, ist es ein Interessanter Ansatz. So würde jeder potenzielle Straftäter tatsächlich weniger Zeit haben, Straftaten zu begehen. Die Studie untersuchte den Einfluss von gewaltfreien und gewalthaltigen Videospielen auf die Anzahl der Verbrechen mit und ohne Gewalt in den Vereinigten Staaten. Technisch möglich, Aussagekräftig ist diese aber nicht. Warum? Es ist nicht bewiesen, dass Gewaltspiele auch Gewalt auslösen oder bündeln.
Viele Gewaltverbrecher besitzen keine Konsole
Dennoch: Bei Videospielen mit Gewaltinhalten zeigt sich laut Studie eine paradoxe Situation. So binden sie potenzielle Gewalttäter an den Bildschirm und halten diese so von anderen Aktivitäten fern, bei denen es zu Gewalt kommen könnte. Diese Studien stehen aber zugleich in der Kritik. So gibt es genug Beweise, das beispielsweise junge Gewaltverbrecher nicht einmal eine Konsole besitzen.
Studie nicht unwichtig
Dennoch ist die Studie wichtig, wenn sie denn Beachtung findet. Denn vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse sehen politische Entscheidungsträger im Spielen gewalthaltiger Videospiele einen unterstützenden Faktor für aggressive Verhaltensmuster von Teenagern und jungen Erwachsenen. Die Regulierung bis hin zum Verbot von Gewaltdarstellungen in Videospielen wird daher oftmals als eine Möglichkeit in Betracht gezogen.
Die Studie basiert auf einem Datensatz, der sich aus unterschiedlichen Datenquellen zusammensetzt und wöchentliche Beobachtungen für die gesamten USA über vier Jahre von 2005 bis 2008 liefert. Vielleicht wird ja der Stubenhocker wieder Salon-fähig?