Welche Chancen bietet die Technologie von Bitcoin für die Zukunft?
Kryptowährungen und allen voran der Bitcoin waren einer der größten Hypes im noch jungen 21. Jahrhundert. Zwar handelt es sich dabei um keine neue Erfindung, denn das Konzept wurde – wenn auch rein theoretisch – bereits im Jahr 2008 erstmalig angesprochen und im Jahr 2009 begann schließlich die Berechnung erster Bitcoin-Blöcke. Damals kostete ein Bitcoin aber noch weniger als einen Euro. Nur wenige Investoren mögen damit gerechnet haben, dass dieser kurze Zeit später sprichwörtlich durch die Decke gehen würde. Viel eher wurde er als eine Art Spielgeld betrachtet, welches als Zahlungsmittel in der „realen“ Welt noch lange nicht akzeptiert ist. Er war eher „Techies“ und „Gamern“ vorenthalten, welche mit den Begriffen Blockchain und Kryptowährung überhaupt etwas anfangen konnten. Sie waren es daher auch zu großen Teilen, welche im Jahr 2017 unverhofft zu einer neuen Generation von Millionären wurden.
Während ein Bitcoin im Jahr 2010 nämlich noch zu Tiefstpreisen wie sechs Cent erhältlich war, erlangte er im Jahr 2017 seinen Höchstwert von knapp 16.000 US-Dollar. Wer also früh genug investiert hatte und zum richtigen Zeitpunkt verkaufte, konnte mit einem Einsatz von nicht einmal vier Dollar zum Millionär werden. Weltweit herrschte plötzlich Goldgräberstimmung und der Hype um den Bitcoin gilt als die erste – gewiss aber nicht letzte – Erfolgsgeschichte der Blockchain.
Blockchain – eine Technologie, welche die Welt verändern wird
Mittlerweile hat sich die Aufregung gelegt und der Bitcoin hat sich auf knapp 6.000 Euro eingependelt. Nur wenige Anleger sind damit schlussendlich Millionär geworden und die Illusion, der Bitcoin bekäme die erste Weltwährung, welche Dollar, Euro & Co endgültig ablöse, wird eine solche bleiben. Experten sind sich sogar sicher, dass der Bitcoin als Zahlungsmittel in Zukunft keine große Rolle mehr spielen, ja vielleicht eines Tages auch ganz von der Bildfläche verschwinden wird. Das liegt unter anderem daran, dass der Bitcoin bislang nur in den wenigsten Fällen als Zahlungsmittel eingesetzt wird, viel mehr hingegen als reines Spekulationsobjekt. Laut Betrugstest.com ist der Bitcoin in Zeiten der schwächelnden FIAT-Währungen nämlich eine interessante Alternative mit vielseitigem Portfolio. Gleichzeitig gewinnen aber auch andere Kryptowährungen zunehmend an Bedeutung. Dass die Zukunft des Bitcoin unsicher scheint, stellt aber nicht jene der Blockchain in Frage. Die hinter den Kryptowährungen steckende Technologie wird nämlich die Welt verändern – hierin sind sich plötzlich alle einig.
Definition: Wie funktioniert die Blockchain?
Einer der Hauptgründe, weshalb viele Menschen lange Zeit daran glaubten, der Bitcoin sei die Währung von morgen, liegt in der Schnelligkeit getätigter Transaktionen. Wer also mit dem Bitcoin bezahlt, transferiert sein Geld in Echtzeit. Keine Wartezeiten von ein bis zwei Banktagen mehr, wie bislang üblich. Zugrunde liegt diesem System die sogenannte Blockchain. Eine Technologie, welche einem digitalen Kassenbuch ähnelt, in welchem alle Transaktionen sorgfältig notiert sowie nachvollziehbar gemacht werden. Was für Laien in Sachen Internet, Kryptowährung & Co dabei manchmal schwierig vorzustellen ist: Dieses Kassenbuch existiert nicht zentral, sondern in unzähligen Kopien auf den Computern jedes einzelnen Beteiligten. Jeder Mensch, der also Zahlungen mit dem Bitcoin versendet oder empfängt, generiert automatisch einen Eintrag in dieses Kassenbuch – sowohl auf seinem eigenen Rechner als auch auf allen Kopien. Das geschieht automatisch, ohne Zeitverzögerung sowie über die ganze Welt verstreut.
Auf gut Deutsch: Die Blockchain macht Mittler wie Banken überflüssig und genau deshalb wird sie als die Technologie der Zukunft betrachtet. Viele Menschen sehen in dem System die Chance auf eine gänzlich neue Finanzwelt, unabhängig von Banken, Politikern und Lobbyisten. Ob dabei schlussendlich mit dem Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung gehandelt wird, spielt zumindest in der Theorie allerdings keine Rolle.
Sicherheitsbedenken stehen den Kryptowährungen im Weg
Vielen Menschen fehlt das technologische Verständnis für die Blockchain und sie fürchten Sicherheitslücken beim Kaufen, Verkaufen oder Bezahlen mit dem Bitcoin. Nicht ganz unbegründet, denn tatsächlich tummeln sich seit dem Hype auch zahlreiche Kriminelle sowie Spekulanten im Bereich der Kryptowährungen und nutzen diese für Geldwäsche, Drogenhandel & Co. Vorangetrieben wird diese Entwicklung vor allem durch die Möglichkeit anonymer Zahlungen über die Blockchain. Solange diese Probleme – welche einige Bitcoin-Fans nur als „Startprobleme“ betiteln – nicht gelöst werden, wird es also auch keine Welt ohne Banken geben. Gerade, wenn es um Geldgeschäfte geht, ist Vertrauen nämlich nicht nur für deutsche Bürger das A und O.
Die Blockchain bietet viel Spielraum für Innovationen
Denkbar ist trotzdem, dass sich die Blockchain-Technologie eines Tages durchsetzt, was allein in ihren zahlreichen Vorteilen begründet liegt. Ob das dann aber tatsächlich mit dem Bitcoin, mit einer anderen Kryptowährung oder im Sinne eines neuartigen Bankensystems geschehen wird, bleibt zum Stand heute noch abzuwarten. Bekannt ist jedenfalls, dass die Wall Street bereits mit Blockchain-Währungen als alternative Zahlungsmittel experimentiert. Zudem soll es in einigen Ländern Überlegungen geben, die jeweiligen Grundbücher am Vorbild der Blockchain zu organisieren. Ein Thema also, welches auch an der Politik nicht spurlos vorbeizieht. Im Gegenteil: Die Deutsche Börse sowie die Bundesbank entwickeln aktuell einen Ansatz zum Aktienhandel via Blockchain. An eine Abschaffung des traditionellen Bankensystems denkt dabei aber bislang niemand. Stattdessen sollen diese als Regulierungsbehörden agieren. Denkbar ist dennoch, dass sich die Bevölkerung früher oder später an die neue Technologie gewöhnt, diese zu verstehen beginnt und Vertrauen schöpft. In diesem Zuge ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass neue Geschäftsmodelle und innovative Ideen zur Nutzung der Blockchain aufkommen und die Welt (erneut) auf den Kopf stellen. Es bleibt also spannend!