Couger Point: Intel ruft fehlerhafte Chipsätze zurück
Intel hat über seinen „Intel Newsroom“ mitteilen lassen, dass die Chipsätze der Serie 6 „Couger Point“ einen Bug beherbergt hat. Der Fehler sei laut Intel bereits behoben. Dennoch erwartet das Unternehmen einen Rücklauf der fehlerhaften Hardware. Sogar von Gewinneinbußen sei zu lesen.
Ein Bug sei Schuld, dass SATA-Peripheriegeräte nicht ordentlich arbeiten würden. In einigen Fällen, so heißt es, kann die Serial-ATA-Schnittstelle innerhalb der Chipsätze im Laufe der Zeit an Leistung verlieren. Spezifizierte Geräte sind DVD-Laufwerke und Festplatten. Intel habe nun die Produktion der betroffenen Chipsätze gestoppt. Auch ein Bugfix soll bereits in Arbeit sein, obwohl angeblich keine Software den Fehler beheben kann. Andere Hardware soll nach Angaben Intels nicht betroffen sein. Leider ist nicht bekannt, ob durch die Leistungsabnahme auch mit Datenverlusten beim Schreiben und Lesen zu rechnen ist. Der Chip-Hersteller schweigt sich dazu bisher aus.
Wirklich ein Bug?
Das Problem scheint größere Wellen zu schlagen, als Intel lieb ist. So korrigiert das Unternehmen bereits die Gewinnprognose für Anfang 2011 – "mit bis zu 300 Millionen US-Dollar Verlust rechne man". Nach einem kleinen Bug sieht das nicht aus. Die Gesamtkosten werden von Intel auf zirka 700 Millionen US-Dollar geschätzt. Darunter fallen beispielsweise Austausch und Reparatur. Wie der gesamte Rücklauf funktionieren soll, klärt Intel zurzeit mit allen betroffenen PC-Herstellern.
Problem seit zwei Wochen bekannt
Das Online-Magazin Golem hat gestern Abend noch bei Steve Smith, Leiter der PC-Client-Abteilung bei Intel, nachgehakt und erfahren, dass das Problem bereits seit zwei Wochen bestünde. Erst in der Nacht der Bekanntgabe, habe man sich "zu dieser ungewöhnlichen Aktion entschlossen". Und trotz dieses Vorfalles schraubte Intel kurzerhand die Gewinnprognosen 2011 an. Mit satten 12 Milliarden US-Dollar rechne der Konzern. Zuvor war die Rede von ungefähr 11 Milliarden.