Zwei oder mehr Betriebssysteme gleichzeitig installieren
Grundsätzlich ist es so, dass auf einem Computer ein Betriebssystem (zum Beispiel Windows) installiert ist. Das macht natürlich Sinn, denn mehr braucht man im Alltag nicht. Es ist allerdings auch nicht verkehrt, wenn mehr als ein OS drauf ist (in diesem Artikel gehen wir als Beispiel von Windows 8 und Windows 10 aus). Man kann dann natürlich nicht beide (wenn es beispielsweise zwei sind) parallel verwenden, den einen oder anderen Vorteil hat es aber. Darauf, und auf was man bei der Umsetzung achten sollte, gibt es in den folgenden Absätzen Antworten.
Diese Punkte sollten deaktiviert werden
Obwohl es sich bei einem Multiboot-System „nur“ um einen PC mit mehreren Betriebssystemen handelt, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Ansonsten kann es sein, dass sich diese in die Quere kommen und ein OS nicht mehr startet oder das Dateisystem eine Beschädigung aufweist.
Punkt eins betrifft den „Schnellstart“, der das System schneller starten lässt. Bei einem installierten OS kann die Option durchaus aktiviert gelassen werden, bei einem Multiboot-System sollte sie jedoch deaktiviert werden. Das liegt daran, weil Änderungen im Dateisystem zum Teil erst im Zuge des nächsten Starts übernommen werden. Startet man nun mit einem anderen Betriebssystem, dann werden die Änderungen dort übernommen und es kann zum Datenverlust kommen. Es muss zwar nicht zwingend der Fall sein, mit einer Deaktivierung der Option ist man aber trotzdem besser dran. Dazu werden in der „Systemsteuerung“ die „Energieoptionen“ aufgerufen und bei „Auswählen, was beim Zuklappen des Computers geschehen soll“ der Haken bei „Schnellstart aktivieren (empfohlen)“ entfernt. Mit „Änderungen speichern“ wird das Ganze gesichert.
Punkt zwei betrifft den SSD-Cache, sofern einer verwendet wird. Hier besteht ein ähnliches Problem, die Deaktivierung ist deshalb auch hier zu empfehlen. Wird ein Intel-Treiber genutzt, dann kann der SSD-Cache via „Intel Rapid Storage-Technologie“ abgeschaltet werden.
Wichtig ist auch, dass zuerst das ältere OS (Windows 8) und danach erst das neuere (Windows 10) installiert wird. Das hat mit der Bootumgebung zu tun, mit der falschen Reihenfolge würde man sich nur unnötige Arbeit auferlegen.
Die Installation läuft wie gewohnt ab
Damit zwei oder mehr Betriebssysteme installiert werden können, muss für jedes eine eigene Partition vorhanden sein. Ist es noch nicht der Fall, dann muss es im Falle von Windows vorher über die „Datenträgerverwaltung“ erfolgen. Während der Installation geht es leider nicht, dies wäre aber beispielsweise bei Linux möglich.
Anschließend wird das erste Bootmedium (Windows 8) eingelegt, davon gestartet und auf einer der freien Partitionen installiert. Danach ist das zweite Bootmedium (Windows 10) dran, um es ebenfalls auf einer freien Partition zu installieren. Das war es im Grunde genommen auch schon, denn ab diesem Zeitpunkt sind zwei Betriebssysteme drauf und man wird beim Start gefragt, welches geladen werden soll.
Warum machen zwei oder mehr Systeme Sinn?
Die Frage ist recht einfach zu beantworten, denn es kann zum Beispiel als Notfallsystem dienen. Macht ein OS Probleme, dann hat man immer noch ein zweites am Start. Ein zweiter Grund sind Experimente mit neuen Programmen, die unter Umständen noch nicht stabil laufen und zu Abstürzen oder so führen können. Das Hauptsystem möchte man dafür in der Regel nicht riskieren, dank Multiboot-System muss man das auch nicht.