Klage: Microsoft geht juristisch gegen Google vor
Jeder gegen jeden könnte man meinen, wenn die Schlagzeilen der großen US-Unternehmen aneinandergereiht studiert würden. Zuletzt ließ Nokia Patentverletzung von Seiten Apples juristisch prüfen. Jetzt holt Microsoft gegen „Google Search“ juristisch aus.
Als Anfang der Woche Nokia alle Produkte Apples als "geklaut" betitelte, oder zumindest die meisten Patente Apples so bezeichnete, begann der juristische IT-Ärger. Kleiner Geschichten von Adobe und Oracle folgten. Jetzt kommt es noch einmal knüppeldick: Das Redmonder Unternehmen Microsoft hat nach Angaben von "zdnet" eine offizielle Kartellbeschwerde bei der Europäischen Kommission gegen Google eingereicht. Der Grund: In einem Blogeintrag schreibt der Rechtsvertreter Microsofts Brad Smith von "wettbewerbsfeindliches Verhalten".
EU-Kommission mit dabei
Und Analysten sind sich bereits einig, dass Google diesen Rechtsstreit verlieren wird. Denn nicht nur Microsoft geht gegen die technischen Grundvoraussetzungen der Suchmaschine vor, vielmehr schließen sich die Redmonder einem Kartellverfahren der EU-Kommission an. Letzteres ist bereits seit 2010 eröffnet. Gegenüber "zdnet" sagte der Rechtsanwalt Smith, dass das "Blocken von Inhalten und Daten" nicht mehr hingenommen werden dürfe. Dem gesamten Verfahren folgen zudem anderen Unternehmen, die auch Suchmaschinen angewiesen sind.
Netzneutralität adé?
Aber auch Endgeräte sind angeblich betroffen. Apples iPhone und Winsows Phone 7 erhalten beispielsweise keinen Zugriff auf die Metadaten der YouTube-Videoseite. Googles Android-System dagegen soll nach Angaben Smiths vollen Zugriff erhalten – somit vorrangig behandelt werden. Dieses Vorgehen ist aber "noch" nicht erlaubt. Google dagegen wehrt sich schon jetzt verbal. Ein Sprecher Google ließ verkünden, dass man überrascht sei, dass Microsoft so reagiere. "Von unserer Seite aus werden wir den Fall mit der Europäischen Kommission weiter diskutieren. Wir werden auch jedem anderen gerne erklären, wie unser Geschäft funktioniert" ist in einer Stellungnahme zu lesen. Einige Unternehmen fordern schon lange das Abschalten der Netzneutralität. Aber soweit ist es noch nicht. Auch die USA gehen gegen Google vor und wollen die Vorgehensweisen des Suchmaschinenprimus in einigen Wirtschaftszweigen überprüfen.