Verschlechtert dauerndes Arbeiten am Bildschirm unsere Augen?
Schon kleine Kinder werden von den Eltern ermahnt: ‚Schaut nicht so viel Fernsehen, sonst werden eure Augen noch rechteckig!‘ Doch was ist wirklich dran an der Idee von den rechteckigen Augen und wie überträgt sich das Ganze auf die heutige Arbeitslandschaft? Wir haben den Effekt von Bildschirmarbeit auf unsere Augengesundheit unter die Lupe genommen.
Kurzsichtigkeit durch Bildschirmarbeit
Wer seine Augen jeden Tag mehrere Stunden auf einen Bildschirm richtet, trainiert den Fokus auf den Nahbereich enorm – eine Tätigkeit, auf die unsere Vorfahren überhaupt nicht ausgelegt waren und die auf die Menschheitsgeschichte gesehen in einer unvorstellbar kurzen Zeitspanne enorme Wichtigkeit erlangte. Das führt in vielen Fällen zu Kurzsichtigkeit: Tatsächlich ist es so, dass heute der Anteil der Zwanzig- bis Dreißigjährigen, die entsprechende Brillengläser brauchen, mehr als doppelt so hoch ist wie noch vor 60 Jahren.
Diese Entwicklung ist bedrohlich, schließlich ist der Augapfel erst mit etwa 30 Jahren vollständig ausgewachsen und in der Zeit davor sehr anfällig für Veränderungen, die mit vermehrter Bildschirmarbeit einhergehen.
Wie kann man als junger Mensch Kurzsichtigkeit vorbeugen?
Wer sich selbst schon in jungen Jahren schützen oder verhindern möchte, dass seine Kinder später unter Kurzsichtigkeit leiden, kann verschiedene Maßnahmen ergreifen. Die erste ist selbstverständlich, die Bildschirmzeit einzuschränken – entsprechende Werkzeuge sind heute in den meisten Betriebssystemen integriert und erleichtern so auch willensschwächeren Nutzern die Beschränkung. Dazu gibt es noch einige Tipps zu beachten: Das Arbeiten, Spielen oder Fernsehgucken sollte stets an einem von natürlichem Licht ausreichend beleuchteten Ort stattfinden, dazu ist ein möglichst großer Mindestabstand zum Bildschirm Pflicht. Wer seinen Augen etwas Gutes tun möchte, geht darüber hinaus in regelmäßigen Abständen ins Freie, um sein Sehorgan von der Nah- auf die Fernsicht zu gewöhnen.
Übrigens: Gleiches gilt für langes Lernen am Schreibtisch in unzureichender Beleuchtung und bei kleinem Abstand zum Buch. Auch hier sollte für ausreichende Pausen gesorgt werden.
Was sollten Erwachsene bei der Arbeit am Computer beachten?
Zwar laufen Menschen ab 30 Jahren nicht mehr Gefahr, durch Bildschirmarbeit eine Kurzsichtigkeit zu entwickeln, auch sie sollten jedoch bestimmte Regeln beachten. So sollte der Arbeitsplatz beispielsweise möglichst ergonomisch aufgebaut sein; ein guter Stuhl, eine natürlich beleuchtete Umgebung sowie ein kontrastreicher Bildschirm. Achten sollte man darüber hinaus darauf, dass keine einzelnen hellen Lichtquellen vorhanden sind, die Blendeffekte hervorrufen, da diese ebenfalls die Sehschärfe beeinträchtigen können und das Auge belasten.
Ab einem Alter von etwa 40 Jahren kann es sinnvoll sein, sich von einem Optiker oder Augenarzt über eine Bildschirmbrille beraten zu lassen. Diese ist optimal auf den Abstand zum Bildschirm eingestellt und hilft, Fehlstellungen zu vermeiden.