Sind Spiegelreflexkameras ausgestorben?
Canon und Nikon haben den Kamera Markt revolutioniert mit ihren Spiegelreflex Kamerasystemen. Doch im Jahre 2013 hat Sony einen Schritt gewagt, der von vielen belächelt wurde: Sie haben mit der Sony Alpha 7 eine spiegellose Systemkamera veröffentlicht, welche auch noch klein und handlich war. Bereits dort hat sich Sony in einigen Aspekten von den großen Brüdern abgehoben. Spätestens im Jahre 2018mit der 3. Generation der Sony a7 Reihe hat Sony technisch den Kameramarkt dominiert. Dies haben auch Canon, Nikon und Panasonic erkannt und haben mit ihren Modellen der Canon EOS R, Nikon Z und Panasonic S1 ebenfalls eine spiegellose Systemkamera auf den Markt gebracht.
Doch worin unterscheiden sich diese beiden Systeme eigentlich? Dies und mehr klären wir heute in diesem Artikel.
Worin unterscheidet sich eine DSLR zu einer DSLM?
Das wichtigste Kriterium für viele: Die Bildqualität. Doch die Bildqualität ist absolut identisch zwischen einer DSLR und einer DSLM. Der primäre Unterschied zwischen diesen beiden Systemen ist der Spiegel. Bei einer DSLR fällt das Licht durch das Objektiv, welches vom Spiegel reflektiert wird und somit im optischen Sucher zu sehen ist. Beim Drücken des Auslöseknopfes klappt der Spiegel hoch und das Licht trifft auf den Kamerasensor, um das Bild einzufangen.
Bei einer DSLM ist dies nicht der Fall. Der Vorgang findet ohne Spiegel statt. Doch wie gelangt dann das Bild in den Sucher? Eine spiegellose Kamera besitzt keinen optischen, sondern einen elektronischen Sucher. Wie ein kleiner Monitor. Dies hat einen entscheidenden Vorteil: Man sieht im Sucher ohne Verzögerung, wie das Bild später aussieht und wie sich Einstellungen auf das Bild auswirken. Die Bildqualität macht einzig und allein das Objektiv und der verwendete Sensor aus. Die Anzahl der Megapixel entscheidet über die Größe des Bildes. Eine große Foto Leinwand lässt sich mit jedem System bedrucken.
Der Autofokus ist mittlerweile bei beiden Systemen auf einem sehr hohen Niveau und bedarf keiner weiteren Differenzierung. Jedoch bei der Serienbildgeschwindigkeit. Währen Spitzenmodelle von Nikon 12 Bilder in der Sekunde schaffen, können spiegellose Systeme durch ihren elektronischen Verschluss auf bis zu 30 Bilder pro Sekunde kommen. Für Sportfotografen ein riesen Vorteil.
Der zweite primäre Unterschied, warum immer mehr zur spiegellosen Kamera greifen: Die Größe und das Gewicht. Durch das Fehlen des Spiegels können die Gehäuse und die Objektive sowohl kleiner als auch leichter gebaut werden. DSLR’s wiegen teilweise bis zu 2 Mal so viel. Gerade bei Tagesausflügen oder generell längeren Ausflügen ist man über jedes gesparte Gramm dankbar. Man muss aber immer bedenken: Möchte man bei einer DSLM die besten und lichtstärksten Objektive, so wiegen auch diese so viel wie ihre großen Brüder.
Fazit
Sind Spiegelreflexkameras nun ausgestorben? Noch nicht. Aber in einigen Jahren schon. Spiegellose Kameras können mittlerweile alles, was ihre großen Brüder auch können und vieles sogar noch besser. Gerade, dass das fertige Bild im Sucher gesehen werden kann ist für viele ein großer Pluspunkt. Wem eine DSLM zu klein ist, der hat immer die Möglichkeit mit einem Batteriegriff diese zu vergrößern für seine Hände.
Zudem haben spiegellose Systeme durch ihren 5-Achsen Bildstabilisator zahlreiche Möglichkeiten im Videobereich, welche es bei der DSLR bis heute noch nicht gibt.
Durch das kleine Auflagenmaß existiert bei der DSLM die Möglichkeit Objektive anderer Hersteller zu adaptieren. Theoretisch gesehen steht einem somit der komplette Objektivmarkt zur Verfügung. Zwar lassen sich viele Objektive nur manuell bedienen, doch der elektronische Sucher bietet den Vorteil, dass dieser farbig anzeigen kann, welcher Bereiche gerade im Fokus liegen und welche nicht.
Bei einem Punkt sind Spiegelreflexkameras jedoch noch im Vorteil: Der Robustheit. Schaut man sich Kameras der Marke Pentax an, wird man dies sofort sehen. Diese sind für den Outdoor Einsatz konstruiert worden und egal, ob Wasser oder Sand, diese Kameras sind kaum kaputt zu bekommen.