Google löscht Apps von über 200.000 Smartphones
Letzte Woche sorgte die Meldung für ordentlichen Wirbel. Jetzt handelt Google via Fernwartung und löscht infizierte Apps von über 200.000 Smartphones. Google setzte einen „Remote Kill Switch“ für die Löschung ein und hat zudem eine zusätzliche Sicherheits-Software auf die betroffenen Geräte gespielt.
Von insgesamt 58 infizierten Apps ist die Rede, die nun von Google via Fernwartung entfernt worden sind. Letzte Woche sorgte die Meldung, dass Viren auf Android-Smartphones gelangt sind, für mächtige Unsicherheit. Denn eigentlich werden nur überprüfte Apps für den Market zugelassen und zum Download zur Verfügung gestellt. Doch eine Lücke setzte diese Kontrolle außer Kraft. Angefangen hatte es mit Apps, die Nutzerdaten an fremde Server übermittelten.
Exploit und Backdoor
Diese waren nach der Identifizierung aber sofort aus dem Market entfernt worden. Schädliche Apps wie beispielsweise Falling Down, Super History Eraser, Photo Editor und Super Ringtone Maker wurden auf zirka 260.000 Geräten installiert. Laut Google wurde neben einem Exploit auch eine Backdoor aufgespielt, die unerlaubte Zugriffe erlaubt. Ist die Software erst einmal auf dem Smartphone installiert, wird dieses automatisch in den Root-Zustand versetzt – die Software kann darüber die Administration steuern. Schuld soll ein Fehler im Android-Debugging-Dienst sein.
Sicherheitstool steht bereit
Google hat auch gleich ein Tool bereitgestellt, welches die unerlaubten Änderungen, die von der böswilligen App verursacht worden sind, rückgängig macht. Das "Android Market Security Tool March 2011" steht kostenlos zum Download bereit und wird zum Teil sogar automatisch auf die betroffenen Geräte aufgespielt. Ob noch weitere Löschung durch die Fernwartungssoftware "Remote Application Removal Feature" geplant sind, wollte Google auf Anfrage nicht beantworten. Zurzeit seien keine weiteren Viren identifiziert worden.